SkulpTour Hanau

Faxe M. Müller (*1963 Jossgrund Burgjoß / Spessart,
lebt und arbeitet ebd.): Paul-Hindemith-Denkmal (2015)

Stahl, verschweißt, verschliffen und korundgestrahlt, ca. 275 x 275 x 130 cm. Das Denkmal ging hervor aus einem jurierten Wettbewerb der Paul-Hindemith-Musikschule in Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau und dem Paul Hindemith Institut, Frankfurt am Main, anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Musikschule im Jahr 2014 und des 120. Geburtstags Paul Hindemiths im Jahre 2015. Finanziert mit Hilfe der Stiftung der Sparkasse Hanau sowie privater Sponsoren. Standort: Pestalozzischule / Paul-Hindemith-Musikschule, Ramsaystraße. Der Zugang zum Denkmal ist seitens der Pestalozzischule, der Musikschule ebenso wie der Stadt Hanau erwünscht. Die Tore zum Schulhof sind täglich außer sonntags geöffnet, teilweise auch in den Abendstunden, da dann in der Sporthalle Vereine aktiv sind und die Musikschule Unterricht anbietet.

»Paul Hindemith hat viele Übungsstücke und Unterrichtsmaterial geschaffen. Er war also auch ein engagierter Pädagoge. Seine Neugierde auf innovative elektronische Musikinstrumente sowie auch traditionelle vergessene Instrumente haben sein Schaffen beflügelt. Die Bezüge zum Experimentellen haben mich bewogen, die Skulptur auch zu einem Klangobjekt werden zu lassen. Da die Skulptur aus robustem Stahl konzipiert ist, ergibt sich die Möglichkeit, durch geeignete Schlagklöppel und Schlagstäbe den unterschiedlichen Skulpturenteilen Klänge einer großen Bandbreite zu entlocken. So ist jeder Stab der „Notenlinien“ durch Verbindungen zu einzelnen Skulpturenteilen ein- oder mehrfach unterteilt. Hierdurch ergeben sich durch unterschiedliche Schwingungen verschiedene Klänge. Dies trifft auch auf Notenhals und -punkt zu.«
[Faxe M. Müller]

»Hindemiths musikalischer Kosmos wird ausgedrückt in der tänzerisch schwebenden Leichtigkeit dieser symbolhaften Figur. Die Anordnung der schräg verlaufenden, gebogenen Notenlinien steht für seine Auffassung von „Neuer Musik“. Dies wird erst beim Umschreiten der Skulptur deutlich sichtbar. Die sich auflösende Bildkomposition steht für seine virtuose musikalische Schöpfung und zugleich für das „Werden und Vergehen“ menschlicher Schaffenskraft.«
[aus der neben dem Kunstwerk angebrachten Gedenktafel]

»Der Entwurf von Faxe M. Müller verbindet in seiner originellen Art und Weise am besten Tradition und Moderne, Kreativität und Bewegung der Musik wie auch des Naturells von Paul Hindemith.«
[aus der Juryempfehlung]

Paul Hindemith (*1895 Hanau †1963 Frankfurt am Main) war ein deutscher Komponist der Moderne ("freie Tonalität"). In seiner frühen Schaffensperiode schockierte er das klassische Konzertpublikum mit provozierend neuartigen Klängen (schroffen Rhythmen, grellen Dissonanzen, Einbezug von Jazz-Elementen), was ihm den Ruf eines „Bürgerschrecks“ einbrachte. Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu einem Aufführungsverbot seiner Werke, auf das er schließlich mit Emigration reagierte, zunächst in die Schweiz, dann in die USA.
[Quelle: Wikipedia]

Mehr: [weitere Fotos und Beschreibung, Faxe M. Müller] [Jury empfiehlt Entwurf für Hindemith-Denkmal, Stadt Hanau]

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 10/2015 Faxe M. Müller. Alle Rechte vorbehalten]