Faxe M. Müller @ Gustavsgarten
Ausstellung in Bad Homburg vor der Höhe, bis 31. März 2025 In einem neuen Kunstformat bietet der Gustavsgarten nun den monumentalen Corten-Stahl-Skulpturen des Bildhauers Faxe M. Müller eine Bühne im Grünen. Die geschmeidigen, häufig ineinander verschlungenen Formverläufe seiner Kunstwerke lassen die Härte und Schwere des Stahls vergessen. Die Ausstellung entstand in Kooperation zwischen dem Kulturamt der Stadt Bad Homburg und der Art Quadriennale Bad Homburg. Faxe Müller (*1963 Jossgrund-Burgjoß / Spessart), gelernter Mechaniker und als Bildhauer Autodidakt, entwickelte ab 1989 eine reduzierte Formensprache. 1998 wurde Müller mit dem Kulturpreis des Main–Kinzig–Kreises ausgezeichnet. Seine Skulptur KK_1100_Grad #2 (2022) war 2023 auf der hessischen Landesgartenschau in Fulda zu sehen. Beim Skulpturenpark 2024 Mörfelden-Walldorf wurde ihm der Publikumspreis zuteil für seine Arbeit KK_444_Grad (2024). Faxe Müller lebt und arbeitet in Jossgrund / Spessart. Mehr:
[ Faxe M. Müller @ Gustavsgarten 2024/25 - Foto-Dokumentation ] Poesie und Konstruktion
- Eduardo Chillida zum 100sten -
Anlässlich seines 100. Geburtstags fragt die Dokumentation
nach dem Universellen im Werk von
Eduardo Chillida
(*1924 San Sebastián †2002 ebd.).
Eine Reise in die Gedankenwelt des großen Bildhauers.
Die Spurensuche führt ins Baskenland, nach Menorca und Berlin.
»Meine Skulpturen sind die Lösung einer Gleichung, Mehr:
[ Die Welt des Eduardo Chillida ] Skulpturenpark Rainer Kriester
Castellaro, Ligurien Man fühlt sich an prähistorische Plätze wie Stonehenge erinnert, an die rätselhaften Köpfe auf den Osterinseln oder auch an altägyptische Obelisken. Hier in den Bergen, hoch über dem Meer, in der mediterranen Hitze, im gleißenden Licht und unter stahlblauem Himmel schuf Kriester in den 1980er- und 1990er-Jahren Köpfe und Sonnenzeichen, die strahlen. Von innen. Sehr zurückhaltend bearbeitet sind die Kalkstein-Blöcke, nur leicht gerundet - wie die Bergkuppen umher -, jeder versehen mit einer individuellen Signatur aus Liniengravuren oder auch Ziffern. Diese Steinen - verwachsen mit der Erde, aber offen in alle Himmelsrichtungen - sprechen von der unmittelbaren Präsenz und Erfahrung der Elemente: Erde, Luft, Licht und Wasser. Mehr:
[ Skulpturenpark Rainer Kriester - Foto-Dokumentation ]
Bezugspunkt: Universum
Nancy Holt:
[Foto: 6/2015 Retis, flickr. Lizenz: Nancy Holt (*1938 Worcester, MA †2014 New York City) - bekannt vor allem für ihr Land Art-Kunstwerk Sun Tunnels in der Wüste von Utah - schuf großflächige ortspezifische Kunst-Installationen auf der ganzen Welt. Jedes einzelne entwickelte sie aus der jeweiligen Topografie, lokalen Materialien sowie der Psychologie, Soziologie und Geschichte des Ortes. Ihr Interesse galt dem Licht, der Perspektive sowie der Wahrnehmung von Zeit und Raum. Mit Circles of Light zeigt der Gropius Bau, Berlin, zur Zeit die bislang umfassendste Überblicksausstellung der Künstlerin in Deutschland (noch bis 21. Juli 2024). Die Ausstellung umfasst unter anderem Film, Video, Fotografie, Sound-Arbeiten, konkrete Poesie, Skulpturen und raumgreifende Installationen sowie Zeichnungen und Dokumentationen aus über 25 Jahren. Die Land Art - in den 1960er Jahren parallel zu einer Ökologiebewegung in den USA entstanden - holte die Kunst nicht nur aus dem White Cube und dem Kunstmarkt heraus, sie veränderte die Art und Weise, wie die Menschen über Kunst dachten. Für ihre Sun Tunnels plazierte Nancy Holt vier Betonröhren - je 5.48 m lang und mit einem Durchmesser 2.74 m - so in die Landschaft der Great Basin Desert, Utah, dass sie ein offenes X bilden. So rauh und hart die Betonröhren von außen scheinen, so feinsinnig wirken sie, wenn man sich einlässt. Die Röhren sind astronomisch ausgerichtet, sodass die Lichtstrahlen der Sonne zur Sommer- und Wintersonnenwende bei Sonnenauf- bzw. -untergang genau durch diese "Tunnel" fallen. In den oberen Teil der Tunnel bohrte Holt Löcher, die die Sternbilder Drache, Perseus, Taube und Steinbock bilden. Die Tunnel fungieren dabei nach Art einer Lochkamera: im Inneren der Tunnel werfen die Löcher kleine Lichtscheiben an die gegenüberliegende dunkle Tunnelwand: fast mag man die kleinen Lichtscheiben für Sterne halten. - Und wie die Sterne auch, wandern sie mit der Zeit. Holt dokumentierte die Installation selbst in Film- und Fotodokumenten.
»Es ist eine Umkehrung des Verhältnisses zwischen Himmel und Erde Nach ihrem Studium der Biologie an der Tufts University, Medford (MA), bereiste Holt Europa. 1963 heiratete sie den Land Art Künstler Robert Smithson. Holt erhielt fünf National Endowment for the Arts Fellowships, New York Creative Artist Fellowships, sowie ein Guggenheim Fellowship. Das International Sculpture Center verlieh ihr - zusammen mit Beverly Pepper - 2013 den Preis für ihr Lebenswerk im Bereich Skulptur der Gegenwart. Holt lebte und arbeitete von 1995 bis 2013 in Galisteo, New Mexico.
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Kette der Container
Vincent Ganivet
(*1976 Suresne / Hauts-de-Seine):
Standort: Kai Southampton, an der Einfahrt zum Hafen von Le Havre / Normandie. Als Kettenlinie wird diejenige Kurve bezeichnet, die eine Kette einnimmt, die an zwei Enden aufgehängt ist. Da die Glieder der Kette frei beweglich sind, stellt sich an allen Verbindungen ein Gleichgewicht ein zwischen der Schwerkraft einerseits und den Zugkräften längst der Kette andererseits. Stellt man die Kurve auf den Kopf, erhält man eine sich selbst tragende Struktur. Auf einer weiteren Ebene versinnbildlicht die Kette der Container den Warenstrom aus Millionen Fracht-Containern, der unablässig zwischen den Kontinenten, zu Wasser und zu Lande, unterwegs ist, um den modernen Menschen zu versorgen. Ganivet ist für seine raumgreifenden und freistehenden Strukturen aus Betonsteinen, Ziegeln und ähnlichem bekannt, die er an den unterschiedlichsten Orten in die Umgebung einpasst. Er machte 2001 seinen Abschluss an der École des Beaux-Arts, Paris.
Von der Verrückung der Verhältnisse
Hiromi Akiyama:
Stahl, 300 x 100 x 100 cm. Akiyamas Arbeiten lassen den Kompass im Hirn kreisen. Was einfach erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als "schwer benennbar" [Anselm Riedl]. Die Werke von Akiyama bewegen sich zwischen Offenheit und Geschlossenheit. Leere ist bei Akiyama konstitutiv. Die Arbeit Drei Kubikmeter, halbiert fordert das räumliche Vorstellungsvermögen heraus. Der Quader, den der Titel ankündigt, ist schnell erkannt. Dessen Volumen wird allerdings gerade nicht halbiert. (Die beiden "abgeschnittenen" Ecken des Quaders machen nur je 1/6 der 3 Kubikmeter aus.) Akiyama halbiert vielmehr die Oberfläche des Quaders, das heißt, seine Skulptur kommt mit gerade der Hälfte des Stahl aus. Die verbliebenen 50% erzeugen ein Objekt, das in der Schwebe bleibt zwischen einem konkreten Volumen am hiesigen Ort - und einem "anderen", das die Öffnungen und Ausblicke nur andeuten.
»Skulptur ist der Schatten einer anderen Dimension.«
»Wie er einen Körper im Raum gliedert, plastisch macht,
»Er ist mit Verwandlungen beschäftigt, Akiyama studierte an der Musashino Art University in Tokyo, Japan, und an der École des Beaux-Arts, Paris. Von 1981 bis 2002 hatte er eine Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karslruhe inne. 1982 erhielt Akiyama den Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg, 1983 den Marianne und Hansfried Defet-Preis des Deutschen Künstlerbundes. Akiyama beteiligte sich an zahlreichen internationalen Bildhauersymposien und schuf viele Arbeiten für den öffentlichen Raum bzw. in der offenen Landschaft (z.B. St. Margarethen und St. Wendel). Die Städtischen Museen Heilbronn widmeten ihm 1997 eine große Werkschau, ebenso wie 1999 die Städische Galerie Karlsruhe. Mehr:
[ Akiyama, Hiromi - Institut für aktuelle Kunst im Saarland,
Herausfordernd real. Einladend offen.
Leunora Salihu (*1977 Prishtina/Kosovo, lebt und arbeitet in Düsseldorf):
Holz, Kunststoff; 240 x 530 x 610 cm (H x B x T).
»Halb technisches Gerät, halb Lindwurm: Tube End bricht regelrecht aus der Skulpturenwiese hervor,
um für uns die Welt zu erkunden.
Leonora Salihu (*1977) treibt den Austausch zwischen den Dimensionen voran,
vom Fremden zum Vertrauten, zwischen Kunst und Leben.
Alles an der Plastik ist auf Kommunikation hin ausgelegt.
Sie will sich mit uns austauschen.«
»Alles greift ineinander. Die skulpturale Arbeit ist erst vollständig, wenn der Betrachter sie wahrnimmt.
Er wird Teil der Arbeit, indem er seine eigene Körperlichkeit in Beziehung zur Körperlichkeit der Skulptur setzt.« Leunora Salihus Skulpturen entstehen meist in modularer Bauweise aus manuell gefertigten Elementen. Bearbeitungsspuren lässt Salihu bewusst erkennbar bleiben, die spezifische Wirkung des Materials gehört zum Konzept. Ihre eigenartige Kraft beziehen die Kunstwerke oft aus einer Wiederholung oder Reihung, die einen Rhythmus erzeugt, und aus Gegensätzen wie hier beispielsweise Expansion versus Anhaftung, Offenheit vs. Geschlossenheit oder Vertrautes vs. Befremdliches. Indem sie Assoziationen an industrielle Apparaturen oder architektonische Konstrukte wecken, setzen ihre Skulpturen die Fantasie in Gang: Was ist das für monströses Gebilde...? Was macht dieses Ding ... mit mir? Leunora Salihu lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und schloss als Meisterschülerin bei Tony Cragg ab. Einzelausstellungen widmeten ihrem Werk u.a. die Sammlung Philara (Düsseldorf), das Museum Lothar Fischer (Neumarkt in der Oberpfalz), die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21, die Nationalgalerie des Kosovo sowie das Lehmbruck Museum (Duisburg). Seit 2022 hat sie eine Professur für Plastik und künstlerische Raumkonzepte an die Goethe-Universität Frankfurt am Main inne.
In Kontakt mit der Ewigkeit
Marit Lyckander: Travertin.
Entstanden anlässlich des Europäischen Bildhauersymposiums 2000 Lyckander hat eine ganz besondere Beziehung zu Stein. Lyckander geht in körperlichen Kontakt mit dem Stein, erfühlt den Stein. Mal schmiegt sie sich an den Stein, mal schafft sie eine Aushöhlung, gerade groß genug, um sich hinein zu kauern. Der immense Steinblock als Uterus - wie er sich schützend-beschirmend um uns legt? Oder ist es, dass uns der fremde, übergroße Stein - Zeugnis Millionen Jahre alter geologischer Prozesse - in Kontakt bringt mit der ewigen Wahrheit des Werdens und Vergehens auf diesem Planeten? Der Mensch heute - Fossil der Zukunft?
»Die Skulptur - Aura meines Körpers.« Im Mittelpunkt des Werks von Marit Lyckander (*1954 Oslo) stehen existenzielle Fragen. Sie arbeitet dabei intuitiv, verlässt sich auf "ein intuitives Wissen, das alle Menschen in sich tragen", wie sie sagt. Granit ist ihr wichtigstes Material. Mittels kleiner Zwischenräume fügt sie tonnenschweren Steinen Bewegung und Flüssig-Sein hinzu ("Bølger"). Ihre Tor- und Brücken-Skulpturen ("Komme over") sind von epischer Schönheit - und eine Zumutung zugleich. Sprengkraft und Zusammenhalt sind ihr zwei Seiten einer Medaille ("Bærende"). Einer ZEN-Meditation nicht unähnlich, weisen ihre Arbeiten einen Weg, mit den Zumutungen des Lebens akzeptierend, konstruktiv, transformativ umzugehen. Lyckander lebt in Oslo und Berlin. Der Steinbruch in Skjeberg, wo sie Zugang zu großen Maschinen hat, ist ihr Arbeitsplatz. Mehr:
[ maritlyckander.no ]
Wie man dem Stoff Leben einhaucht
Nick Ervinck
(*1981 Kortemark/Westflandern):
Stahl, PVC-Schaum, Polyester, 850 x 615 x 705 cm.
»What fascinates me is how sculpture has evolved Ervinck kombiniert traditionelle Skulptur mit Neuen Medien, wobei er insbesondere gern auf Polyester zurückgreift und 3D-Drucktechniken nutzt. Sein Werk wird so zu einem Dialog zwischen Handwerk und Technologie, zwischen Realität und Virtualität. Auch dadurch weckt Olnetop beim Betrachter Assoziationen in ganz unterschiedliche Richtungen. Eine weitere öffentliche Arbeit von Ervinck ist im Humanist Sculpture Park auf dem Campus der Vrije Universiteit Brussel, 1050 Elsene, zu sehen: REDNOYER (2019). Mehr: [ TriennaleBeaufort.be ] [ nickervinck.com ]
Unterwegs zwischen dem Hier und der Unendlichkeit
Jürgen Knubben (*1955 Rottweil, lebt und arbeitet ebd.):
Stahl, 1800 x 200 x 200 cm, WV 446.
Wie für die - noch 11 m höhere - Endlose Säule (1937)
»...ist ein Werk, das uns anders schauen lässt.
»In Jürgen Knubbens Kunstproduktion gehen Mathematik und Philosophie, Jürgen Knubbens Kunstwerke sind regelmäßig in Ausstellungen zu sehen, hauptsächlich in Süddeutschland, aber auch in Italien, der Schweiz und China. Seit 1992 konzipiert und kuratiert Knubben zudem Kunstausstellungen und -projekte. Er ist Geschäftsführer des FORUM KUNST Rottweil und Gründungsgeschäftsführer, Stiftungsratsmitglied und Vorstandsmitglied der „Kunststiftung Erich Hauser“, Rottweil. Knubben wurde 1994 mit dem Volker-Hinniger-Preis der Stadt Bamberg geehrt, 2007 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Rottweil, 2023 wird ihm der Oberschwäbische Kunstpreis verliehen. Mehr:
[ Stelen und Zeichen - Streifzug auf Welt-der-Form ]
Vom befreienden Gefühl,
Faxe M. Müller
(*1963 Jossgrund-Burgjoß / Spessart,
CORTEN-Stahl, geschweißt und verschliffen, oxidiert,
Ausgestellt auf der Landesgartenschau Fulda 2023, Die in sich verschlungene Form präsentiert sich in filigraner Leichtigkeit. Voraus geht jedoch ein aufwendiger Fertigungsprozess in hartem Stahl. Das Werk gehört zur Werkgruppe der Keilkörper. Diese Stahlskulpturen entwickelt Müller in einem digitalen 3D-Prozess mit einem CAD-System, anschließend wird das digitale Modell in flächige Elemente transformiert. Diese werden aus Stahlblech geschnitten, gerundet und verdreht, schließlich miteinander verschweißt und geschliffen. Zum Teil verlaufen die Rundungen so nah beieinander, dass die Grenze des Herstellbaren erreicht ist. Dem wundervoll befreienden Gefühl, ein herausforderndes Werk vollendet zu haben, schuf Müller mit diesem Kunstwerk ein Denkmal. Faxe Müller, gelernter Mechaniker, als Bildhauer Autodidakt, entwickelte ab 1989 eine reduzierte Formensprache und schuf windkinetische Skulpturen, Klangskulpturen und Landschaftsinstallationen. 1997 richtete er sich in Jossgrund ein eigenes Atelier ein. 1998 wurde ihm der Kulturpreis des Main–Kinzig–Kreises verliehen. Das Paul-Hindemith-Denkmal in Hanau schuf er 2015. Bei der Open-Air-Ausstellung Skulpturen im Park 2022, Mörfelden-Walldorf, zeigte Müller die Skulpturen Keilkörper_2020#2 und Schädel III. (1994)
Mehr:
Quo vadis, Mensch?
Karl Manfred Rennertz (*1952 Eschweiler):
Eiche, feuergeschwärzt in einer Brandaktion Anlässlich der Verleihung des Kunstpreises des Kreises Düren 2023 für sein Lebenswerk zeigt das Töpfereimuseum Langerwehe, Kreis Düren / NRW, eine Ausstellung mit wichtigen Werken von Rennertz aus jeder Periode seines Schaffens - seit den 1970er-Jahren bis heute. Rennertz studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 1976 arbeitete er freischaffend. Arbeitsaufenthalte führten ihn u. a. nach Basel, New York, Neu-Delhi, Luxor, Zürich, Berlin (Künstlerhaus Bethanien) und Rom (Villa Massimo). Seit 1996 ist er 1. Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden. Von 2004 bis 2019 hatte er eine Professur für Plastisches Gestalten an der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold inne. Rennertz arbeitet seit den 1970er Jahren hauptsächlich in Holz, meist mit der Kettensäge. Hinzu kamen Beton, Bronze, Keramik, Gips und auch Glas, Textilien und Schieferton. Daneben schuf Rennertz ein umfangreiches zeichnerisches und malerisches Werk. Er stellt international aus. Rennertz lebt und arbeitet in Baden-Baden. Mehr: [ rennertz-art.de - offizielle Website des Künstlers ]
Preis der Freiheit
Anilore Banon (*1957 Casablanca):
Standort: Saint-Laurent-sur-Mer, Normandie.
Anilore Banon studierte in Paris, sie lebte in Los Angeles, Peking, Mailand und New York.
»Anilore Banons Skulpturen stehen, stehen wie die Körper unserer Vorfahren und wie unsere eigenen seit 10 Millionen Jahren,
stehen wie die Säulen der Tempel unserer Kulturen seit 10.000 Jahren,
stehen wie die feierliche Darbringung an die Menschen und die Götter,
stehen wie die Verkündung, die Warnung, die Abschreckung,
stehen wie die Neugier, die Wachsamkeit, das Hellsehen, stehen wie die Freiheit, die Verantwortung, die Würde.«
Mehr:
Entstanden in der Stille - für die Dauer Rotraud Hofmann: Grenzen (2004)
Türkisch Travertin.
»Ich denke in Stein.« Rotraud Hofmann (*1940 Aalen) studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, unter anderem bei Otto Baum und Herbert Baumann. Seit 1966 arbeitet sie freischaffend. Ihre Arbeit ist eine fortwährende Auseinandersetzung mit dem Material Stein, sie selbst beschreibt es als ein 'Hineintasten'. Ihre vermeintlich schlichten Stelen stoßen in der Tiefe auf eine Resonanz, die archaisch scheint, gleich einer Ur-Erinnerung. Die konzentrierte Form lässt Raum für das jeweils charakteristische Spiel der Farben und Strukturen. Hinter dem ersten Anschein wird man des reichen Lebens gewahr, hinter der spröden Härte der Verletzlichkeit. Hofmann schuf zahlreiche Kunstwerke für den öffentlichen Raum. Sie lebt und arbeitet in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Mehr:
[ Vorwort von Günter Baumann zum Katalog
Geste, zum Zeichen konzentriert
Circletetra (2018) Rüdiger Seidt (*1965 Forbach / Schwarzwald) ist für seine mit äußerster Präzision gearbeiteten konstruktiv-konkreten Stahlplastiken bekannt.
»Elegant und harmonisch im Ausdruck, thematisieren sie Für das menschliche Auge können sie herausfordernd sein: so wie es auf den ersten Blick scheint, ist es oft nicht. Stets gehen Seidts Werke in Zwiesprache mit dem Raum und mit ihrer Umgebung. Und immer wieder begegnet man im Werk des Künstlers der Zahl Vier - meist in Form von vier Flächen, die die Oberfläche des Kunstwerks bilden. So ist es auch bei der abgebildeten Skulptur Circletetra (2018), zu deutsch 'Vierkreis'. Das Foto zeigt sie vor dem Schloss Jagsthausen anlässlich einer Einzelausstellung, die Seidt dort im Sommer 2022 eingerichtet wurde. Als Seidt 2019 mit dem André-Evard-Preis der Kunsthalle Messmer, Riegel am Kaiserstuhl, ausgezeichnet wurde, ging der Publikumspreis an Circletetra (2018). Aktuell zeigt die Stiftung für konkrete Kunst Roland Phleps, Freiburg im Breisgau, die Einzelausstellung Rüdiger Seidt - Formen des Kreises (noch bis 1. Mai 2023). Verschiedene Skulpturenprojekte führten Seidt ab 1991 in den USA. Seine „Reiseplastik“ war zwischen 1992 und 1996 in Frankreich, Griechenland, Marokko, Simbabwe, Peru und New York City unterwegs. 2001 führte er ein Kunstprojekt mit Auszubildenden der DaimlerChrysler AG, Rastatt durch. Die Städtische Galerie Fruchthalle in Rastatt zeigte 2022 einen Überblick über Seidts rund dreißigjähriges Schaffen. Seidt war 2004 der Initiator, Mitbegründer und Organisator des Kunstwegs am Reichenbach, bis 2012 auch dessen künstlerischer Leiter. Seidt lebt und arbeitet in Forbach / Schwarzwald. Seine Stahlplastiken entstehen nach zeichnerischen Entwürfen am Reißbrett des Computers im CAD-Verfahren. Die geschnittenen Stahlbleche werden über Walzen gebogen und verschweißt, die Kanten schließlich verschliffen. Mehr: Portrait auf Welt-der-Form
Monströse Gerätschaften - absurde Metamorphosen
Otto Almstadt
(*1940 Einbeck †2023): Karton montiert, kaschiert, lackiert, zweiteilig, 245 cm hoch. Aus Karton erschuf Otto Almstadt seit 2008 in einer neuen Werkreihe monströse Gerätschaften und absurde Metamorphosen. Manche wirken wie Werkzeuge einer untergegangenen Kultur. Eine ferne Erinnerung an tierische Lebensformen ist ihnen einbeschrieben. Almstadt studierte von 1960 bis 1964 an der Werkkunstschule Hannover bei Helmut Rogge. Später war er Meisterschüler von Emil Cimiotti an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HfBK). Gemeinsam mit Moritz Bormann gründete Almstadt 1971 die Gruppe Kontakt-Kunst Hildesheim. Von 1980 bis 2003 hatte Almstadt eine Professur an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen inne. Anlässlich einer Schenkung an die Stadt zeigten 2022 die Alte Synagoge und das Stadtmuseum Einbeck Skulpturen aus 60 Jahren künstlerischen Schaffens - aus Terrakotta-Keramik, Diabas, Gusseisen. Almstadt lebte und arbeitete in Wallenstedt / Landkreis Hildesheim. Mehr:
[ Werke. Künstlerdatenbank und Nachlassarchiv Niedersachsen ]
Kunst - ein Spiel und ein Versuch
Werner Pokorny (*1949 Mosbach †2022 Ettlingen):
»Kunst ist ein Spiel und ein Versuch.«
Wir trauern um Werner Pokorny. Pokornys Vorliebe für Ambivalenzen macht seine Arbeit Haus, Tor, Linien (1996, Corten-Stahl, 9.50 m hoch) in Schwäbisch-Hall deutlich (siehe Abbildungen oben). Das Haus - Chiffre für Schutz und Geborgenheit - bildet gleichzeitig ein Tor: Sinnbild für einen Übergang, eine Transformation. Nichts ist beständig. Das schützende Haus sind wir daher selbst, d.h. unser Vertrauen in uns selbst, unsere Kreativität, unser Mut, Dinge zu wagen und uns zu versuchen. Die Bögen um das Haus erscheinen dementsprechend - aus der einen Perspektive betrachtet - das Haus einreißen zu wollen. Aus einer anderen Perspektive aber energetisieren sie den Menschen, der sich glücklich bewährt. Pokorny war 1. Vorsitzender des Künstlerbundes Baden-Württemberg und Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. 2017 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen. 2015 gründete er die Werner-Pokorny-Stiftung, die Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademie Stuttgart fördert. Mehr:
[ Die Welt des Werner Pokorny, Künstlerportrait auf Welt-der-Form ]
Dem Geist Raum lassen - dem Raum Geist geben Ingo Glass (*1941 Temeswar / Rumänien †2022 Budapest)
Ingo Glass, eine Ikone der europäischen konkreten Skulptur, ist tot.
»Dem Geist Raum lassen - dem Raum Geist geben.« Glass' Motto verweist auf die Bedeutung von Freiheit, Raum und Offenheit für einen Künstler, der von sich zu sagen pflegte, er sei - im Banat - direkt als „Europäer“ geboren. Der Donau-Schwabe musste sich seine Freiheit im Rumänien Nicolae Ceausescus freilich erst erkämpfen. 1979 nach München gekommen, kuratierte er über 300 Ausstellungen im Üblacker-Häusl. Sein Weg führte ihn von figürlichen Arbeiten über konstruktivistische Stahlskulpturen hin zur konkreten Plastik - eine Entwicklung auch zu einer immer tieferen Vergeistigung seiner Kunst. In seinem Spätwerk beschränkt sich Glass auf die drei Grundformen Kreis, Quadrat und Dreieck und ordnet sie den Grundfarben Rot, Blau und Gelb zu. Diese Formen gruppiert bzw. verschachtelt er sodann in bestechender Klarheit ineinander. Die Wertschätzung seiner Kunst drückt sich in zahlreichen Ausstellungen und Auszeichnungen aus, so wurde ihm der den Seerosenpreis der Landeshauptstadt München zuteil (1984), der Verdienstorden für Bildende Kunst im Rang eines Offiziers, Rumänien, (2004), das Ritterkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn (2011) sowie der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) am Bande (2013). Sein wohl bedeutendstes Projekt ist sein „Donauprojekt“: bis zu 13 m hohe Stahlskulpturen stellte er entlang der Donau auf. Von Galatz/Rumänien - seiner ersten Wirkungsstätte - über Dunaújváros / Ungarn bis nach Neu-Ulm verbindet eine Reihe von gotisch anmutenden "Kathedralen" die Donauanrainer: lichtdurchflutete Gebilde, auf eine Vielzahl von Pfeilern gestützt. Sie mögen für eine große, gemeinsame Idee stehen; hoffnungsfroh blicken sie der Zukunft entgegen. Zeichen der Völkerverständigung, die heute - ja - als Mahnung gelesen werden müssen. Mehr:
[ Ingo Glass - Skulpturenpfad Vaterstetten, Welt der Form ]
Zur Unbedingtheit einer positiven Vision
Angelika Summa
(*1952 Bayreuth, lebt und arbeitet in Würzburg): Edelstahl, Katalysatoren, Goldlack, 120 x 60 x 86 cm. Angelika Summa arbeitet mit industriell vorgefertigten Materialien - Drähte, Rohre, Nägel, Schrauben -, die sie lötet und schweißt, wickelt und knotet, knüpft und häkelt. Dem harten Material zum Trotz wirken die eigenwilligen Wucherungen und Gespinste, die entstehen, oft filigran. Wenn sie auf den ersten Blick chaotisch wirken sollten, so ist das von der Künstlerin sicherlich beabsichtigt: die Gedanken sollen erst einmal kreisen! Der Kompass im Kopf des Betrachters soll sich neu ausrichten. Auf diese Weise ensteht - mehr oder weniger deutlich - eine gewisse "Ahnung" von einer geometrischen Form - bevorzugt: von der Kugel, Sinnbild für Vollkommenheit. Doch während sich die Vorstellung eines solchen "in Summe" harmonischen Ganzen andeutet, wird diese gleichzeitig immer wieder gebrochen: sei es durch eine gewisse orchestrierte Unordnung - wie im Fall dieser Kugel -, sei es dadurch, dass die Konturen der angedeuteten Form schlicht durch die Vielzahl der Drähte bzw. Rohre sowie der Biegungen und/oder Überlagerungen verschwimmen, sei es durch eine energisch-abwehrende Anmutung - wie etwa bei Die bessere Hälfte (2008) oder bei Alien (2016). Menschliche Befindlichkeiten wie Unvollkommenheit und Verletzlichkeit sind angesprochen. So weckt Summa in uns auf der einen Seite eine Sehnsucht nach Harmonie und Ganzheit, nach Schutz und Gewissheit - ohne dieses Bedürfnis freilich andererseits befriedigen zu wollen. Die Situation bleibt, wie auch ihre Skulpturen, immer offen. Ihre Skulpturen bieten an - eher spielerisch und leicht: einen Gedanken, eine Vorstellung, eine Idee von Form und Gewissheit. Ohne selbst viel Raum zu besetzen oder zu beanspruchen, beziehen sie ihre fordernde Wirkung schlicht aus ihrer Präsenz. Die Botschaft ist klar: Unvollkommenheit und Widerstand ist kreative Chance, Energie zu mobilisieren. Jeder Mensch hat am Ende eine substantiell-positive Leistung für das Ganze selbst zu erbringen. Ganz so, wie unser ureigener, je individueller Beitrag zur Ganzheit - ob in der Familie, im Verein oder in der Politik - das ist, was am Ende glücklich macht (im Gegensatz zu Konsum etwa). Im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass Harmonie in der Gemeinschaft der Vielen eine eine Utopie bleibt. Mehr: Portrait auf Welt-der-Form
Basalt - samtweich, metallisch hart
»Ich liebe diese erstarrten Formen, Christoph Jakob arbeitet in Stein. Sein Werk ist so vielgestaltig wie die Methoden der Steinbearbeitung; er sägt, fräst, bohrt, poliert und vieles andere mehr. Dabei interessiert er sich für Gegensätze, die er in ein - manchmal frappierendes - Spannungsverhältnis bringt. Bei der Werkreihe fragment etwa trifft die natürliche Anmutung hier auf den technoiden Eingriff dort, rund auf gerade, rauh auf hochglanzpoliert, Außen auf Innen, schwer und starr auf beweglich. Wie ist das gemacht? Jakobs Arbeiten machen neugierig, sie wenden sich an die Sinne wie an den Verstand. Sein bevorzugter Stein, der Basalt, kommt bei ihm voll auf seine Kosten. Jakob nahm seit 2001 an einer Reihe von Bildhauersymposien teil und stellt deutschlandweit aus, auch in Madrid, Brüssel, Luxemburg. Er konnte zahlreiche Kunst am Bau-Projekte realisieren. 2007 erhielt er den Förderpreis des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, 2012 den Förderpreis für zeitgenössische Kunst, Aschaffenburg. 2022 wurde Jakob anlässlich der Ausstellung Skulpturenpark 2022 mit dem Otto-Schaffner-Preis der Stadt Mörfelden-Walldorf ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Kleinwallstadt am Main.
Über die Verbindung von Natur, Kunst und Mathematik
Keizo Ushio
(*1951 Fukusaki / Japan, lebt und arbeitet
Japanischer blauer Granit, 256 cm Durchmesser. Der Schnitt, den Keizo Ushio macht, verläuft einmal vollständig um das Loch in der Mitte des Rings herum. Warum zerfällt der Ring nicht? Keizo Ushio bohrt stets genau durch die Mittellinie des Rings. Doch er dreht die Schnittfläche bei einem Umlauf genau um 3 · 180° um diese Mittelline herum. Ähnlich wie beim Möbius-Band hat die Schnittfläche nur eine Seitenfläche, d.h. die "Seiten" beiderseits des Schnitts gehen in einander über. Der verbliebene Stein windet sich dabei um selbst - in Form einer Kleeblattschlinge:
Die Oberfläche des Steins bearbeitet Keizo Ushio auf dreierlei Art: von (naturnah) grob behauen bis (maschinell) hochglanz-poliert. Ist damit die Jahrtausende alte Verbindung von Natur, Kunst und Mathematik symbolisiert? Mehr: Mathematische Skulptur: Kunst trifft Mathematik Ein Streifzug auf Welt der Form
Eine faszinierende Reise (auch) in die Kultur- und Technikgeschichte, [Foto Skulptur: mit freundlicher Erlaubnis © Keizo Ushio]
Alles. Wird. Plötzlich. Grundsätzlich. Besser!
Conrad Shawcross
(*1977 London, lebt und arbeitet ebd.):
Wetterfester Stahl, 1400 x 500 x 500 cm. In der sich himmelwärts (fort-?)entwickelnden Skulptur spiegelt sich das Selbstverständnis der größten biomedizinischen Forschungseinrichtung Europas, die etwa 1250 Wissenschaftler beschäftigt und über einen jährlichen Etat von über 100 Millionen £ verfügt: »The Crick is proud to contribute to the cultural landscape of London through this impressive public sculpture, which (...) encapsulates the ethos of the Crick with its boldness and ambition. (...) Paradigm provides a metaphor for potential: to grow; to advance; to discover.« [crick.ac.uk] Der Titel des Werks bezieht sich auf Thomas S. Kuhns (1922–1996) Theorie des 'Paradigmenwechsels'. Kuhn, amerikanischer Wissenschaftsphilosoph, machte auf die Bedeutung wissenschaftlicher Durchbrüche - wie etwa des heliozentrischen Weltbilds - aufmerksam, die Denken, Verständnis und Anwendungen grundsätzlich änderten, während sich die Wissenschaft ansonsten in einem eher "kumulativen" Modus ("linear") entwickle. Im Nachwort (1969) zu seinem Werk The Structure of Scientific Revolutions (1962) schreibt Kuhn über den Begriff des 'Paradigmenwechsels': » Einerseits steht er für die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden. Andererseits bezeichnet er ein Element in dieser Konstellation, die konkreten Problemlösungen, die, als Vorbilder oder Beispiele gebraucht, explizite Regeln als Basis für die Lösung der übrigen Probleme der ‚normalen Wissenschaft‘ ersetzen können.« Steht der 'wetterfeste Stahl' dann wohl paradigmatisch für die Strategie, emissionsreiche und klimaschädliche Produktionsprozesse von Europa in den globalen Süden auszulagern? [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2022 Herbert Kociemba]
Der menschlichen Würde "Putins Angriffs- und Vernichtungskrieg in der Ukraine braucht auch in Deutschland sichtbare Zeichen des geistigen Widerstands!," findet Joachim Kuhlmann. Sein Antikriegsdenkmal tut dies auf eindringliche Weise, kommt in ihm doch zum Ausdruck, was die Menschen dort mit Blut, Schweiß und Tränen verteidigen: ihre menschliche Würde. Standort: Skulpturengarten Darmstadt, Ludwigshöhe, Darmstadt Mitten im Wald gelegen, auf einem ehemaligen Militärgelände, präsentiert sich der Skulpturengarten Darmstadt als Gesamtkunstwerk. Hieran haben die Skulpturen, Plastiken, Objekte und bildhauerische Installationen einen ebenso großen Anteil wie das meisterinnenhaft gestaltete Naturkunstwerk. Im Rahmen von Führungen ist dieser Ort zu erleben, er ist zu einem Ort des Friedens, der Kunst, Kommunikation und Verständigung geworden. Joachim Kuhlmann (*1943 Leipzig) war 1974-77 Meisterschüler an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung in Halle / Burg Giebichenstein. Nach einem Ausreiseantrag siedelten er und seine Frau Elisabeth 1987 aus der DDR zunächst nach Bayern über, 1991 kamen sie nach Darmstadt. Er zählte 2001 zu den Gründern des Vereins für Internationale Waldkunst Darmstadt. 2009 eröffnete das Ehepaar den Skulpturengarten Darmstadt. Joachim Kuhlmann wurde 2018 der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur und bildende Kunst zuteil. Mehr:
[ Ein Künstlergarten im Wandel 2003 – 2022.
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2022 Joachim Kuhlmann / Skulpturengarten Darmstadt.
Zusammenstehen für Menschlichkeit, Selbstbestimmung und Wahrheit - oder doch weiter abwarten?
Bettina Pousttchi (*1971 Mainz, lebt und arbeitet in Berlin): 20 ehemalige Straßenpfosten, pulverbeschichtet, 89.5 x 102 x 125 cm. Das Werk wurde 2015 für den Skulpturenpark der Kunsthalle Bielefeld gekauft und dort 2016 aufgestellt. Die Künstlerin wählte einen Standort an einer Weggabelung. Bettina Pousttchi arbeitet vor allem mit Skulptur und Fotografie. Sie beschäftigt sich mit dem Stadtraum und fragt etwa: Was prägt eine Stadt? Wie sieht die Stadt aus? Wie wirkt das, was zu sehen ist, auf Menschen? So verwendet sie für ihre Skulpturen auch gern Gegenstände, die sie in der Stadt vorfindet: Poller, Straßenpfosten, Absperrgitter, Fahrradständer, Baumschutzbügel, Leitplanken. Indem sie sie verändert und aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausnimmt, lenkt sie unseren Blick nicht zuletzt auf die Tristesse in unseren Städten - und macht Mut für mehr Fantasie und "Leben" in der Stadt. Die Arbeit „Viktoria“ stammt aus der Serie „Squeezer“; andere Arbeiten aus dieser Serie heißen „Flora“, „Gretel“, „Werner“, „Gerald“. Pousttchi stiftet in ihren konzeptionellen Arbeiten ein Bewusstsein für Verhältnisse - und für Verbindungen: sei es über geografische Räume, sei es über zeitliche Räume hinweg. Letztlich immer zwischen Menschen.
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[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 10/2021 Claudia Karell & Eberhard Tölke / mobilfuchs.net.
Ebenso schwer wie leicht
Claudia Dietz (*1967 Stuttgart):
Standort: am hallstattzeitlichen, keltischen Hügelgrab (um 550 v. Chr.),
Biegelspfad, 71735 Eberdingen-Hochdorf / Landkreis Ludwigsburg.
Die Arbeit entstand beim Eberdinger Skulpturensymposium
am Keltenmuseum Hochdorf.
Am 15. Mai 2022 wird das Kunstwerk offiziell eingeweiht.
Mehr: Claudia Dietz, gelernte Steinmetzin, studierte freie Bildhauerei an der Stuttgarter Kunstakademie sowie an der Akademie für Gestaltung, Ulm. Seit 2001 arbeitet sie freischaffend als Bildhauerin mit Atelier in Eberdingen. Ihre Arbeiten entstehen en taille directe, d. h. unmittelbar aus dem Stein heraus. Biomorph in der Form, archaisch im Ausdruck, regen sie die Fantasie an. Sind es Stimmen aus der Vergangenheit? Oder Grüße aus der Zukunft? Fest steht nur: sie sind mitten unter uns. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2/2022 Wolfram Freutel. Alle Rechte vorbehalten]
Skulptur retten! Volkmar Haase: Licht - Raum - Dynamik (1994) Seit langen Jahren steht diese Aluminium-Skulptur, 5.50 x 8 m, 5 t schwer, am Hauptsitz der Firma Selux in Berlin, Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Die Skulptur hat ebenso etwas Hoffnungsfroh-Idealistisches wie etwas Wertschätzend-Beschützendes. Nun hat die Firma Selux ihr Firmengelände verkauft, das Kunstwerk muss bis 15. Januar 2022 vom Gelände entfernt sein, andernfalls droht aufgrund der Kürze der Zeit die Verschrottung! Das Atelier Volkmar Haase organisiert zur Rettung der Skulptur den (teuren) Transport in ein Zwischenlager. Unterstütze das Atelier Volkmar Haase dabei, die Skulptur zu retten: Haase (*1930 Berlin †2012 Brüssow) studierte zunächst Malerei an der Hochschule für bildende Künste Berlin, er arbeitete jedoch ab 1958 freischaffend als Bildhauer. Sein Werk ist sehr früh ausschließlich abstrakt, sein bevorzugtes Material ist der damals sehr moderne, formbare Edelstahl. Ein Arbeitsaufenthalt führte ihn 1964 in die USA. In den Jahren von 1965 bis 2012 hatte er sein Atelier in Berlin-Kladow. Ab 2003 lebte und arbeitete er auf einem Gutshof in Brüssow / Uckermark. Im Gutshof sowie im umliegenden Skulpturengarten wird heute sein Nachlass gezeigt. Die meisten seiner meist monumentalen Werke sind für den Außenraum gedacht. Etliche beschäftigen sich mit Themen der griechischen Mythologie wie z.B. Laokoon oder Ikarus - Schmerz und Tod bzw. Freiheit. Man begegnet seinen Skulpturen u.a. in Bremerhaven, Duisburg, Göttingen, Hannover, Nürtingen, Wiesloch, Witten, Wolfsburg oder Schloss Gottorf, Schleswig. Allein im öffentlichen Raum Berlins finden sich mindestens 40 seiner Arbeiten. [Foto: © Udo Bansbach. Alle Rechte vorbehalten]
Ode an die Offenheit Josef Nadj: Rahmenbedingung (2001)
Syenit Corail. Nadj (*1953 Arandelovac, Serbien) arbeitet als Bildhauer meist im taille directe, d. h. unmittelbar aus dem Stein heraus. Offenheit vs. Verschlossenheit ebenso wie Zweiheit bei gleichzeitiger Verschränkung und Verbindung sind in Nadjs Werk wiederkehrende Themen. Nadj studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, zweimal erhielt er den Akademiepreis für Skulptur. Seit 1981 arbeitet er freischaffend. Er beteiligte sich an zahlreichen Bildhauersymposien in Deutschland, Frankreich und Korea. 1985 wurde ihm der Daniel-Henry-Kahnweiler-Preis für Skulptur und Bildhauerzeichnung der Stadt Rockenhausen verliehen. Nadj lebt und arbeitet in Horb am Neckar.
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Der Wind der Veränderung
Ulrike Fischer und Thomas Kerstiens: Installation anlässlich des 10. Windkunst-Festivals „bewegter wind“ am Kramberg zwischen Hofgeismar und Hümme / Nordhessen. Das Festival 2021 widmete sich dem Thema „change”. Die Sicherheitsnadel, aus ihrer Verankerung gelöst, wird vom Wind zum Schwingen angeregt. Das Kunstwerk befragt uns nach unserem Verhältnis zum Thema Sicherheit - und wie man sich am besten in Bezug auf den "Wind of Change" aufstellt.
Mehr: [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2021 Ulrike Fischer. Alle Rechte vorbehalten]
Huldigung der Erde Jenny and Joe Smith: Fruits of the Earth (2018) Westmorland Schiefer, gefüllt mit Brocken von Dolerit, mit Moos bedeckt, 180 cm Durchmesser. Dolerit ist ein subvulkanisches Ganggestein, härter als Granit. Doleritgänge treten u.a. auf den Inseln Skye, Rum, Mull und Arran westlich von Schottland auf als Teil des im Tertiär entstandenen, fast 600 km langen Hebriden-Gangschwarms. Sie entstehen dort, wo die Erdkruste einer Dehnung unterworfen war.
»I have long been fascinated by the fissile nature of slate.
Traditionally, its broad, flat cleaving plane is what is emphasised.
Perversely, I choose to celebrate the slates’ thin, broken edges,
building them up layer on layer to achieve a curvaciousness of form.« Smith wuchs in West Yorkshire auf, dessen hügelige Landschaft von geschwungenen Trockenmauern durchzogen ist. Mit 10 Jahren lernte er, Trockenmauern zu bauen - von einem Hirten. Der Trockenmauerbau wurde zu seinem Beruf, wobei er gelegentlich Preise gewann. In den Jahren von 1989 bis 1993 arbeitete er mit Andy Goldsworthy zusammen an monumentalen krummlinigen Mauerstrukturen im Vereinigten Königreich, Frankreich, USA und Australien. 1995 gestaltete er seine erste Reihe von Vasen aus Schiefer im Trockenbau-Verfahren. Werke von Smith finden sich in zahlreichen privaten Sammlungen in South Carolina, New York, Frankreich, London, Dublin, Edinburgh und Glasgow. Öffentliche Aufträge erhielt er zudem vom National Trust for Scotland sowie von einer Reihe schottischer Kreisverwaltungen. Smith hat einen Bachelor-Abschluss (mit Auszeichnung) der Freien Künste (2005) sowie einen Master of Philosophy (2008). Er lebt in Dumfries und Galloway, Schottland.
Mehr: [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2018 Joe Smith. Alle Rechte vorbehalten]
Schwingungen des Lebens
Gijs Assmann
(*1966 Roosendaal / Niederlande, lebt und arbeitet
Edelstahlguss, 9 t schwer, 9 m hoch.
Gestreckt wäre die Skulptur 54 m lang. Wer kennt diese Skulptur nicht: im Zuge der Zulassung der SARS-CoV-2-Impfstoffe und der darauffolgenden Impfkampagne im Frühjahr 2021 war sie regelmäßig in den Nachrichten zu sehen. Schließlich ist es die Aufgabe der EMA, Arzneimittel für den europäischen Markt zu prüfen und zuzulassen. Wer mit der Form des Pendulums Enzymen- und Protein-Strukturen assoziiert, den wird es nicht verwundern, zu erfahren, dass Assmann mehrmals nach London flog und Interviews mit Mitarbeitern der EMA führte, um möglichst viele Menschen in die Entwurfsphase mit einzubinden.
(...) zeigt uns die Behörde, wie europäische Zusammenarbeit
Im Verhältnis etwa zu Arbeiten von Gertrude Reum
erscheint Pendulum figürlicher.
Die Figur scheint sich zu bewegen, zu schwingen.
Auch als Bild für Resilienz in der Krise lässt sie
Der Guss dieser Skulptur war eine technische Meisterleistung,
vergleiche
[Schmees art, Werk Pirna / Sachsen]
und [gijsassmann.com]
[Foto: 4/2020 Ceescamel, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]
Von der Schönheit des Vergänglichen
Roger Rigorth
(*1965 Saanen / Schweiz, lebt und arbeitet
Douglasie, Eisen, rund 800 m Sisal-Tauwerk, 6.50 m hoch. Den Korpus schuf Rigorth aus einer Douglasie aus dem Darmstädter Forst, die 2019 einem Sturm zu Opfer gefallen war. Mit den geflochtenen Korbelementen stilisiert die Stele eine Wirbelsäule. Wer mag, sieht in ihr auch ein Sinnbild für die vielen Schichten, die sich über die Jahrmillionen übereinander abgelagert haben. (Unsereins kratzt - mehr oder weniger blind - ganz oben an der Spitze an der Oberfläche.) So schlägt die Arbeit eine Brücke zu den Fossilien.
In Roger Rigorths Werken verdichtet sich Sehnsucht
Rigorth machte 1987 bis 1990 eine Ausbildung zum Holzbildhauer an der Berufsfachschule
Michelstadt. Seit 1991 arbeitet er freischaffend.
Neben Holz verwendet er gern auch Fasern und Stein.
Rigorth schuf absurde Boote - Allegorien auf geistiges Reisen und gedankliche Beweglichkeit -,
tanzende Flügel-Mobile und überdimensionierte Richtmikrofone ("Lauscher").
Seine Anregungen holt sich Rigorth auf Studienreisen und Bildhauersymposien
rund um den Globus: Namibia, USA, Australien, Süd-Korea, China.
Die hybriden Formen - halb Natur, halb Kultur - stiften zum Nachdenken an,
über eine mögliche Funktion, gar einen symbolischen Zweck,
über den Ort und seine Geschichte und den Lauf der Zeit.
Bekannt wurde Rigorth insbesondere für seine Installationen und Interventionen in der Landschaft:
in den Niederlanden etwa schwebende „Bienenkörbe“ in luftiger Höhe, die den Meeresspiegel andeuten,
oder auch ein U-Boot aus Holz im Darmstädter Wald.
Man mag dieses Werk durchaus zeitkritisch verstehen.
Internationale Ausstellungen führten Rigorth u.a. nach Meran / Italien,
Chateaubourg / Bretagne, Kluisenbergen / Belgien, Polen, USA oder Süd-Korea.
Auf der 7. Triennale für Skulpturen in Bad Ragaz 2018
wurde ihm für seine Arbeit "Erdzeichen" der 1. Schweizer Skulpturenpreis zuteil. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2020 Roger Rigorth. Alle Rechte vorbehalten]
Windungen des Geistes
Joachim Koch: Oft modular. Manchmal beweglich. Immer ungewöhnlich. Koch verführt zur versunkenen Betrachtung. Einer Achtsamkeitsübung gleich erfrischt und erfreut sie den Geist. Über das Zusammenwirken der einzelnen Teile zu einem größeren Ganzen, dessen Gestalt mal aus der Gleichheit, mal aus der Verschiedenheit der Teile Spannung bezieht. Kochs 'Kreationen' wollen von Auge und Geist erkundet werden. Waren seine früheren Arbeiten oft vom rechten Winkel geprägt - von manchem als lapidar und streng wahrgenommen -, weht mit den elegant gebogenen Formen heute ein spielerisch-bewegtes Moment durch sein geometrisch-konstruktives Werk. Die Diagonale als Energielieferant ist geblieben.
Es ist ein Pendeln zwischen Gefühl und Verstand.« Seine Plastiken zeichnen sich durch klare, oft geometrische Formen, handwerkliche Perfektion und äußerste Präzision aus, die „auch Widerstand (...) gegen den alltäglichen Material- und Bedeutungsverschleiß“ darstellen.« [Stadt Würzburg]
Koch (*1949 Stirn/Pleinfeld / Mittelfranken) lebt und arbeitet in Kleinrinderfeld bei Würzburg.
Mehr:
Die Ästhetik des Alltäglichen
Ein Handtuch mit Handtuchhalter - aus Holz.
Eine wippende Spirale - aus Holz.
Gerhard Nerowski lebt und arbeitet in Königsberg in Bayern, Unterfranken.
Denkmal der Pandemie WOLF-WERK: Erzengel Michael 2020 Skulptur aus Alteisen, 7 m hoch, 3.5 t schwer. Am 22. August 2020 wurde der Erzengel Michael 2020 auf dem Friedensplatz in Darmstadt, vor dem Institut für Neue Technische Form (INTeF), enthüllt. Die Skulptur - Leihgabe des Künstlers - entstand während des Corona-Lockdowns. Wolf lud die Menschen in Darmstadt und umzu ein, Altmetall für dieses Projekt zu spenden; es kamen Hunderte von Objekten zusammen. Darunter Dauben historischer Weinfässer aus dem Kaukasus - aus ihnen gestaltete Wolf den Flügel des Engels. Der Flügel wiederum ist an einen alten Brückenträger montiert, den Wolf aus einem Abriss barg. Als Schwert dient dem Erzengel ein ausrangierter Mähbalken. Papst Gregor flehte einst im sechsten Jahrhundert den Erzengel Michael an, die Stadt Rom von der justinianischen Pest zu befreien. Der Engel erschienen der Legende nach über dem Hadriansmausoleum und steckte sein Schwert in die Scheide. Als die Pest daraufhin verschwand, gab der Papst dem Hadriansmausoleum den Namen „Engelsburg“.
Der Schrott unseres Wohlstands – der Sicherheit, in der wir uns in unserer technikgläubigen Welt wähnen
– wird Sinnbild der Hybris des Menschen.« Entstanden ist ein Denkmal der Pandemie, „das die bedrohlich wie schützend wirkenden Elemente unserer Gesellschaft verbindet und uns auffordert, unsere Welt zu klären, uns neu zu orientieren“, so Wolf. Georg-Friedrich Wolf (*1962 Freiburg im Breisgau) lebt und arbeitet in Darmstadt.
Zwischen Enge und Weite
Martin Burchard (*1956 Stuttgart, lebt und arbeitet in Tübingen):
6 x 6 x 18 m, Aluminiumprofile mit 15 cm Durchmesser.
»Meine Arbeiten verstehe ich als Visualisierungen von Lebensweisheiten, Spiritualität und christlichem Glauben.
Eine Kooperation mit Menschen aller Weltanschauungen und Religionen, die für Frieden und Gerechtigkeit eintreten, ist für mich wünschenswert.« Die Kunstwerke an sechs Stationen entlang des Weges regen an, über zentrale Fragen des Lebens nachzudenken. Der Künstler Martin Burchard, der die Kunstwerke gestaltete, hat jedes einzelne ergänzt um spirituelle Gedanken und ein Bibelzitat. Burchard erhielt 2003 die Auszeichnung für Kunst im Jahr der Bibel. Der „Lebens-Horizont-Weg“ wurde realisiert durch Firmen und Handwerksbetriebe aus der Umgebung sowie ehrenamtliche Mitarbeit, finanziert durch Spenden regionaler Firmen, Banken und der Stadt Ehingen.
Am Beginn der Station ist der Weg am Boden breit und nach oben wird es immer enger.
Dies ist Ausdruck dafür, dass uns der Alltag fest im Griff hat und wir uns eingeengt fühlen.
Unser Augenmerk ist nach ‚unten’ gerichtet und der Horizont ist eng.
Dieser Weg ist nicht himmelsoffen.
Wenn wir durch das Kunstwerk hindurchgehen, wird der Weg am Boden immer schmaler.
So kann es aussehen, wenn wir den Angelegenheiten des Alltags mit einer positiven Genügsamkeit begegnen.
Das Motto lautet dann: weniger kann mehr sein als viel. Gleichzeitig öffnen sich die seitlichen Begrenzungen wie Flügel und der Horizont wird weit.
Diese äußere Befreiung kann uns aufrichten und uns auch innerlich neue Möglichkeiten schenken.
Dieser Weg ist himmelsoffen.
Unser Lebensweg ist meist ein Wechsel zwischen dem engen und dem weiten Horizont.
Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde,
Timm Ulrichs zum 80sten
Timm Ulrichs
(*1940 Berlin, lebt und arbeitet in Hannover, Berlin und Münster):
Beton, farbig gefasst, Pappel.
Standort: seit 2009 in Eschborn, Was zunächst wie ein Gag daherkommt, offenbart sich - nach Jahren wieder hervorgeholt - als kritischer Kommentar zu unserem Naturverständnis und unserer Wirtschaftsform: wird doch - wenn mensch weiterhin in einem Ausmaß Flächen frisst wie bislang - in absehbarer Zukunft "Natur" nur noch musealisiert, also in Nationalparks, oder als Dekor auf Abruf in Gärten oder eben: Blumentöpfen kultiviert zu bewundern sein. Der Mensch verfügt über die Natur - über ihr Ob, Wo und Wie-lange - als sei sie ein Versatzstück. Die Pappel des Versatzstücks versucht, sich auf einem kleinen Stück Wiese inmitten eines großen Industriegebiets zu behaupten... Ulrichs ist Konzept- und Performance-Künstler. Er bezeichnet sich selbst als ‚Totalkünstler' und scheint darunter den Anspruch zu verstehen, den Kunstbegriff ebenso regelmäßig wie radikal auszuweiten und systematisch Gattungsgrenzen auszumachen, um sie zu überschreiten. Er stellte sich selbst in einem Glaskasten als „lebendes Kunstwerk“ aus, ließ sich 1981 nackig in einem riesigen Findling 10 Stunden lang einschließen oder ließ sich die Worte „The End“ auf's Augenlid tätowieren. Ulrichs hatte 1969 - 70 eine Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne, von 1972 bis 2005 eine Professur für Bildhauerei und Totalkunst an der Staatlichen Akademie Münster. 1977 nahm er an der documenta 6 in Kassel teil. Europaweit wurden Ulrichs Einzelausstellungen gewidmet, zahlreiche Preise wurden ihm zuteil. Bildnerischer Mittel setzt Ulrichs gerne ein, um die Sehgewohnheiten des Betrachters zu befragen (wie etwa bei Versunkenes Dorf), eine Standortbestimmung einzufordern (wie etwa bei Erdachse) oder seine Erwartungshaltung zu enttäuschen. Bei seinen Tanzenden Bäumen 2008 im Kurpark Bad Homburg (anlässlich der Blickachsen 7) etwa fingen drei motorbetriebene Birken plötzlich an, sich wie wertvolle Ausstellungsstücke zu drehen, sobald der Spaziergänger sich ihnen näherte. Ulrichs spielt mit Sprache, Sinnbildern und Mehrdeutigkeiten. In Hannover beispielsweise pflasterte er einen Weg mit seinem Kopf: Kopfsteinpflaster, in Nürnberg applizierte er eine Baum-Krone. Auch zur zeitgenössischen konkreten Poesie lieferte Ulrichs immer wieder Beiträge, man vergleiche etwa Umraum in Essen. Seine Arbeit ordnung - unordnung (1961/2017) gehört inzwischen zum Standard-Repertoire des schulischen Deutschunterrichts. 2012 wurde Ulrichs in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design, Ingolstadt, aufgenommen.
Einzelausstellungen widmen Ulrichs dieses Jahr:
Brigitte and Martin Matschinsky-Denninghoff:
Chromnickelstahl, 290 cm hoch.
Der Bildhauer Martin Matschinsky (*1921) verstarb am 24. Januar 2020 im Alter von 98 Jahren in Berlin. Die Berlinische Galerie verwaltet den künstlerischen Nachlass des Bildhauer-Ehepaares Matschinsky-Denninghoff. Seine Frau Brigitte (*1923) war 2011 verstorben. Die ikonischen Werke der beiden prägen das Stadtbild von Berlin, sie finden sich aber auch im öffentlichen Raum von Augsburg, Essen, Hannover, Heidelberg, Kiel, Saarbrücken, Würzburg und vielen anderen Orten. Die Energien, die in ihren Skulpturen zum Ausdruck kommen, machen die Werke intuitiv verständlich. Ihre bedeutendste Arbeit ist wohl die 8 m hohe Plastik Berlin, die 1985 bis 1987 - also noch im geteilten Berlin - für den begrünten Mittelstreifen der Tauentzienstraße entstand; sie wird als Zeichen der Verbundenheit in Trennung wahrgenommen. Auch wenn eckige Körper in weiche Formen gewaltsam einzudringen scheinen, oder wenn Skulpturen sich freiheitssuchend in den Himmel recken: die Arbeiten von Matschinsky-Denninghoff sprechen menschliche Gefühle und Sehnsüchte an - materialisiert mit große Geste in (meist) Chromnickelstahl. In der oben abgebildeten Arbeit 'Begegnungen' finden unterschiedliche Individuen zueinander. Sie kommen von irgendwoher und gehen nach irgendwohin. Für einen kurzen Moment entsteht ein Kontakt, ein Austausch. Die Plastik konzentriert sich auf dieses Geschehen.
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Zwischen Anspannung und Entspannung
Ruhe aus.
[Ovid, 43 v. Chr. - 17 n. Chr.] inges idee: Freizeit/Muße (2016)
Ist dieser Strommast ein verantwortungsloser Müßiggänger?
Was wäre, wenn das alle täten?
Andererseits - wie lange hält auch ein „Leistungsträger“ unter Volllast durch?
Das Kunstwerk ist eine augenzwinkernde Metapher auf unsere Leistungsgesellschaft.
Es geht um die Rolle des Einzelnen im System. Wie viel Raum lässt es uns,
wie viel Raum nehmen wir uns neben beruflichen und gesellschaftlichen Zwängen für ein selbstbestimmtes Leben,
zu dem eben auch Muße und Reflexion gehören?
Formal wie inhaltlich schließt diese Arbeit an das Werk Zauberlehrling
- ein 35 m hoher, tanzender Strommast am Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen - an,
das anlässlich der Kunstausstellung Emscherkunst 2013 entstand. Standort: Skulpturenweg Besinnungsweg Fellbach bei Fellbach / Rems-Murr-Kreis. Das Projekt Besinnungsweg Fellbach führt Kunst, Natur, Religion und Philosophie zusammen. Jedem Ort ist ein Thema zugeordnet, das jeweils durch eine Skulptur, durch zwei Zitate aus Literatur, Religion oder Philosophie sowie durch je einen Wein aus der Weinbaustadt (mit gesondertem Etikett) umrissen wird. Eines der Zitate wählt der jeweilige Künstler aus, das andere der Förderverein Besinnungsweg Fellbach e.V. inges idee, gegründet 1992, ist eine Berliner Künstlergruppe, die sich weltweit mit Projekten im öffentlichen Raum einen Namen gemacht hat. Die Mitglieder Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt und Georg Zey sind aber auch auf eigenen Wegen künstlerisch tätig.
Vom Singen der Elemente
Yang. Jetzt.
Stahl, 8 m hoch.
Archaisch - bruchstückhaft
Reiner Seliger (*1943 Löwenberg/Schlesien):
Zusammengesetzt aus Beton-Bruchstücken, insgesamt 3.90 m hoch. Reiner Seliger zeigte im Skulpturenpark Heidelberg von Juni bis Oktober 2019 zehn große und teilweise neue Freilandskulpturen, darunter die Arbeit "Tall Tower", die der Künstler im Mai 2019 vor Ort schuf. Seliger ist bekannt für seine monumentalen Skulpturen von archaischer Schönheit, häufig aus Ziegel, Stahl und Mörtel, viele im öffentlichen Raum, insbesondere in Parks. Auch Glas, Marmor oder Schiefer verbaut er zu turm- oder spindelartigen Gebilden, so etwa Sesto Nero (2016) - rechts im Bild - aus Glasbruchstücken.
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An der Grenze zur Ewigkeit
Herbert Mehler
(*1949 Petersberg-Steinau, lebt und arbeitet Mehler schweißt seine Skulpturen aufwendig aus einzelnen Stahlstreifen zusammen und verschleift sie anschließend: eine Arbeit, einer ZEN-Übung nicht unähnlich. Die Skulpturen scheinen direkt aus dem Boden zu sprießen, produzieren mit ihrer Rippung ein Licht- und Schattenspiel, das sie der Realität entrückt. Die Formen entfalten dabei eine rhythmische Bewegung im Raum - weniger im Sinne von Wachstum vielleicht, als den Kreislauf des Lebens zitierend, an der Grenze zur Ewigkeit. Mit dem Titel der Skulptur - der Widmung an den Titan der Skulptur, Constantin Brâncusi - bezieht sich Mehler explizit auf dessen Endlose Säule (1937-38) in Târgu Jiu, Rumänien. Die Endlose Säule - 29.33 m hoch, 29 t schwer - war eines der ersten nicht-gegenständlichen Kunstwerke weltweit, das im öffentlichen Raum aufgestellt wurde (abgesehen von Obelisken), und zehn Jahre lang die höchste Skulptur der Welt. Brâncusi über sein Werk:
»Ich versuche niemals eine - wie sie es nennen - reine oder abstrakte Form zu schaffen.
Reinheit, Einfachheit habe ich nicht im Sinn;
zum wahren Sinn der Dinge vorzustoßen ist das eine große Ziel.«
»I think the true form ought to suggest infinity.
The surfaces ought to look as though they went on forever,
as though they preceded out from the mass into some perfect and complete existence.« Mehler, gelernter Holzbildhauer, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin und Bildhauerin Sonja Edle von Hoeßle, gründete Mehler im Jahr 2000 auf einem alten Bauerngut im Würzburger Umland das „riedenheim project“ - in Scheune und Atelier und auf einer weitläufigen Skulpturenwiese fanden Kunstausstellungen auf über 500 m² statt. Parallel hatte er ein Atelier in Berlin-Schöneberg. 2007 wurde Mehler mit dem Kulturpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet, 2008 gewann er den 1. Preis der Freilichtausstellung „Skulpturen im Park“ der Stadt Mörfelden-Walldorf. 2016 dann der Umzug nach Eisingen, wo die beiden das Erbachshof Art Project gründeten mit Ausstellungsräumen und Skulpturengarten, großer Werkhalle sowie Ateliers für Gastkünstler. Die Eröffnungsausstellung 2018 "TOCCARE - Mimmo Roselli aus Florenz" zeigte raum-vermessende Installationen des italienischen Künstlers im Skulpturengarten. Mehler bespielte den Kreuzgang des Doms zu Würzburg (Museum am Dom, 2007) und das Mainfränkische Museum, Würzburg (Tilmann Riemenschneider meets Herbert Mehler, 2008). Bedeutende Einzelausstellungen führten ihn in die Kunsthalle Schweinfurt und den Skulpturenpark Heidelberg (2011), in den öffentlichen Raum der Lahrer Altstadt (2012) oder von Ansbach (Ansbacher Skulpturenmeile, 2017, mit Thomas Röthel), in den Saalgarten des Klosters Bronnbach (2019), in den Dialog mit der Goethe-Universität rund um den Poelzig-Bau auf dem Campus Westend, Frankurt am Main, (2021/22) sowie regelmäßig seit 2004 in die Galerie Tammen, Berlin.
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Ring for Peace
Gisbert Baarmann (*1959 Weimar, lebt und arbeitet in Dargersdorf / Uckermark):
36 Lärchenholzer aus aller Welt und aus zertifiziertem Anbau, 7.50 m hoch. Dieser Ring hat keine Innenseite und keine Außenseite, keine Vorderseite und keine Hinterseite: der Ring for Peace ist eine Art Möbiusband. Das eigentliche Möbiusband ist eine zweidimensionale Fläche, ein Modell lässt sich leicht aus einem (längeren) Papierstreifen herstellen, indem man die beiden (schmalen) Enden um 180° verdreht (verdrillt) und zusammenklebt: Das Möbiusband hat dadurch nur eine Seite ("Seitenfläche"): wenn man in Gedanken auf der Oberfläche entlangfährt, gelangt man erst "nach zwei Runden" wieder zum Ausgangspunkt zurück. Ebenso hat das Möbiusband nur einen Rand (oder Randlinie) - während ein Papierstreifen, den man zu einem gewöhnlichen Ring zusammenklebt, zwei Ränder (oder Randlinien) aufweist. Das Möbiusband wurde 1858 unabhängig voneinander von dem Göttinger Mathematiker und Physiker Johann Benedict Listing und dem Leipziger Mathematiker und Astronomen August Ferdinand Möbius beschrieben. M. C. Escher machte es ab den 1960er Jahren in der Kunst populär. Baarmanns Ring for Peace ist gewissermaßen ein Möbiusband "mit Dicke": sein Querschnitt ist rechteckig. Auf den ersten Blick scheint der Ring for Peace vier Seitenflächen zu haben. Tatsächlich aber bildet die schmale Seite vorn unten mit der schmalen Seite oben und hinten unten eine Seitenfläche, während die breitere Seite unten oben mit der breiteren Seite oben vorn und oben hinten sowie unten unten eine zweite Seitenfläche bildet. Aufgestellt anlässlich der Ring for Peace Zeremonie während der 10. Weltversammlung von Religions for Peace am 20. August 2019, bei der rund 900 geistliche Führer und Gläubige verschiedener Religionsgemeinschaften aus über 100 Ländern mit Regierungsvertretern, internationalen Organisationen und Gruppen der Zivilgesellschaft zusammenkommen. Der "Ring for Peace" wird als Symbol des Friedens zwischen den Religionen eingeführt. Der Ring steht als verbindendes Element, das nicht auf eine Religion festgelegt ist oder andere ausschließt. Der Ring spielt in vielen Weltreligionen als Symbol von Treue, Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit eine Rolle. Das Buddhistische Lebensrad, der Siegelring des Propheten Muhammad im Islam, Salomos Ring im Judentum oder Lessings Ringparabel sind nur einige Beispiele.
Hommage an das Licht
Felix Cornelius Rombach
(*1983 Villingen-Schwenningen, lebt und arbeitet in Berlin): Eine verformte Vier-Punkt-Traverse, wie man sie aus dem Bühnenbau kennt, und Markisenstoff. Die Skulptur war Teil der Open-Air-Ausstellung Skulpturen im Park 2019 am Bürgerhaus, Blumenstraße, 64546 Mörfelden-Walldorf. Rombach war Meisterschüler von John Bock an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. Bei den 20. 'Skulpturen im Park' 2017 erhielt er den Publikumspreis für sein Portal, das heute am Bahnhof Mörfelden steht.
Optische Welten
Keramikkacheln auf Beton.
»Die Kunst ist künstlich und keineswegs natürlich:
Flügelnd im Raum
Bronze, 145 cm hoch, max. 200 cm breit.
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Wehrhaft Erwin Wortelkamp (*1938 Hamm/Sieg, lebt und arbeitet in Hasselbach/Westerwald): Schritt I (1992) Stahl, Lack, 250 x 30 x 30 cm. Mit der großen Retrospektive anlässlich seines 80sten Geburtstags geht für Wortelkamp ein Traum in Erfüllung: die Festung Ehrenbreitstein, Koblenz, zu bespielen. Die Ausstellung "Wehrhaft" zeigt 20 großformatige Skulpturen aus den Jahren 1981 bis 2018 auf dem Festungsgelände [Teil I], begleitet von Skulpturen und Arbeiten auf Papier von 1970 bis 2018 in den Innenräumen des Landesmuseums [Teil II]. »Was haben diese Wände gesehen? (...) Diese Wände sind ja Lebensgeschichten.« Die Festung folge mit ihrer Wehrhaftigkeit dem Grundbedürfnis, sich zu schützen, so Wortelkamp. »Aber gerade gemessen mit heutigen Verteidigungsmöglichkeiten hat diese Anlage eine Absurdität im Sinne einer Übertreibung.« Die Arbeiten, äußerst sensibel plaziert, verändern auch die Wahrnehmung der Festungsanlage. Da ist nicht nur der Dialog zwischen Holz und Stein, da ist auch eine Würde, ein Selbstbehauptungswillen, ja ein Annehmen in all den Stürmen und Verletzungen, die das Leben bereithält. Wortelkamp wurde 1995 der Staatspreis und 2008 der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz zuteil.
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...eine Einheit zu werden Kosmos und Welt - Denkmal für Otto Freundlich (2018) Anlässlich des 140. Geburtstags des deutschen Malers, Grafikers, Bildhauers und Humanisten Otto Freundlich wurde am 10.7.2018 in Slupsk (Polen) auf Initiative der Bildhauer Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach das Kunstwerk Kosmos und Welt eingeweiht. Freundlich, im pommerschen Stolp (heute Slupsk) geboren, gehörte zur Pariser Avantgarde. Sanitätssoldat im 1. Weltkrieg, schloss er sich bald der Antikriegs-Bewegung an. In Kunst und Architektur soll seiner Ansicht nach zum Ausdruck kommen, dass die Menschheit die Aufgabe hat, eine soziale Einheit zu werden. In den 1920er Jahren entwickelte er die Idee einer völkerverbindenden „Straße der Skulpturen“ von Paris nach Moskau. Erst 40 Jahre später wurde diese Idee aufgegegriffen, vgl. das Kunstprojekt "Straße des Friedens". Den Nationalsozialisten galt Freundlichs Kunst als „entartet“, 1943 - vor 75 Jahren - wurde er im Vernichtungslager Sobibor (oder auf dem Weg dorthin) ermordet. Roter Granit - für den Kosmos (Findling vom Potsdamer Platz, Berlin, bearbeitet durch Rudolf J. Kaltenbach), ruhend auf grauem portugiesischen Granit - für die Welt (bearbeitet durch Silvia Fohrer). Der Stadt Slupsk gestiftet als ein Zeichen für Versöhnung, Frieden und Verständigung zwischen den Völkern im Sinne des humanitären Gedankens Otto Freundlichs. Teil des Denkmals sind zudem drei japanische Kirschbäume, die gepflanzt wurden, sowie Schriftstücke in 7 verschlossenen Metallhülsen (Edelstahlröhrchen), die in den Granit eingelassen wurden. Die Schriftstücke tragen (in Handschrift) Wünsche des Bürgermeisters Robert Biedron, des Kulturbeauftragten, der Leiterin der Bibliothek Slupsk, von Mitgliedern des Vereins "Steine ohne Grenzen" sowie von den beiden Bildhauern selbst.
Standort: Otto-Freundlich-Park am Rathaus / der Stadtverwaltung Slupsk,
Mehr Information: [Steine ohne Grenzen -
Bildhauer-Symposion
...desselben Ursprungs
Eduardo Chillida
(*1924 San Sebastián †2002 ebd.):
Corten-Stahl, 324 x 189 x 189 cm, 18 t schwer.
Abgesehen von dieser (recht unscheinbar angebrachten) Gravur ist vor Ort nicht mehr erkennbar, dass es sich eigentlich um ein Denkmal handelt.
Siehe auch:
Leben - zwischen zwei Polen Nachruf
Friederich Werthmann
(*1927 Barmen †9. Juni 2018 Düsseldorf-Kaiserswerth):
Remanit dynamisiert, 250 cm Durchmesser. Wer mag, sieht in der geteilten Kugel das dualistische Prinzip dargestellt, nach dem sich Leben und Werden zwischen zwei Polen abspielt: zwischen Anspannung (Systole) und Entspannung (Diastole), zwischen Yin und Yang, Verselbstung und Entselbstung,...
Siehe auch:
[Foto: 5/2010 Tasto,Wikimedia Commons.
Lizenz:
Stein-Pflanze-Symbiose Udo Dagenbach, glaßer and dagenbach: Pflanze – Stein – Skulptur (2003)
Jurakalkstein und Eibenpflanze, formgeschnitten, 130 x 130 x 130 cm.
Die Installation gewann den Silver A’Design Award 2017 [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2006 Udo Dagenbach, glaßer and dagenbach. Alle Rechte vorbehalten]
Blume der Kunst Jörn Pfab (*1925 Hamburg †1986 ebd.): Flor Urbana ("Stadtblume") (1976)
Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl, 400 cm hoch. Pfab studierte Bildhauerei an der Landeskunstschule Hamburg (bei Edwin Scharff). Schon 1952 bezog er ein eigenes Atelier in Hamburg. Im gleichen Jahr wurde ihm ein Lichtwark-Stipendium zuteil, 1956 ein Stipendium des BDI-Kulturkreises. Nach einem Aufenthalt in Spanien und Marokko wandte Pfab sich 1961 der abstrakten Plastik zu. Die Arbeiten haben meist etwas Organisch-Wachsendes, Keimendes, obwohl aus Stahl und obwohl aus geometrischen Elementen zusammengesetzt. 1971 wurde Pfab der Edwin-Scharff-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen. Mehr: SkulpTour Hamburg [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2/2016 Alex Magocsi, flickr. Alle Rechte vorbehalten]
Erratisches Treiben
Hein Sinken (*1914 Aachen †1987 Berlin): Kinetisches Objekt. Die einzelnen Löffel drehen sich um Achsen, die zueinander senkrecht stehen. Immer wieder denkt man: jetzt kommen sich die Löffel in die Quere und berühren sich! Doch weit gefehlt: wie von Zauberhand kommen alle Löffel unbeschadet aneinander vorbei. Standort: auf dem Dach des Cafés am Rathaus, Fußgängerzone, Stadthof 15, Offenbach. Nachdem der ehemalige Professor an der Hochschule für Gestaltung, Klaus Staudt, vehement die Aufstellung des Objektes gefordert und fördert hatte, kaufte die Stadt Offenbach 1977 - im Jahr der 1000-Jahr-Feier der Stadt - den "Kubus" im Anschluss an das Stadtfest "Kunst auf Markt und Straßen".
Insel für die Zeit Wilhelm Holderied (*1940 Kaufbeuren) und Karl Schlamminger (*1935 Allgäu): Erdzeichen - eine Insel für die Zeit (1993-95)
Fläche: ca. 270 x 170 m, Furchentiefe: 3.40 m. Holderied lebt und arbeitet in München und Geretsried / Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Schlamminger, der in Istanbul und in Teheran lehrte, lebte und arbeitete seit 1979 in München, wo er am 9. Dezember 2017 verstarb. [Foto: 4/2014 © Klaus Leidorf, Luftbildfotograf, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0]
Das Ganze - mehr als die Summe seiner Teile Nachruf Edgar Gutbub (*1940 Mannheim † 28. Oktober 2017 Wuppertal)
Ohne Titel (1978), Edelstahl, 140 × 180 × 280 cm.
»Immer strebe zum Ganzen, Gutbubs Arbeiten können der konkreten Kunst, die sich mit Systemen von Formen beschäftigt, zugerechnet werden. Die abgebildete Arbeit - bei der es auf den ersten Blick nicht viel zu sehen gibt - veranlasst den Betrachter, genauer hinzusehen. Drei unterschiedliche Formen drängen von Außen her zusammen, schmiegen sich aneinander und vereinigen sich nach oben hin zu einer ebenmäßigen Form. Dabei geben alle drei jeweils, ein Stück weit, ihre "Identität" auf... [An der Oberseite belaufen sich die Horizontalprofile der drei Teile auf 20 x 20 bzw. 20 x 40 bzw. 20 x 60 cm.] [Foto: 9/2008 ehauff / zuzuku.de, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]
Ein Tropfen auf den Stein
Anna Kubach-Wilmsen
(1937 - 2021): 1.60 m hoch (inkl. Sockel), 1.6 t schwer, roter Gneis aus Australien (oberes Buch), grüner Quarzit aus Norwegen (mittleres Buch), schwarzer Granit aus Südafrika (unteres Buch). Standort: Martin-Luther-Park, Offenbach. Am 1. Oktober 2017 - in Anwesenheit von Vertretern der drei Buchreligionen - durch den Förderverein Praeludium und das Evangelische Dekanat Offenbach eingeweiht.
»Steine sind Millionen Jahre alt, Anna Kubach-Wilmsen und Wolfgang Kubach (1936 - 2007), die bis zu seinem Tod als Künstlerehepaar wirkten, zeigten ihre Arbeiten auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, insbesondere auch in Japan und den USA. 1998 gründeten sie die Fondation Kubach-Wilmsen. Mit dem Steinskulpturenmuseum, Architekt: Tadao Ando, 2010 eröffnet, in Bad Münster am Stein-Ebernburg / Nahe schufen sie ein Gesamtkunstwerk - eine Hommage an das Naturmaterial Stein. Im Juni 2017 war die achzigjährige Steinbildhauerin für ihr Lebenswerk und ihren Beitrag zur Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz mit der Max-Slevogt-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Mehr: Detailbilder in der SkulpTour Main-Metropole
Vom Willen und Wollen und Werden
Nils-Udo (*1937 Lauf an der Pegnitz, lebt und arbeitet
Bentheimer Sandstein, 730 cm hoch, 470 cm Durchmesser. Trotz seiner Monumentalität und Urwüchsigkeit muss der Kunstinteressierte diesen Turm heutzutage erst suchen: man entdeckt ihn versteckt in einem dichten Birkenwald. Nils-Udo ließ die Steinblöcke mit einem Kran spiralförmig in den Himmel wachsen, während er selbst vom jeweils obersten Stein aus "dirigierte". Es heißt, er habe mit Künstlerkollegen nach Fertigstellung des Turms oben auf dem Turmplateau an einem weiß gedeckten Tisch gevespert.
Der Liebe Nachruf Fritz Koenig (*1924 Würzburg †2017 Ganslberg bei Landshut): Große Zwei XXV (1982/1983)
Bronze, 310 cm hoch.
»Es geht mir um bildnerische Formulierungen,
Koenig war mit der emblematischen Bildtradition der Kugel wohlvertraut.
Die bewegliche Kugel steht in der Überlieferung sinnbildlich
für Unbeständigkeit, insbesondere für den launenhaften Charakter des Glücks.
(Zur Bildtradition von Kugel und Kubus siehe auch Geothes Denkmal
In Erinnerung an den am 22. Februar 2017 verstorbenen Meister
Nimm mich. Nimm dich meiner an
Mathias Schweikle
(*1962; lebt und arbeitet in Pfalzgrafenweiler):
Linde, wegen Windbruchgefahr gefällt, Bienenwachs, farbig gefasst, 4.20 m hoch.
»Ich glaube die Menschen sind sich gar nicht bewusst, Die meisten Pflanzen und ein Drittel unserer Nahrung ist auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Der weltweite ökonomische Nutzen der Bestäubung wird auf 265 Milliarden € pro Jahr beziffert, allein in Deutschland: 2 Milliarden €. Bienen gehören damit neben Rindern und Schweinen zu den drei wichtigsten Nutztieren im Land. Die Bienen sind aber in ihrer Existenz nicht nur durch die Varroamilbe und Viren bedroht. Es besteht der Verdacht, dass Giftrückstände an Rapspollen - der wichtigsten Nektar- und Pollenquelle für Bienen im Spätfrühling - aus den immer aggressiveren Insektiziden der konventionellen Landwirtschaft zu chronischen Vergiftungen führen und die Immunabwehr der Tiere schwächen. Das Pestizid Aktions Netzwerk e.V. (PAN Germany) hatte die Hersteller von vier umstrittenen Mitteln - Syngenta, Bayer und BASF - deshalb 2014 für den Public Eye Award nominiert. Es geht um ein Milliardengeschäft. BASF, Bayer Cropscience und Syngenta haben die EU verklagt, um das von der EU-Kommission ab Dezember 2013 verhängte Verbot einiger Pestizide zu kippen. Am 15. Februar 2017, begann das Verfahren am Europäischen Gerichtshof. Mehr: [Auf Kosten der Bienen, Süddeutsche Zeitung, 10. Februar 2017] [Bundesregierung will Bienen schützen. Süddeutsche Zeitung, 14. April 2018] [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 1/2017 Mathias Schweikle]
Watch. Out
HD Schrader
(*1945 Bad Klosterlausnitz/Thüringen, lebt und Woodwatcher (2014)
Eisen, rot bemalt, je 800 × 135 × 135 cm.
»Als Artefakte der zweiten Natur sind sie Mahnmale [Foto: mit freundlicher Erlaubnis des Künstlers © Andreas Sporn]
Markus Schmitt (*1974 Alzenau, lebt und arbeitet in Mömbris): Baumstämme, Eisen, Farbe, 290 x 100 x 90 cm. Exponat der Skulpturen im Park 2016.Die 19. jährliche Freiluftausstellung in Mörfelden-Walldorf fand statt vom 7.8. bis 11.9. 2016 in Zusammenarbeit mit dem Galeristenverband Hessen und Rheinland Pfalz. Schirmherrschaft: Prof. Ottmar Hörl, Präsident der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg.
Hans Uhlmann (*1900 Berlin †1975 ebda.):
Chrom-Nickel-Stahl, schwarz getönt, 20 x 8.50 m.
»Ich arbeite an einer ,räumlichen Plastik‘, Aufgabe war, die riesige, 64 m lange Kieselstein-Fassade der Deutschen Oper in Berlin-Charlottenburg zu gestalten. Uhlmann setzt azentrisch ein Zeichen, das die Fassade beherrscht und energetisiert. Über die pfeilartig in den Himmel schießende Spitze verbindet sich die Skulptur mit dem Kosmos. Die 8.50 m breiten Flügel "enthalten die Idee des Auffliegens und das Zeichenbild des Vogels" [Werner Haftmann]. Sie können auch als kraftvolle Entfaltung in der Waagerechten gelesen werden. In der Zeit des Kalten Krieges (Sputnik-Schock 1957) entstanden, ist die Form sicherlich auch als Freiheitszeichen gemeint.
Siehe auch:
[Foto: 2/2009 Andreas Praefcke, Wikimedia Commons.
Jaume Plensa (*1955 Barcelona, lebt und arbeitet ebd.):
Weiß lackierter Edelstahl, ca. 8 m hoch, nachts von innen illuminiert.
Standort: Plaza am Hörsaalzentrum, Campus Westend der Goethe-Universität, Frankfurt am Main.
»Unser Körper ist der Sitz des Geistes. Die Universität ist eine Ausweitung unseres Körpers.
Ein Versammlungsort, an dem sich Menschen und Ideen, Tradition und Zukunft
zu Zwiegesprächen treffen und das Netz menschlichen Wissens weben.«
»Dabei sind nirgends ganze Worte erkennbar oder intendiert,
Siehe auch:
Tony Cragg (*1949 Liverpool, lebt und arbeitet in Wuppertal):
Zweiteilig, verschiedene Metalle, 730 x 114 cm und 666 x 132 cm. Siehe auch: Streifzug Der Turm in der modernen Skulptur [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 3/2008 Marco Marsella, panoramio. Alle Rechte vorbehalten]
Georg Vorhauer (*1903 Paris †1987 Neustadt an der Weinstraße):
Betonguss, ca. 250 cm hoch. Vorhauer, gelernter Schreiner und ursprünglich Maler, fand erst in den 1950er Jahren zur Bildhauerei. Er arbeitete vorwiegend mit Beton und Aluminium, dabei bestimmen organische, "wachsende" Formen sein Werk. Vorhauer erhielt 1975 für sein Gesamtwerk das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1984 die Picasso-Medaille. Mehr biomorphe Abstraktionen: im Streifzug Inspiriert durch die Natur Claus Bury: Wir sitzen alle in einem Boot (1996)
Für seine Heimatstadt Gelnhausen konzipierte Bury
die etwa etwa 280 t schwere und 10 m hohe,
architektonische Skulptur Wir sitzen alle in einem Boot;
anlässlich des Hessentages 1996 wurde sie aufgestellt.
Das Kunstwerk nahm Bezug
auf die Kaiserpfalz Gelnhausen,
die auf vielen tausend Baumstämmen errichtet wurde.
Zudem verarbeitete Bury ausschließlich Holz, das durch Windbruch oder Umweltschäden
zur Verfügung stand. Dies kann als Hinweis
auf die Umweltzerstörung weltweit durch den modernen Menschen
und die daraus resultierende prekäre Situation vieler Menschen interpretiert werden.
Die Holzstämme werden - stellvertretend für die begrenzten Rohstoffe unseres Planeten -
als wertvolle Ressource präsentiert.
Der labil erscheinende Stand der Skulptur unterstreicht die mahnende Interpretation: Im Februar 2010 wurde die Skulptur aus witterungstechnischen Gründen abgebaut, obwohl der Künstler den Verfall des Kunstwerks vor Ort vorgesehen hatte. Gelder, die Bürger zur Rettung des Kunstwerks gesammelt hatten, hatten für eine Instandsetzung nicht ausgereicht. Mehr: [An der Kinzig: Burgmühle, Wehr und „Wir sitzen alle in einem Boot“-Skulptur, von Gudrun Kauck] Das Historisches Museum Hanau, im Schloss Philippsruhe, zeigt noch bis zum 3. Juli 2016 die Retrospektive Claus Bury – Meine Sicht. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Fotoaufnahmen und Malerbüchern, die auf seinen zahlreichen Reisen zu Ikonen der frühen Architekturgeschichte, Ruinen und Tempelanlagen, entstanden (unter anderem: Griechenland, Ägypten, Mittelamerika) und die ihm zur Inspiration dienen, hin zu seinen monumentalen architektonischen Skulpturen und Installationen im landschaftlichen und im urbanen Raum. Siehe auch: [Skulpturenpark im Schlosspark Philippsruhe] [Foto: Jens Reimann, Wikipedia]
Marina Schreiber
(*1958 Hannover, lebt und arbeitet
Elektrische Widerstände und
Schaltlitze,
46 x 45 x 43 cm. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerin © Marina Schreiber. Alle Rechte vorbehalten]
Jorge Oteiza
(*1908 Orio / Baskenland †2003 Sant Sebastian):
Corten-Stahl, 6 m hoch.
»Alle wollen etwas sagen durch Inbesitznahme. Der Baske Jorge Oteiza - Pionier der abstrakten Kunst in Spanien - zählt neben Eduardo Chillida und Andreu Alfaro zu den bedeutendsten Bildhauern Spaniens. Oteiza hatte in den 1950er Jahren die Figuration aufgegeben und begann 'experimentell' zu arbeiten, wie er es ausdrückte. Dieser Prozess führte ihn zur sogenannten „Transstatue“ [Jorge Oteiza], die sich, der Materialität gänzlich entleert, mit dem reinen Raum, mit Energie und Licht beschäftigte. Bei seiner Leeren Konstruktion aus vier negativ-positiven Ebenen-Einheiten, so die deutsche Übersetzung des Titels der Skulptur, handelt es sich um eine monumentale Reproduktion einer Arbeit aus 1957, die zu einer Serie von elf Skulpturen gehörte und für die Oteiza 1958 auf der IV. Biennale von São Paulo (Brasilien) mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Nur wenig später - auf dem Höhepunkt einer internationalen künstlerischen Karriere - gab Oteiza die Bildhauerei auf und widmete sich fortan konzeptionell-theoretischen und politischen Fragen und schuf auch ein poetisches Werk. In den 1970er Jahren griff er seine bildhauerische Arbeit wieder auf und schuf kleinformatige Arbeiten aus Materialien wie Gips, Papier, Aluminium und Pappe. Anfang der 1990er Jahre nahm Oteiza seine Beziehung zu San Sebastián wieder auf. Oteiza wählte den Standort für dieses Kunstwerk, hier am Ende der Bucht, wo San Sebastián sich dem Meer öffnet, selbst aus. Weitere Fotos: [ Thierry, flickr ] [ Joan, flickr ] 1988 wurde Oteiza in den Spanischen Pavillon der Biennale von Venedig eingeladen. Im selben Jahr erhielt er den Prinz-von-Asturien-Preis in der Kategorie Kunst, nicht zuletzt für seine 'beispiellose kreative Leidenschaft'. Die Caixa Stiftung organisierte 1988 die erste große Retrospektive von Jorge Oteizas Werk, 'Experimental Proposition', in Madrid, Bilbao und Barcelona. Weitere richtetem ihm posthum 2004 das Museum Guggenheim Bilbao und New York ein sowie 2005 das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (MNCARS), Madrid. 1996 wurde ihm der Pevsner-Preis, Paris, für sein Lebenswerk verliehen. Am anderen Ende der Bucht von San Sebastián befindet sich ein Hauptwerk des anderen großen baskischen Bildhauers, Eduardo Chillida: Peines del Viento XV (1977). Auf dem Gebiet der modernen Skulptur hat San Sebastián einiges zu bieten, vgl. la otra mirada - Esculturas en San Sebstián (San Sebastián Turismo). San Sebastián war Kulturhauptstadt Europas 2016. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 6/2009 Daniel Aguilar Lopez, flickr. Alle Rechte vorbehalten]
Sabine Mädl (*1964 Nürnberg, lebt in Ursensollen):
Edelstahlrohr, 33.7 mm Durchmesser, geschweißt, 510 cm hoch.
»Aus verschiedenen Richtungen streben Kräfte zusammen,
fließen in einander, beschreiben eine kreisförmige Bewegung
und verlassen das Zentrum wieder in verschiedene Richtungen.
Die gebündelten Stahlrohre bilden dieses Zusammenfließen vieler einzelner Linien ideal ab.
Die Kräfte bleiben während des Prozesses im Fluss,
alles bewegt sich kontinuierlich weiter.
Es kommt zu keinem Stillstand, zu keiner Stockung.
Aus diesem typischen Prozess des Kreisverkehrs
ergibt sich das Gesamtwerk des "Großen Knotens".« Mehr: [Kunstweg Rednitzhembach - Frankens große Open-Air-Galerie] [Zeitungsartikel] [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2008 Artur Lutz, panoramio. Alle Rechte vorbehalten]
Beate Schroedl-Baurmeister
(lebt und arbeitet in Wuppertal):
Edelstahl, 520 x 220 x 110 cm.
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2007 Dr. Ulrich Baurmeister. Alle Rechte vorbehalten.
Andreu Alfaro (*1929 Valencia †2012 ebd.):
Edelstahl. Mehr: Die Welt des Andreu Alfaro
[Foto: 12/2013 Joanbanjo, Wikimedia Commons.
Lizenz: Creative Commons
Josef Neuhaus (*1923 Essen †1999 Neuss):
Edelstahl, 540 x 140 x 140 cm. Mehr: SkulpTour Neuss
max bill (*1908 winterthur †1994 berlin):
zwei bildsäulen, stahl, 14 m hoch, 50 cm durchmesser. mehr:
[foto: mit freundlicher erlaubnis © 10/2014 Annette Liese / annette-liese-design.de,
Michael Morgner
(*1942 Chemnitz, lebt in Einsiedel bei Chemnitz):
Eisen, 450 cm hoch. Morgner, Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, ist ein sehr vielseitiger Künstler. Lange hat er sich mit dem Bild des Menschen beschäftigt insbesondere mit dem Motiv "Ecce homo". Ein Großteil seiner Arbeiten seit Ende der 1970er Jahre ist der Druckgrafik und Zeichnung zuzurechnen. 1990 bietet Morgner der Bürgerrechtsvereinigung „Neues Forum“ die Figuration des Schreitenden als Signet an, die jedoch abgelehnt wird. 1993 entstehen die ersten Stahlplastiken und der sechsteiliger Bildzyklus Kalvarienberg, 1996 die erste Großplastik aus Stahl zum Thema Reliquie Mensch, die von der Schmidt-Bank in Chemnitz erworben und aufgestellt wird (man vgl. auch: Reliquie Mensch (liegend) (2000), Frankfurt am Main). Morgner beschäftigte sich mit der Kunst der Maya an den Tempeln auf Yucatán. 2000 wird die Figur Schreitender zum ersten Mal in Stahl realisiert, sie ist heute auf dem Theaterplatz in Chemnitz aufgestellt. Aufbruch und Verletzlichkeit und Vergänglichkeit, Hoffnung und Trauer im Leben des Menschen erscheinen in der Kunst Morgners als zwei Seiten derselben Medaille. (Der Kiliansplatz war früher einmal ein Friedhof.)
»Zum Thema seiner Bilder wird immer erneut der Konflikt zwischen Kunst, Individuum und Gesellschaft.
Sie erzählen uns von dem Kampf des Einzelnen um Freiheit wider den scheinbar unüberwindbaren Hindernissen,
sie zeigen uns das Leiden des Individuums angesichts des Scheiterns,
aber ebenso den Menschen im Zustand des Sieges, seine Ketten hinter sich lassend.
(...)
Stahl ist für Morgner das Material, das seinem Ausdruckswillen entgegenkommt:
die technoide Härte korrespondiert mit elementarer Monochromie.
Die "natürlichen" Veränderungen je nach Witterung sind materialimmanente Metaphern für Relativität und Vergänglichkeit.« Mehr: SkulpTour Würzburg [Foto: 7/2007 Zairon, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]
Karl Hartung (*1908 Hamburg †1967 Berlin):
Bronze, 198 cm breit.
„Wie das Fragment eines Skelettes oder einer aus der Rinde gelösten nackten Wurzel
reckt sich die Plastik kraftvoll in verschiedene Richtungen.
Bereits der Titel »Urgeäst« deutet an,
dass eine geschichtslos alte, seit langem erstarrte organische Materie gemeint ist,
die zu einem Monument ihrer ursprünglichen vitalen Lebenskraft geworden ist:
ein Denkmal der Vegetation, wie es Hartung bereits seit vielen Jahren vorschwebte.“
Verpassen Sie seine großartige Retrospektive Aufbruch - Aufbrüche [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 8/2012 Jan Petersen, KUNST @ SH. Alle Rechte vorbehalten]
Anish Kapoor
(*1954 Mumbai, lebt und arbeitet
Wer sagt, dass man für einen Weihnachtsbaum
»Geometrie ist faszinierend, weil wir sie für eine rein rationale Sache halten,
aber sie ist voller psychischer Komplikationen.
Das ist, was mich interessiert, jener Moment,
in dem ein geometrisches Objekt beginnt,
etwas Seltsames, etwas Unvorhersehbares zu tun.
(...)
Wie wird etwas, das aus dem Verstand geboren wurde,
zu etwas, das für diesen Verstand nicht verständlich ist?
Es ist diese Idee, und sie ist buchstäblich wahr.
(...)
Objekte sind normalerweise nicht so, wie sie durch ihre Körperlichkeit beschrieben werden.
Sie sind oft etwas anderes. Dieses andere Ding ist eine Art
immaterielles Objekt, eine nicht-materielle Präsenz.«
Kristallkugeln - jede für sich schon wunderschön - hier ranken sie sich auch noch in großer Zahl und Anmut gen Himmel.
Ist es vorstellbar, dass Kapoor mit Tall Tree and the Eye nur auf diese Anmut abzielt?
Kapoor - ein Künstler, der mit der psychologischen Wirkung von Farbe, Dimension und archetypischen Formen arbeitet,
der Arbeiten wie
Gertrude Reum
(*1926 Saarbrücken †2015 Buchen / Odenwald): (Licht-) Bahnen, die von irgendwo kommen und sich ins Unendliche verlieren, manifestieren sich in geschwungen aufwärts strebenden Chromnickelstahlrohren. Gemeinsam ist Reums Arbeiten das bewegte und das naturhafte Moment. Aber insbesondere das Offene, das Transitorische ist ihnen einbeschrieben - man mag sie als Form gewordene Metapher für den Fluss des Lebens lesen. Standort: hinter der Modernen Galerie / Saarland Museum, Bismarckstr. 16, Saarbrücken
Armin Göhringer
(*1954 Nordrach / Schwarzwald, lebt und arbeitet Eiche, geschwärzt, ca. 260 cm hoch. In den Arbeiten dieser Reihe beschäftigt sich Göhringer mit der Dualität von Körper und Kopf. Ihn interessiert: wie schwer kann ein Kopf werden, um gerade noch vom Körper, bzw. von seinen Verbindungen zum Körper, getragen zu werden? Wo sind die Grenzen? Wo funktioniert es gerade noch? Alle Arbeiten dieser Serie sind mit der Kettensäge jeweils aus einem Stamm gesägt (d.h. nicht zusammengesetzt). Schwarz gefasst, wird der Blick auf die Tektonik gelenkt, auf das Spiel von geschlossenem Volumen hier und Offenheit und Fragilität dort.
Axel Anklam (*1971 Wriezen †2022): Standort: Landratsamt Pforzheim. Anklam war Meisterschüler von Anthony Cragg an der Universität der Künste Berlin. Er lebte und arbeitete in Berlin und Bad Freienwalde. Seine Arbeiten aus netzartigem Edelstahl-Gewebe wirken leicht wie Luft, die Formen organisch-verträumt - wie aus einer anderen Welt. Auf dem Hausvogteiplatz, Berlin, steht seine Tanzende Berolina (2003/04), die aus einem Skulpturenwettbewerb hervorging. Weitere öffentliche Arbeiten von Anklam stehen in Dresden und am Kloster Maulbronn. Anklam wurden mehrere Preise zuteil, unter anderem 2010 der Gerlinde Beck Preis für Skulptur und 2017 der Preis der Akademie der Künste Berlin (Sparte Bildende Kunst). Jens Hinrichsen [monopol-magazin.de] nennt Anklam in einem Nachruf einen "Bildhauer des Lichts" und sieht ihn in der Tradition der konstruktivistischen Avantgarde der 1930er und 1940er Jahre.
»In der alten Plastik hatte das Licht keine Wohnstatt im Werk.
Hans Schmidt
(*1923 Leipzig, lebt seit 1984 freischaffend
Heller Marmor, 330 x 55 x 55 cm.
Standort: Mehr: Streifzug Stelen und Zeichen
17. Skulpturen im Park - „Kräftespiele“ 14 Künstlerinnen und Künstler (ausgewählt aus 67 Bewerbungen) zeigen ihre Werke - open air. Von Marmor, Holz und Stahl bis hin zu Installation und Objektkunst.
Franz Bernhard - in Erinnerung an einen großen Bildhauer
Karl-Heinz Deutsch (* 1940 Karlsruhe, lebt und arbeitet in
Pfälzer Buntsandstein aus dem Steinwerk Picard, Krickenbach-Schopp (bei Kaiserslautern),
600 x 180 x 180 cm. Auftrag der Stadt Germersheim.
Standort: Kreisverkehr Konrad-Adenauer-Str. / Mehr:
Dieter Maucher (*1941 Lindau / Bodensee): Dunkle Vertiefung.
Fichte, feuergeschwärzt, 220 x 55 x 55 cm, geölt. Vom 10.5. bis 26.10. ausgestellt auf der
12. Wasserburger Skulpturenausstellung
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © Dieter Maucher. Alle Rechte vorbehalten]
Magdalena Jetelová (*1946 Semily/Tschechien):
Kunstharz bzw. Gießharz mit Glasfasereinlage, Stahlskelett im Inneren, [mit freundlicher Erlaubnis © 3/2013 Rainer / flickr. Alle Rechte vorbehalten] Gotisches Maßwerk, Dom, Minden (1267 - 1290)
Das Spitze trifft ins Runde mündet ins Spitze trifft ins Runde mündet ins Spitze. [Foto: © 1/2008 wolf / flickr. Alle Rechte vorbehalten]
Steine an der Grenze Helfen Sie mit, Steine an der Grenze zu retten! Der Skulpturenweg an der französisch-deutschen Grenze (Nähe ehemaliger Westwall) im Saarland ist Teil der Straße des Friedens - im Gedenken an den von den Nazis ermordeten Otto Freundlich. Über 30 Künstler aus 16 Nationen (u.a. aus der Ukraine, aus Israel, Norwegen, Irland und den USA) setzten hier ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung. Wenn hier gedankenlos ein Windpark - wie in Merzig beschlossen - gebaut wird, dann wird hier niemand mehr verweilen und über Frieden und Völkerverständigung nachdenken. Die Riesen werden die Skulpturen zu Spielzeugsteinen degradieren, ein Gesamtkunstwerk in seiner Wirkung und seinem Charakter zerstören. Sind wir schon Relikte unserer eigenen vergangenen Kultur? Dabei gibt es Alternativen: ich fordere den Stadtrat von Merzig auf, die Entscheidung, Windparks in Waldgebieten aus der Planung herauszunehmen, rückgängig zu machen!
Bitte nehmen Sie per E-Mail oder Brief an der Protestaktion teil!
Paul Schneider (*1927 Saarbrücken †2021 Merzig): Standort: auf einer kleinen Erhebung, mitten im Feld, am Sonnensteinwanderweg - ein Skulpturenweg mit 12 Steinskulpturen des Bildhauers Paul Schneider. Der Wanderweg führt um den Wohnort Paul Schneiders, Merzig - Bietzen im Saarland, herum.
«Jede Skulptur trägt die Idee von Sonnenlicht, Dunkelheit und Kosmos in sich. Mehr: Streifzug Steine der Meditation
Josef Staub (*1931 Baar / Kanton Zug †2006 Dietikon / Kanton Zürich):
Chromstahl, geschweisst, 300 cm hoch.
Standort: Skulpturenpark Staub, gelernter Maurer und Bauführer, fühlte sich künstlerisch durch Hans Arp, Constantin Brancusi und Max Bill inspiriert. Seine geometrisch-abstrakten Formen entwickeln sich maßgeblich aus der Linie und Fläche; verwunden zu Endlosschleifen scheinen die Plastiken aus geschliffenem und poliertem Stahlblech im Raum zu schweben.
Jean Tinguely
(*1925 Freiburg im Üechtland (CH) †1991 Bern):
220-V-Motoren, Getriebe, Eisenstangen, Stahl- und Holzräder, Metallröhren, Metallpfanne,
6.6 m hoch, Gewicht ca. 10 t.
Tinguely baute diesen Koloss für die Expo 1964 in Lausanne.
Der Kunstsammler Walter A. Bechtler aus Zürich kaufte
die Eureka (griech. für "Ich hab's gefunden")
und schenkte sie der Stadt Zürich. Doch wollte niemand
den kreischenden und rostenden "Schrott" vor der Haustüre haben:
15 andere Standorte, die der Stadtpräsident schon vorgeschlagen hatte,
stießen auf schärfsten Widerstand.
Am Zürichhorn, Zürich-Seefeld, konnte die Stadt
das Kunstwerk 1967 schließlich aufstellen -
aber nur mit dem ausdrücklichen Versprechen,
es handele sich um ein Provisorium.
Als dann einige Jahre später die "Heureka" ihren endgültigen Platz
auf dem Hönggerberg finden sollte,
da wollten die Riesbacher "ihre" Heureka nicht mehr hergeben.
1987 nahm die Heureka an der Weltausstellung in Brisbane teil.
»Die verrosteten und verbeulten
Teile montierte der Künstler extra so, dass die Bewegungen
chaotisch und verrückt wirken. Auch das Klimpern
und Knattern ist Absicht. Wegen der hektischen Bewegungen
scheint die Eureka sehr eifrig und fleissig – dabei
erreicht sie gar nichts. Sie tut immer dasselbe und produziert
nichts ausser Lärm.«
»Zum ersten Mal kamen den Schweizern
[Foto: 5/2010 Roland zh, Wikimedia Commons.
Lizenz: Creative Commons
Will Brüll (*1922 Viersen, lebt in Meerbusch):
Großer Raumwirbel (1966) Edelstahl, 600 cm hoch. Standort: Kreisverkehr Willicher Straße / Osterather Mühle, Meerbusch- Osterath. Brülls markante Skulptur hat im Kreisverkehr einen idealen Platz. Sie steht leicht erhöht, so dass sich die Wirbel um die vier schmalen Achsen ungestört entfalten können. Leicht und schwerelos, wie vom Wind empor getragene Blätter, schwingen sich die Edelstahlelemente in die Höhe und in den Raum. Trotz ihres Gewichts vermittelt die zentnerschwere Plastik den Eindruck von Eleganz und Leichtigkeit. Brüll wurde in sehr jungen Jahren Flieger im Zweiten Weltkrieg. Die Erlebnisse dieser Zeit prägten ihn nachhaltig. Sie klingen in seinen raumgreifenden, silbern glänzenden Edelstahlskulpturen nach. Seit 1955 lebt und arbeitet der Bildhauer in der Osterather Windmühle. Er ließ sie restaurieren und legte dort einen Skulpturenpark an. Als 2004 direkt an der Mühle der Kreisverkehr angelegt wurde, stellte Brüll dafür den „Großen Raumwirbel" zur Verfügung. Eine weitere Ausführung dieser Großplastik steht in Washington D. C., USA. [Bild und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Margot Klütsch. Alle Rechte vorbehalten]
Reinhard Buxel:
2 von 5 Skulpturen der Reihe, 2009 - 10
Sandstein. Vordergrund: 1.2 x 1.6 x 1.3 m, Hintergrund: 0.75 x 2.0 x 1.65 m. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 1/2010 Reinhard Buxel. Alle Rechte vorbehalten]
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