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Norbert Kricke (*1922 Düsseldorf †1984 ebd.):
Große Mannesmann (1958-60)
Edelstahlrohre (ca. 500 kg schwer), mit Sockel ca. 7 m hoch, 5 m breit. 1961 im Auftrag der Mannesmann AG (heute: Vodafone) vor deren Bürogebäude aufgestellt. Standort: Mannesmannufer
Wie kaum eine andere Arbeit spiegelt die Große Mannesmann
Krickes künstlerisches Konzept wie auch den Zeitgeist.
Die aus Linienbündeln gebildete Skulptur gehört zur Werkgruppe
von Krickes „Raumknoten“ bzw. -bündelungen.
Sie setzt einen dynamischen Kontrapunkt gegen die strenge Rasterarchitektur des Hochhauses.
Die schwungvoll in die Höhe schießenden Linien lassen das Objekt
wie eine expressive dreidimensionale Zeichnung im Raum erscheinen,
die sich grundsätzlich von der klassischen geschlossenen Volumenplastik unterscheidet.
Das Material, Edelstahl, nimmt nicht nur Bezug auf den Auftraggeber,
es ist auch Ausdruck der technisch geprägten Moderne.
Die Dynamik der aufstrebenden Linien im Raum steht für das deutsche Wirtschaftswunder
der fünfziger und sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts und
versinnbildlicht den Optimismus und Fortschrittsglauben jener Jahre.
Kricke stellte diese Arbeit 1964 auf der documenta III und 1967 auf der Weltausstellung in Montreal aus.
[Video - Beitrag des WDR, 8. Januar 2013]
[Foto: Hans Peter Schaefer / reserv-art.de, Wikimedia Commons.
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