SkulpTour Berlin

Rüdiger Roehl (*1942; arbeitet in Berlin-Bohnsdorf),
Jan Skuin (*1943; arbeitet in Berlin-Bohnsdorf):
Denkmal der Maueropfer (1999)

Baustahl-Gussplatte, verzinkt bzw. farbig gefasst.
Unter den Maueropfern waren auch Kinder. Den Eltern sagte man, die Kinder seien beim Spielen in eine Schiffsschraube gekommen und ertrunken... Skuin und Röhl schnitten aus der massiven mauerähnlichen Wand eine Kindersilhouette aus und ließen sie auf einer Schießbahn im Rahmen einer Gefechtsübung aus 250 m Entfernung beschießen. 43 Schuss - so viele wie bei den Opfern gezählt wurden. Auftrag der Stadt Berlin (nach vorausgegangenem Wettbewerb). Inschrift:

„In Treptow starben fünfzehn Menschen an der Berliner Mauer.
Unter den Opfern waren zwei Kinder.
Jörg Hartmann, 10 Jahre alt und
Lothar Schleusener, 13 Jahre alt,
erschossen am 14.3.1966.“

Standort: Kiefholzstr. / Grünzug Am Heidekampgraben, Berlin-Plänterwald (Treptow), 1999 eingeweiht. Der Heidekampgraben ist ein rund 3,5 km langer Wassergraben in den Ortsteilen Neukölln, Plänterwald und Alt-Treptow. Er verbindet den Britzer Verbindungskanal mit der Spree. Während der deutschen Teilung markierte ein Teil des Grabens die Grenze zwischen West- und Ostberlin. Nach der Maueröffnung wurde parallel zum Graben auf einer Länge von 2,5 km der Grünzug Heidekampgraben angelegt.

Jan Skuin studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Danach setzte er seine Ausbildung an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee durch ein Abendstudium im Fach Plastik fort. Hier erhielt er besondere Anregungen von seinem Lehrer Karl Lemke. Er musste für einen erfolglosen Versuch, über die Mauer nach West-Berlin zu fliehen, mit Gefängnis bezahlen. Später wurde ihm der Aufbau der Abteilung Metall-/ Metallrestauration im Institut für Denkmalpflege der TU in Berlin übertragen.

Nach seiner Ausbildung als Kunstschmied bei Fritz Kühn studierte Rüdiger Roehl bis Ende der 1960er Jahre an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Bildhauerei, Fachrichtung Metallgestaltung. In den 1970er Jahren ließ er sich in Berlin nieder und eröffnete zusammen mit Jan Skuin und Gerd Werner 1973 eine Metallkunst-Werkstatt in Berlin-Bohnsdorf.

[Foto: 8/2007 Olaf Mätzner, flickr. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]