Felix Rombach (*1983 Villingen-Schwenningen, lebt und arbeitet in Berlin und Vöhrenbach): Should we rather buy steel or butter? (2022)
Verformte 4-Punkt-Traversen (wie man sie aus dem Bühnen- und Messestandbau her kennt).
Der Künstler sieht sich als Sammler von Beobachtungen und Objekten, denen er in Prozessen der Neuanordnung Form verleiht. Ein Schaubild aus der Volkswirtschaftslehre brachte den Künstler auf die Idee zu der Stahlplastik „Should we rather buy steel or butter“. Es gehe dort um „eine ältere Theorie aus der Makroökonomie“, die X-Achse stehe für zivile Güter und die Y-Achse für Rüstungsgüter. Die Kurve zeige die Gütermengenkombinationen bei gegebenem Ressourcen-Einsatz und auch deren potenzielle Produktionsgrenzen. „Das Modell ist ein wirtschaftswissenschaftliches Instrument, das dazu dient, das grundsätzlich bestehende Problem der Knappheit und der daraus entstehenden Alternativen aufzuzeigen. Die Realität wird im Modell von nur zwei Produktionsgütern (Kanonen und Butter) gegenübergestellt, zwar stark vereinfacht, jedoch können Erkenntnisse und Ergebnisse ohne Schwierigkeiten auf viele Güter (auch Non-Materielle) oder Volkswirtschaften übertragen werden.“ Auf das „Dilemma, in was ein Kollektiv investieren sollte, um ‚erfüllt und sicher‘ zu leben“, reagiert Rombach augenzwinkernd mit der Stahlplastik, die butterweich wie eine Uhr von Salvador Dalí verformt ist. [Text: kommunalegalerie.de]
Einer Lehre als Metallbauer ließ Rombach 2008 - parallel zu einem Betriebswirtschaftsstudium - die Meisterprüfung folgen. 2009 nahm er ein Studium der freien Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe auf, das er 2014 mit Diplom abschloss. Rombach war Meisterschüler von John Bock an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. 2017 erhielt er den Preis der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Debütantenausstellung „Tangenten“. Rombach war bereits 2019 mit der Skulptur Am Ende der Fahnenstange (2019) Teilnehmer 22. Skulpturenparks in Mörfelden-Walldorf. Auf den 20. 'Skulpturen im Park' 2017 wurde ihm der Publikumspreis zuteil für sein Portal, das heute am Bahnhof Mörfelden steht.
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis 9/2024 © Felix Rombach. Fotograf: tew]