Skulpturen am Main

Özlem Günyol (*1977 Ankara) und Mustafa Kunt (*1978 Ankara): „Where am I? As if in a dream... Did we arrive?“ (2016)

Sichtbeton, 283 × 950 cm, mehr als 20 Tonnen schwer.
Die Arbeit ist von der Geschichte und der Fluchtroute einer Frau inspiriert, die sich im Jahr 2015 von Syrien aus nach Schweden aufmachte – und über Istanbul, Athen, Belgrad, Wien und Hamburg bis nach Göteborg gelangte. Die Arbeit verbindet eine große Sitzfläche, deren Form die Route nachzeichnet, mit einen Schriftzug. Die Worte des Schriftzugs sind einem Interview der BBC mit dieser Frau entnommen. Sitzen, als Aktivität, wird mit Niederlassen assoziiert.

Teil des "Kunstpfads Mainvorland", 2017 aufgestellt. Dieser ging aus einem Wettbewerb hervor, bei dem 78 Ideenskizzen zur Wahl standen. Ziel der Stadt war es, mit den Kunstwerken die Themen „Industrialisierung und Strukturwandel, Heimat und Migration“ zu thematisieren.

Günyol und Kunt studierten bis 2001 an der Ankara Hacettepe Universität, und wechselten dann an die Frankfurter Städelschule. Sie sind Stipendiaten der Hessischen Kulturstiftung. 2017 wurde Das Künstlerpaar mit dem HAP-Grieshaber-Preis der VG BILD-KUNST ausgezeichnet. Sie leben und arbeiten in Frankfurt. In ihren Arbeiten untersuchen sie Fragen individueller und kollektiver Zugehörigkeit, die Bedeutung von Sprache, Symbolen und medial vermittelten Informationen sowie deren Verbindung zu kulturell kodierten Verständnismustern. Einzelausstellungen widmeten ihnen u.a. das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main (2008); der Dortmunder Kunstverein (2014); Dirimart, Istanbul (2015) sowie der Deutscher Künstlerbund, Berlin (2017). Mehr: Özlem Günyol / Mustafa Kunt (dirimart).

[Foto: 7/2019 tew. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]