Hans Nagel (*1926 Frankfurt am Main †1978 Bonn):
E 21 (1969)
Stahl, weiß gefasst, 2 m hoch.
Standort: Stresemann-Ufer
Im Vergleich zur kompakten Zement-Skulptur AC IX - Doppelbogen von Friedrich Gräsel gleich nebenan wirkt die Arbeit von Hans Nagel freier, spielerischer, bewegter. Wo sich die Rohre lyrisch verschlungen aneinander schmiegen, hat E 21 ein Zentrum, von hier greift sie aus in den Raum. Gleichzeitig scheint sie wie an den Boden angeheftet.
»In dieser technischen Form berühren sich organische und technische Welt aufs engste,
und in beiden Bereichen üben sie dieselbe Funktion als Stoff-, Kraft- und Informationsleiter aus.
Sie enthalten auch wie keine andere Form zwei fundamentale Prinzipien, nämlich Ordnung und Vitalität,
ein Gegensatzpaar, das die Arbeiten Nagels seit Sommer 1965 entscheidend prägt.«
[Manfred Fath]
»Die verführerische Materialschönheit und die Zufälligkeit der Formen musste endlich verschwinden.
– Die Energie der gespannten Rohroberfläche: Dynamik und Statik zugleich;
die isolierten oder verschlungenen Volumina: abstrakt und sinnlich zugleich;
zeigen jetzt direkt und unmissverständlich die vitalen Spannungen und die aggressiven Gegensätze,
die mich bewegen, Plastik zu machen.«
[Hans Nagel]
Nagel war Leiter der Abteilung 'Freies Gestalten' und 'Plastisches Gestalten' an der Werkkunstschule Mannheim, als er 1973 ein Jahresstipendium der Cité Internationale des Arts Paris erhielt. Er brach es ab, um einem Ruf an die Hochschule der Künste Berlin zu folgen, wo er bis zu seinem Tod als ordentlicher Professor für Bildhauerei unterrichtete.
[Foto: 4/2019 tew. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]