Jaume Plensa (*1955 Barcelona, lebt und arbeitet ebd.):
Body of Knowledge (2010)
Weiß lackierter Edelstahl, ca. 8 m hoch, nachts von innen illuminiert. Standort: Plaza am Hörsaalzentrum, Campus Westend der Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Leitmotiv für Plensas Arbeiten ist ein Satz von William Blake: „Ein Gedanke füllt die Unendlichkeit.“ Body of Knowledge zählt zu einer Reihe von Arbeiten, die Plensa als „Gefäße für die Seele” bezeichnet. Zusammengesetzt aus Hunderten von Schriftzeichen aus acht verschiedenen Alphabeten, spielt die Arbeit an auf die Bedeutung von Literatur und Wissenschaft für die geistige Entwicklung des Menschen, ja, auf die Bedeutung von Offenheit im Denken für die Entwicklung der Menschheit insgesamt. Gestiftet durch die Unternehmerin und Ehrensenatorin der Goethe-Universität Johanna Quandt, Bad Homburg. Eine recht ähnliche Arbeit ("Nosotros") war 2009 auf der Freilicht-Ausstellung Blickachsen 7 im Bad Homburger Kurpark ausgestellt.
»Unser Körper ist der Sitz des Geistes. Die Universität ist eine Ausweitung unseres Körpers.
Ein Versammlungsort, an dem sich Menschen und Ideen, Tradition und Zukunft zu Zwiegesprächen treffen und
das Netz menschlichen Wissens weben.«
[Jaume Plensa]
»Dabei sind nirgends ganze Worte erkennbar oder intendiert,
doch die Gemeinsamkeit der Menschheitserfahrung
jenseits von Unterschieden des Geschlechts, der Rasse
oder des Glaubens wird unmittelbar deutlich.«
[Christian Scheffel, Galerie Scheffel, Bad Homburg]
Plensa wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 1993 mit der Medaille des Chevaliers des Arts et Letres, Ministerium für Kultur, Frankreich, 1997 mit dem Premio Nacional d'Arts Plàstiques, Regierung von Katalonien, Barcelona, 2007 mit dem Preis der Heitland Foundation, Celle, 2009 mit dem Marsh Award for Excellence in Public Sculpture, Marsh Stiftung, London, oder 2013 mit dem Premio Velázquez de Artes Plásticas, spanisches Ministerium für Kultur. Die Juroren des letzteren würdigten die Schlüssigkeit seines künstlerischen Werks, mit dem Plensa die plastischen Ausdrucksmöglichkeiten von Skulptur von Grund auf erneuert hätte, indem er Poesie und Vorstellungskraft in Arbeiten von großer ästhetischer Intensität einbrächte.
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