Bathsheba Grossman
(*1966, lebt und arbeitet nahe Boston):
Ora (frühe 1990er Jahre)
Stahl, 10.2 cm Durchmesser.
Ora hat die Tetraedergruppe als Symmetriegruppe. Die Skulptur besteht gewissermaßen aus zwei übereinander liegenden Tetraedern.
Wenn man die flächigen Elemente, die in 3 Arme münden (hier mittig im Bild), als die 4 gleichseitigen Dreiecke eines Tetraeders ansieht, dann sitzen die vier (eine Ebene tiefer liegenden) Bumerang-förmigen flachen Elemente genau in den 4 Ecken des Tetraeders: hier laufen jeweils drei Arme zusammen. Anstatt durch eine Kante sind benachbarte Dreiecksflächen des Tetraeders durch zwei Arme miteinander verbunden, die sich aneinander vorbei ins Innere von Ora winden.
Ora war die erste einer Familie von Skulpturen auf Grundlage der Platonischen Körper. Grossman fertigte Ora zunächst als Bronze- und Silver-Guss, die Gussformen formte sie in Wachs (mit der Hand). Die übrigen Platonischen Körper folgten - nach demselben Konzept - erst Jahre später und dann mittels CAD/CAM-Technik. Nur weil die Menschen immer wieder danach fragten, sagt Grossman... Quintrino (2004) beispielsweise hat die Symmetrie des Dodekaeders.
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © Bathsheba Grossman]