Herbert Mehler (*1949 Steinau / Landkreis Fulda, lebt und arbeitet in Eisingen bei Würzburg): Vita (2014)
Corten-Stahl, ca. 8 m hoch.
Standort: Stresemann-Ufer, Nähe des Templertor, 2015 aufgestellt.
Stiftung von Hans-Joachim Diener und Mechthild Dreyer an die Landeshauptstadt Mainz.
Vita gehört zu Mehlers Werkgruppe Kavex - also Formen, die sowohl konvex als auch konkav sind; ihre Rotationssymmetrie verleiht den ansprechenden Formen Eleganz. Mehler schweißt seine Skulpturen aufwendig aus einzelnen Stahlstreifen zusammen und verschleift sie anschließend. Die organisch anmutende Form und die geradezu weich erscheinenden Lamellen nehmen dem Stahl die Härte. Die Skulptur scheint direkt aus dem Boden zu sprießen. Die Rippung produziert ein Licht- und Schattenspiel, das die Rundungen betont.
Mehler, gelernter Holzbildhauer, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin und Bildhauerin Sonja Edle von Hoeßle, gründete Mehler im Jahr 2000 auf einem alten Bauerngut im Würzburger Umland das „riedenheim project“ - in Scheune und Atelier und auf einer weitläufigen Skulpturenwiese fanden Kunstausstellungen auf über 500 m² statt. Parallel hatte er ein Atelier in Berlin-Schöneberg. 2007 wurde Mehler mit dem Kulturpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet, 2008 gewann er den 1. Preis der Freilichtausstellung „Skulpturen im Park“ der Stadt Mörfelden-Walldorf. 2016 dann der Umzug nach Eisingen, wo die beiden das Erbachshof Art Project gründeten mit Ausstellungsräumen und Skulpturengarten, großer Werkhalle sowie Ateliers für Gastkünstler. Die Eröffnungsausstellung 2018 "TOCCARE - Mimmo Roselli aus Florenz" zeigt raum-vermessende Installationen des italienischen Künstlers im Skulpturengarten.
Mehler bespielte den Kreuzgang des Doms zu Würzburg (Museum am Dom, 2007) und das Mainfränkische Museum, Würzburg (Tilmann Riemenschneider meets Herbert Mehler, 2008). Bedeutende Einzelausstellungen führten ihn in die Kunsthalle Schweinfurt und den Skulpturenpark Heidelberg (2011), in den öffentlichen Raum der Lahrer Altstadt (2012) oder von Ansbach (Ansbacher Skulpturenmeile, 2017, mit Thomas Röthel), in den Saalgarten des Klosters Bronnbach (2019) und regelmäßig seit 2004 in die Galerie Tammen, Berlin.
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