Reinhard Scherer: (*1948 Wangen im Allgäu, lebt und arbeitet
in Alfdorf-Pfahlbronn):
Diametral (1993)
Standort: Landratsamt, Zähringer Allee 3.
Scherers Skulpturen bringen - nicht zuletzt durch das Material - eine ungeheure Dynamik und Kraft zum Ausdruck, die auf den ersten Blick womöglich verschrecken kann. Meist vermitteln seine Arbeiten jedoch einen optimistischen Gestus - wenn sie in den Himmel zu wachsen scheinen - oder eine positiv-kämpferische Energie des Aufbruchs - wenn sie aus dem Boden hervorplatzen. Andererseits werden die Arbeiten meist gebunden oder gefasst von einem Bogen, der gewissermaßen vermittelt und ausgleicht. Bei Diametral ist das Verbindende und Ausgleichende in die Form selbst einbezogen. Die Geste erscheint empfangend, sie drückt eine einladende, vermittelnde Einvernehmlichkeit aus - bei sich diametral gegenübergesetzten Flächenformen an den Seiten. Der Vergleich zu den Energien der ähnlich expressiven Werke von Michael Sandle [zuvor in dieser Galerie] und Axel Anklam [anschließend] öffnet die Augen.
Scherer studierte an der Freien Kunstschule Stuttgart und an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stipendien von der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie der Casa Baldi in Olevano/Romano folgten. An der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim hatte er 1987/88 einen Lehrauftrag für Bildhauerei. Seit 1976 beteiligt er sich an zahlreichen öffentlichen Wettbewerben. Überall im Südwesten trifft man auf seine Großskulpturen und Platzgestaltungen.
[Foto: 4/2012 ehauff / zuzuku.de, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]