Olaf Metzel (*1952 Berlin, lebt in München):
13.4.1981 (1987)
Stahlrohr, Beton, Einkaufswagen, 11,50 x 9 x 7 m.
Standort: vor den sanierten Spreespeichern, Stralauer Allee
Kulturelles Strandgut, abgespeichert: Metzel platzierte die übereinandergetürmten überdimensionierten Polizeiabsperrgitter auf dem Joachimsthaler Platz am Kurfürstendamm, Berlin, just an einer Stelle, wo es immer wieder zu Gefechten zwischen Polizisten und Demonstranten gekommen war. Gleichsam als symbolisches Konzentrat der Krawalle, die eine lancierte Falschmeldung vom Tod des Berlin-Moabit inhaftierten RAF-Häftlings Sigurd Debus ausgelöst hatte. Zusammen mit dem "BetonCadillac" Wolf Vostells wurde diese Arbeit zum Kristallisationspunkt des Aufstandes der Bürgerlichen, die den "Skulpturenboulevard" am Kurfürstendamm zur 750-Jahr-Feier der Stadt als Ausgeburt des Satans brandmarkten und Sondersendungen des lokalen SFB-Fernsehens erzwangen. Nach Protesten wurde das im Volksmund »Randale-Denkmal« genannte Werk ein Jahr später von "Konservativen hinweggemobbt" [Olaf Selg] und im November 2001 vor den sanierten Spreespeichern (dem alten Eierkühlhaus) an der Oberbaumbrücke / Stralauer Allee neu aufgebaut.
Metzel war 1987 Teilnehmer der documenta 8 in Kassel, an den Skulptur.Projekten Münster nahm er zweimal teil, 1987 und 1997. Metzel hat seit 1990 eine Professur für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München inne. 1994 wurde ihm der Arnold-Bode-Preis, Kassel, verliehen, 1996 der Wilhelm-Loth-Preis der Stadt Darmstadt, 2010 der Alfred Lichtwark-Preis, Hamburg. Weitere explizit politische und gesellschaftskritische Arbeiten von Metzel sind z.B. im öffentlichen Raum von Stuttart, Bonn, Münster oder natürlich München zu finden. Mehr:
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[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 9/2009 Ralf Vorwachs,
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