Windungen des Geistes ![]()
Joachim Koch: Oft modular. Manchmal beweglich. Immer ungewöhnlich. Koch verführt zur versunkenen Betrachtung. Einer Achtsamkeitsübung gleich erfrischt und erfreut sie den Geist. Über das Zusammenwirken der einzelnen Teile zu einem größeren Ganzen, dessen Gestalt mal aus der Gleichheit, mal aus der Verschiedenheit der Teile Spannung bezieht. Kochs 'Kreationen' wollen von Auge und Geist erkundet werden. Waren seine früheren Arbeiten oft vom rechten Winkel geprägt - von manchem als lapidar und streng wahrgenommen -, weht mit den elegant gebogenen Formen heute ein spielerisch-bewegtes Moment durch sein geometrisch-konstruktives Werk. Die Diagonale als Energielieferant ist geblieben.
Es ist ein Pendeln zwischen Gefühl und Verstand.« Seine Plastiken zeichnen sich durch klare, oft geometrische Formen, handwerkliche Perfektion und äußerste Präzision aus, die „auch Widerstand (...) gegen den alltäglichen Material- und Bedeutungsverschleiß“ darstellen.« [Stadt Würzburg]
Koch (*1949 Stirn / Mittelfranken) lebt und arbeitet in Kleinrinderfeld bei Würzburg.
Die Ästhetik des Alltäglichen ![]()
Ein Handtuch mit Handtuchhalter - aus Holz.
Eine wippende Spirale - aus Holz.
Gerhard Nerowski lebt und arbeitet in Königsberg in Bayern, Unterfranken.
Denkmal der Pandemie ![]() WOLF-WERK: Erzengel Michael 2020 Skulptur aus Alteisen, 7 m hoch, 3.5 t schwer. Am 22. August 2020 wurde der Erzengel Michael 2020 auf dem Friedensplatz in Darmstadt, vor dem Institut für Neue Technische Form (INTeF), enthüllt. Die Skulptur - Leihgabe des Künstlers - entstand während des Corona-Lockdowns. Wolf lud die Menschen in Darmstadt und umzu ein, Altmetall für dieses Projekt zu spenden; es kamen Hunderte von Objekten zusammen. Darunter Dauben historischer Weinfässer aus dem Kaukasus - aus ihnen gestaltete Wolf den Flügel des Engels. Der Flügel wiederum ist an einen alten Brückenträger montiert, den Wolf aus einem Abriss barg. Als Schwert dient dem Erzengel ein ausrangierter Mähbalken. Papst Gregor flehte einst im sechsten Jahrhundert den Erzengel Michael an, die Stadt Rom von der justinianischen Pest zu befreien. Der Engel erschienen der Legende nach über dem Hadriansmausoleum und steckte sein Schwert in die Scheide. Als die Pest daraufhin verschwand, gab der Papst dem Hadriansmausoleum den Namen „Engelsburg“.
Der Schrott unseres Wohlstands – der Sicherheit, in der wir uns in unserer technikgläubigen Welt wähnen
– wird Sinnbild der Hybris des Menschen.« Entstanden ist ein Denkmal der Pandemie, „das die bedrohlich wie schützend wirkenden Elemente unserer Gesellschaft verbindet und uns auffordert, unsere Welt zu klären, uns neu zu orientieren“, so Wolf. Georg-Friedrich Wolf (*1962 Freiburg im Breisgau) lebt und arbeitet in Darmstadt.
Zwischen Enge und Weite ![]() ![]()
Martin Burchard (*1956 Stuttgart, lebt und arbeitet in Tübingen):
6 x 6 x 18 m, Aluminiumprofile mit 15 cm Durchmesser.
»Meine Arbeiten verstehe ich als Visualisierungen von Lebensweisheiten, Spiritualität und christlichem Glauben.
Eine Kooperation mit Menschen aller Weltanschauungen und Religionen, die für Frieden und Gerechtigkeit eintreten, ist für mich wünschenswert.« Die Kunstwerke an sechs Stationen entlang des Weges regen an, über zentrale Fragen des Lebens nachzudenken. Der Künstler Martin Burchard, der die Kunstwerke gestaltete, hat jedes einzelne ergänzt um spirituelle Gedanken und ein Bibelzitat. Burchard erhielt 2003 die Auszeichnung für Kunst im Jahr der Bibel. Der „Lebens-Horizont-Weg“ wurde realisiert durch Firmen und Handwerksbetriebe aus der Umgebung sowie ehrenamtliche Mitarbeit, finanziert durch Spenden regionaler Firmen, Banken und der Stadt Ehingen.
Am Beginn der Station ist der Weg am Boden breit und nach oben wird es immer enger.
Dies ist Ausdruck dafür, dass uns der Alltag fest im Griff hat und wir uns eingeengt fühlen.
Unser Augenmerk ist nach ‚unten’ gerichtet und der Horizont ist eng.
Dieser Weg ist nicht himmelsoffen.
Wenn wir durch das Kunstwerk hindurchgehen, wird der Weg am Boden immer schmaler.
So kann es aussehen, wenn wir den Angelegenheiten des Alltags mit einer positiven Genügsamkeit begegnen.
Das Motto lautet dann: weniger kann mehr sein als viel. Gleichzeitig öffnen sich die seitlichen Begrenzungen wie Flügel und der Horizont wird weit.
Diese äußere Befreiung kann uns aufrichten und uns auch innerlich neue Möglichkeiten schenken.
Dieser Weg ist himmelsoffen.
Unser Lebensweg ist meist ein Wechsel zwischen dem engen und dem weiten Horizont.
Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde,
Zum 80sten ![]()
Timm Ulrichs
(*1940 Berlin, lebt und arbeitet in Hannover, Berlin und Münster):
Beton, farbig gefasst, Pappel.
Standort: seit 2009 in Eschborn, Was zunächst wie ein Gag daherkommt, offenbart sich - nach Jahren wieder hervorgeholt - als kritischer Kommentar zu unserem Naturverständnis und unserer Wirtschaftsform: wird doch - wenn mensch weiterhin in einem Ausmaß Flächen frisst wie bislang - in absehbarer Zukunft "Natur" nur noch musealisiert, also in Nationalparks, oder als Dekor auf Abruf in Gärten oder eben: Blumentöpfen kultiviert zu bewundern sein. Der Mensch verfügt über die Natur - über ihr Ob, Wo und Wie-lange - als sei sie ein Versatzstück. Die Pappel des Versatzstücks versucht, sich auf einem kleinen Stück Wiese inmitten eines großen Industriegebiets zu behaupten... Ulrichs ist Konzept- und Performance-Künstler. Er bezeichnet sich selbst als ‚Totalkünstler' und scheint darunter den Anspruch zu verstehen, den Kunstbegriff ebenso regelmäßig wie radikal auszuweiten und systematisch Gattungsgrenzen auszumachen, um sie zu überschreiten. Er stellte sich selbst in einem Glaskasten als „lebendes Kunstwerk“ aus, ließ sich 1981 nackig in einem riesigen Findling 10 Stunden lang einschließen oder ließ sich die Worte „The End“ auf's Augenlid tätowieren. Ulrichs hatte 1969 - 70 eine Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne, von 1972 bis 2005 eine Professur für Bildhauerei und Totalkunst an der Staatlichen Akademie Münster. 1977 nahm er an der documenta 6 in Kassel teil. Europaweit wurden Ulrichs Einzelausstellungen gewidmet, zahlreiche Preise wurden ihm zuteil. Bildnerischer Mittel setzt Ulrichs gerne ein, um die Sehgewohnheiten des Betrachters zu befragen (wie etwa bei Versunkenes Dorf), eine Standortbestimmung einzufordern (wie etwa bei Erdachse) oder seine Erwartungshaltung zu enttäuschen. Bei seinen Tanzenden Bäumen 2008 im Kurpark Bad Homburg (anlässlich der Blickachsen 7) etwa fingen drei motorbetriebene Birken plötzlich an, sich wie wertvolle Ausstellungsstücke zu drehen, sobald der Spaziergänger sich ihnen näherte. Ulrichs spielt mit Sprache, Sinnbildern und Mehrdeutigkeiten. In Hannover beispielsweise pflasterte er einen Weg mit seinem Kopf: Kopfsteinpflaster, in Nürnberg applizierte er eine Baum-Krone. Auch zur zeitgenössischen konkreten Poesie lieferte Ulrichs immer wieder Beiträge, man vergleiche etwa Umraum in Essen. Seine Arbeit ordnung - unordnung (1961/2017) gehört inzwischen zum Standard-Repertoire des schulischen Deutschunterrichts. 2012 wurde Ulrichs in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design, Ingolstadt, aufgenommen.
Einzelausstellungen widmen Ulrichs dieses Jahr:
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Brigitte and Martin Matschinsky-Denninghoff:
Chromnickelstahl, 290 cm hoch.
Der Bildhauer Martin Matschinsky (*1921) verstarb am 24. Januar 2020 im Alter von 98 Jahren in Berlin. Die Berlinische Galerie verwaltet den künstlerischen Nachlass des Bildhauer-Ehepaares Matschinsky-Denninghoff. Seine Frau Brigitte (*1923) war 2011 verstorben. Die ikonischen Werke der beiden prägen das Stadtbild von Berlin, sie finden sich aber auch im öffentlichen Raum von Augsburg, Essen, Hannover, Heidelberg, Kiel, Saarbrücken, Würzburg und vielen anderen Orten. Die Energien, die in ihren Skulpturen zum Ausdruck kommen, machen die Werke intuitiv verständlich. Ihre bedeutendste Arbeit ist wohl die 8 m hohe Plastik Berlin, die 1985 bis 1987 - also noch im geteilten Berlin - für den begrünten Mittelstreifen der Tauentzienstraße entstand; sie wird als Zeichen der Verbundenheit in Trennung wahrgenommen. Auch wenn eckige Körper in weiche Formen gewaltsam einzudringen scheinen, oder wenn Skulpturen sich freiheitssuchend in den Himmel recken: die Arbeiten von Matschinsky-Denninghoff sprechen menschliche Gefühle und Sehnsüchte an - materialisiert mit große Geste in (meist) Chromnickelstahl. In der oben abgebildeten Arbeit 'Begegnungen' finden unterschiedliche Individuen zueinander. Sie kommen von irgendwoher und gehen nach irgendwohin. Für einen kurzen Moment entsteht ein Kontakt, ein Austausch. Die Plastik konzentriert sich auf dieses Geschehen.
Mehr:
Zwischen Anspannung und Entspannung
Ruhe aus.
[Ovid, 43 v. Chr. - 17 n. Chr.] ![]() inges idee: Freizeit/Muße (2016)
Ist dieser Strommast ein verantwortungsloser Müßiggänger?
Was wäre, wenn das alle täten?
Andererseits - wie lange hält auch ein „Leistungsträger“ unter Volllast durch?
Das Kunstwerk ist eine augenzwinkernde Metapher auf unsere Leistungsgesellschaft.
Es geht um die Rolle des Einzelnen im System. Wie viel Raum lässt es uns,
wie viel Raum nehmen wir uns neben beruflichen und gesellschaftlichen Zwängen für ein selbstbestimmtes Leben,
zu dem eben auch Muße und Reflexion gehören?
Formal wie inhaltlich schließt diese Arbeit an das Werk Zauberlehrling
- ein 35 m hoher, tanzender Strommast am Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen - an,
das anlässlich der Kunstausstellung Emscherkunst 2013 entstand. Standort: Skulpturenweg Besinnungsweg Fellbach bei Fellbach / Rems-Murr-Kreis. Das Projekt Besinnungsweg Fellbach führt Kunst, Natur, Religion und Philosophie zusammen. Jedem Ort ist ein Thema zugeordnet, das jeweils durch eine Skulptur, durch zwei Zitate aus Literatur, Religion oder Philosophie sowie durch je einen Wein aus der Weinbaustadt (mit gesondertem Etikett) umrissen wird. Eines der Zitate wählt der jeweilige Künstler aus, das andere der Förderverein Besinnungsweg Fellbach e.V. inges idee, gegründet 1992, ist eine Berliner Künstlergruppe, die sich weltweit mit Projekten im öffentlichen Raum einen Namen gemacht hat. Die Mitglieder Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt und Georg Zey sind aber auch auf eigenen Wegen künstlerisch tätig.
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Stahl, 8 m hoch.
Reiner Seliger (*1943 Löwenberg/Schlesien): Tall Tower (2019)
Zusammengesetzt aus Beton-Bruchstücken, insgesamt 3.90 m hoch. Reiner Seliger zeigte im Skulpturenpark Heidelberg von Juni bis Oktober 2019 zehn große und teilweise neue Freilandskulpturen, darunter die Arbeit "Tall Tower", die der Künstler im Mai 2019 vor Ort schuf. Seliger (*1943 Löwenberg/Schlesien) ist bekannt für seine monumentalen Skulpturen von archaischer Schönheit, häufig aus Ziegel, Stahl und Mörtel, viele im öffentlichen Raum, insbesondere in Parks. Auch Glas, Marmor oder Schiefer verbaut er zu turm- oder spindelartigen Gebilden, so etwa Sesto Nero (2016) - rechts im Bild - aus Glasbruchstücken.
Fotostrecke: Herbert Mehler (*1949 Petersberg-Steinau, lebt und arbeitet in Eisingen (Kreis Würzburg) und in Kranidi / Griechenland): Drei Skulpturen aus der Reihe Dedicato Brancusi (2017) Mehler schweißt seine Skulpturen aufwendig aus einzelnen Stahlstreifen zusammen und verschleift sie anschließend. Die Skulpturen scheinen direkt aus dem Boden zu sprießen. Die Rippung produziert ein Licht- und Schattenspiel, das die Skulptur der Realität entrückt. Die Formen entfalten eine rhythmische Bewegung im Raum - die Leichtigkeit des Seins zitierend, an der Grenze zur Unendlichkeit.
Mehr:
Gisbert Baarmann (*1959 Weimar, lebt und arbeitet in Dargersdorf / Uckermark):
36 Lärchenholzer aus aller Welt und aus zertifiziertem Anbau, 7.50 m hoch. Aufgestellt anlässlich der Ring for Peace Zeremonie während der 10. Weltversammlung von Religions for Peace am 20. August 2019, bei der rund 900 geistliche Führer und Gläubige verschiedener Religionsgemeinschaften aus über 100 Ländern mit Regierungsvertretern, internationalen Organisationen und Gruppen der Zivilgesellschaft zusammenkommen. Der "Ring for Peace" wird als Symbol des Friedens zwischen den Religionen eingeführt. Der Ring steht als verbindendes Element, das nicht auf eine Religion festgelegt ist oder andere ausschließt. Der Ring spielt in vielen Weltreligionen als Symbol von Treue, Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit eine Rolle. Das Buddhistische Lebensrad, der Siegelring des Propheten Muhammad im Islam, Salomos Ring im Judentum oder Lessings Ringparabel sind nur einige Beispiele.
Felix Cornelius Rombach
(*1983 Villingen-Schwenningen, lebt und arbeitet in Berlin): Eine verformte Vier-Punkt-Traverse, wie man sie aus dem Bühnenbau kennt, und Markisenstoff. Die Skulptur war Teil der Open-Air-Ausstellung Skulpturen im Park 2019 am Bürgerhaus, Blumenstraße, 64546 Mörfelden-Walldorf. Rombach war Meisterschüler von John Bock an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. Bei den 20. 'Skulpturen im Park' 2017 erhielt er den Publikumspreis für sein Portal, das heute am Bahnhof Mörfelden steht.
Keramikkacheln auf Beton.
»Die Kunst ist künstlich und keineswegs natürlich:
Bronze, 145 cm hoch, max. 200 cm breit.
Mehr:
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Angelika Summa (*1952 Bayreuth, lebt und arbeitet in Würzburg):
Stahlrohre gebogen, geschweißt, 220 cm Durchmesser. ![]() Erwin Wortelkamp (*1938 Hamm/Sieg, lebt und arbeitet in Hasselbach/Westerwald): Schritt I (1992) Stahl, Lack, 250 x 30 x 30 cm. Mit der großen Retrospektive anlässlich seines 80sten Geburtstags geht für Wortelkamp ein Traum in Erfüllung: die Festung Ehrenbreitstein, Koblenz, zu bespielen. Die Ausstellung "Wehrhaft" zeigt 20 großformatige Skulpturen aus den Jahren 1981 bis 2018 auf dem Festungsgelände [Teil I], begleitet von Skulpturen und Arbeiten auf Papier von 1970 bis 2018 in den Innenräumen des Landesmuseums [Teil II]. »Was haben diese Wände gesehen? (...) Diese Wände sind ja Lebensgeschichten.« Die Festung folge mit ihrer Wehrhaftigkeit dem Grundbedürfnis, sich zu schützen, so Wortelkamp. »Aber gerade gemessen mit heutigen Verteidigungsmöglichkeiten hat diese Anlage eine Absurdität im Sinne einer Übertreibung.« Die Arbeiten, äußerst sensibel plaziert, verändern auch die Wahrnehmung der Festungsanlage. Da ist nicht nur der Dialog zwischen Holz und Stein, da ist auch eine Würde, ein Selbstbehauptungswillen, ja ein Annehmen in all den Stürmen und Verletzungen, die das Leben bereithält. Wortelkamp wurde 1995 der Staatspreis und 2008 der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz zuteil. Mehr:
![]() Kosmos und Welt - Denkmal für Otto Freundlich (2018) Anlässlich des 140. Geburtstags des deutschen Malers, Grafikers, Bildhauers und Humanisten Otto Freundlich wurde am 10.7.2018 in Slupsk (Polen) auf Initiative der Bildhauer Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach das Kunstwerk Kosmos und Welt eingeweiht. Freundlich, im pommerschen Stolp (heute Slupsk) geboren, gehörte zur Pariser Avantgarde. Sanitätssoldat im 1. Weltkrieg, schloss er sich bald der Antikriegs-Bewegung an. In Kunst und Architektur soll seiner Ansicht nach zum Ausdruck kommen, dass die Menschheit die Aufgabe hat, eine soziale Einheit zu werden. In den 1920er Jahren entwickelte er die Idee einer völkerverbindenden „Straße der Skulpturen“ von Paris nach Moskau. Erst 40 Jahre später wurde diese Idee aufgegegriffen, vgl. das Kunstprojekt "Straße des Friedens". Den Nationalsozialisten galt Freundlichs Kunst als „entartet“, 1943 - vor 75 Jahren - wurde er im Vernichtungslager Sobibor (oder auf dem Weg dorthin) ermordet. Roter Granit - für den Kosmos (Findling vom Potsdamer Platz, Berlin, bearbeitet durch Rudolf J. Kaltenbach), ruhend auf grauem portugiesischen Granit - für die Welt (bearbeitet durch Silvia Fohrer). Der Stadt Slupsk gestiftet als ein Zeichen für Versöhnung, Frieden und Verständigung zwischen den Völkern im Sinne des humanitären Gedankens Otto Freundlichs. Teil des Denkmals sind zudem drei japanische Kirschbäume, die gepflanzt wurden, sowie Schriftstücke in 7 verschlossenen Metallhülsen (Edelstahlröhrchen), die in den Granit eingelassen wurden. Die Schriftstücke tragen (in Handschrift) Wünsche des Bürgermeisters Robert Biedron, des Kulturbeauftragten, der Leiterin der Bibliothek Slupsk, von Mitgliedern des Vereins "Steine ohne Grenzen" sowie von den beiden Bildhauern selbst.
Standort: Otto-Freundlich-Park am Rathaus / der Stadtverwaltung Slupsk,
Mehr Information: [Steine ohne Grenzen -
Bildhauer-Symposion
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Eduardo Chillida
(*1924 San Sebastián †2002 ebd.):
Corten-Stahl, 324 x 189 x 189 cm, 18 t schwer.
Abgesehen von dieser (recht unscheinbar angebrachten) Gravur ist vor Ort nicht mehr erkennbar, dass es sich eigentlich um ein Denkmal handelt.
Siehe auch: ![]() Nachruf
Friederich Werthmann
(*1927 Barmen †9. Juni 2018 Düsseldorf-Kaiserswerth):
Remanit dynamisiert, 250 cm Durchmesser. Wer mag, sieht in der geteilten Kugel das dualistische Prinzip dargestellt, nach dem sich Leben und Werden zwischen zwei Polen abspielt: zwischen Anspannung (Systole) und Entspannung (Diastole), zwischen Yin und Yang, Verselbstung und Entselbstung,...
Siehe auch:
[Foto: 5/2010 Tasto,Wikimedia Commons.
Lizenz: ![]() Udo Dagenbach, glaßer and dagenbach: Pflanze – Stein – Skulptur (2003)
Jurakalkstein und Eibenpflanze, formgeschnitten, 130 x 130 x 130 cm.
Die Installation gewann den Silver A’Design Award 2017 [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2006 Udo Dagenbach, glaßer and dagenbach. Alle Rechte vorbehalten] ![]() Jörn Pfab (*1925 Hamburg †1986 ebd.): Flor Urbana ("Stadtblume") (1976)
Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl, 400 cm hoch. Pfab studierte Bildhauerei an der Landeskunstschule Hamburg (bei Edwin Scharff). Schon 1952 bezog er ein eigenes Atelier in Hamburg. Im gleichen Jahr wurde ihm ein Lichtwark-Stipendium zuteil, 1956 ein Stipendium des BDI-Kulturkreises. Nach einem Aufenthalt in Spanien und Marokko wandte Pfab sich 1961 der abstrakten Plastik zu. Die Arbeiten haben meist etwas Organisch-Wachsendes, Keimendes, obwohl aus Stahl und obwohl aus geometrischen Elementen zusammengesetzt. 1971 wurde Pfab der Edwin-Scharff-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen. Mehr: SkulpTour Hamburg [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2/2016 Alex Magocsi, flickr. Alle Rechte vorbehalten]
Hein Sinken (*1914 Aachen †1987 Berlin): Kinetisches Objekt. Die einzelnen Löffel drehen sich um Achsen, die zueinander senkrecht stehen. Immer wieder denkt man: jetzt kommen sich die Löffel in die Quere und berühren sich! Doch weit gefehlt: wie von Zauberhand kommen alle Löffel unbeschadet aneinander vorbei. Standort: auf dem Dach des Cafés am Rathaus, Fußgängerzone, Stadthof 15, Offenbach. Nachdem der ehemalige Professor an der Hochschule für Gestaltung, Klaus Staudt, vehement die Aufstellung des Objektes gefordert und fördert hatte, kaufte die Stadt Offenbach 1977 - im Jahr der 1000-Jahr-Feier der Stadt - den "Kubus" im Anschluss an das Stadtfest "Kunst auf Markt und Straßen". ![]() Wilhelm Holderied (*1940 Kaufbeuren) und Karl Schlamminger (*1935 Allgäu): Erdzeichen - eine Insel für die Zeit (1993-95)
Fläche: ca. 270 x 170 m, Furchentiefe: 3.40 m. Holderied lebt und arbeitet in München und Geretsried / Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Schlamminger, der in Istanbul und in Teheran lehrte, lebte und arbeitete seit 1979 in München, wo er am 9. Dezember 2017 verstarb. [Foto: 4/2014 © Klaus Leidorf, Luftbildfotograf, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0] ![]() Nachruf Edgar Gutbub (*1940 Mannheim † 28. Oktober 2017 Wuppertal)
Ohne Titel (1978), Edelstahl, 140 × 180 × 280 cm. Gutbubs Arbeiten können der konkreten Kunst, die sich mit Systemen von Formen beschäftigt, zugerechnet werden. Die abgebildete Arbeit - bei der es auf den ersten Blick nicht viel zu sehen gibt - veranlasst den Betrachter, genauer hinzusehen. Drei unterschiedliche Formen drängen von Außen her zusammen, schmiegen sich aneinander und vereinigen sich nach oben hin zu einer ebenmäßigen Form. Dabei geben alle drei jeweils, ein Stück weit, ihre "Identität" auf... [An der Oberseite belaufen sich die Horizontalprofile der drei Teile auf 20 x 20 bzw. 20 x 40 bzw. 20 x 60 cm.] [Foto: 9/2008 ehauff / zuzuku.de, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen] ![]()
Anna Kubach-Wilmsen (*1937 Kalkar-Appeldorn / Niederrhein, 1.60 m hoch (inkl. Sockel), 1.6 t schwer, roter Gneis aus Australien (oberes Buch), grüner Quarzit aus Norwegen (mittleres Buch), schwarzer Granit aus Südafrika (unteres Buch). Standort: Martin-Luther-Park, Offenbach. Am 1. Oktober 2017 - in Anwesenheit von Vertretern der drei Buchreligionen - durch den Förderverein Praeludium und das Evangelische Dekanat Offenbach eingeweiht.
»Steine sind Millionen Jahre alt, Anna Kubach-Wilmsen (*1937 Appeldorn / Niederrhein) und Wolfgang Kubach, die bis zu seinem Tod als Künstlerehepaar wirkten, zeigten ihre Arbeiten auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, insbesondere auch in Japan und den USA. Mit dem Steinskulpturenmuseum in Bad Münster am Stein-Ebernburg (Architekt: Tadao Ando) schufen sie ein Gesamtkunstwerk - eine Hommage an das Naturmaterial Stein. Im Juni 2017 war die achzigjährige Steinbildhauerin für ihr Lebenswerk und ihren Beitrag zur Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz mit der Max-Slevogt-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Mehr: Detailbilder in der SkulpTour Main-Metropole ![]()
Nils-Udo (*1937 Lauf an der Pegnitz, lebt und arbeitet
Bentheimer Sandstein, 730 cm hoch, 470 cm Durchmesser. Trotz seiner Monumentalität und Urwüchsigkeit muss der Kunstinteressierte diesen Turm heutzutage erst suchen: man entdeckt ihn versteckt in einem dichten Birkenwald. Nils-Udo ließ die Steinblöcke mit einem Kran spiralförmig in den Himmel wachsen, während er selbst vom jeweils obersten Stein aus "dirigierte". Es heißt, er habe mit Künstlerkollegen nach Fertigstellung des Turms oben auf dem Turmplateau an einem weiß gedeckten Tisch gevespert. ![]() Nachruf Fritz Koenig (*1924 Würzburg †2017 Ganslberg bei Landshut): Große Zwei XXV (1982/1983)
Bronze, 310 cm hoch.
»Es geht mir um bildnerische Formulierungen,
Koenig war mit der emblematischen Bildtradition der Kugel wohlvertraut.
Die bewegliche Kugel steht in der Überlieferung sinnbildlich
für Unbeständigkeit, insbesondere für den launenhaften Charakter des Glücks.
(Zur Bildtradition von Kugel und Kubus siehe auch Geothes Denkmal
In Erinnerung an den am 22. Februar 2017 verstorbenen Meister ![]()
Mathias Schweikle
(*1962; lebt und arbeitet in Pfalzgrafenweiler):
Linde, wegen Windbruchgefahr gefällt, Bienenwachs, farbig gefasst, 4.20 m hoch.
»Ich glaube die Menschen sind sich gar nicht bewusst, Die meisten Pflanzen und ein Drittel unserer Nahrung ist auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Der weltweite ökonomische Nutzen der Bestäubung wird auf 265 Milliarden € pro Jahr beziffert, allein in Deutschland: 2 Milliarden €. Bienen gehören damit neben Rindern und Schweinen zu den drei wichtigsten Nutztieren im Land. Die Bienen sind aber in ihrer Existenz nicht nur durch die Varroamilbe und Viren bedroht. Es besteht der Verdacht, dass Giftrückstände an Rapspollen - der wichtigsten Nektar- und Pollenquelle für Bienen im Spätfrühling - aus den immer aggressiveren Insektiziden der konventionellen Landwirtschaft zu chronischen Vergiftungen führen und die Immunabwehr der Tiere schwächen. Das Pestizid Aktions Netzwerk e.V. (PAN Germany) hatte die Hersteller von vier umstrittenen Mitteln - Syngenta, Bayer und BASF - deshalb 2014 für den Public Eye Award nominiert. Es geht um ein Milliardengeschäft. BASF, Bayer Cropscience und Syngenta haben die EU verklagt, um das von der EU-Kommission ab Dezember 2013 verhängte Verbot einiger Pestizide zu kippen. Am 15. Februar 2017, begann das Verfahren am Europäischen Gerichtshof. Mehr: [Auf Kosten der Bienen, Süddeutsche Zeitung, 10. Februar 2017] [Bundesregierung will Bienen schützen. Süddeutsche Zeitung, 14. April 2018] [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 1/2017 Mathias Schweikle] ![]()
HD Schrader
(*1945 Bad Klosterlausnitz/Thüringen, lebt und Woodwatcher (2014)
Eisen, rot bemalt, je 800 × 135 × 135 cm.
»Als Artefakte der zweiten Natur sind sie Mahnmale [Foto: mit freundlicher Erlaubnis des Künstlers © Andreas Sporn] ![]()
Markus Schmitt (*1974 Alzenau, lebt und arbeitet in Mömbris): Baumstämme, Eisen, Farbe, 290 x 100 x 90 cm. Exponat der Skulpturen im Park 2016.Die 19. jährliche Freiluftausstellung in Mörfelden-Walldorf fand statt vom 7.8. bis 11.9. 2016 in Zusammenarbeit mit dem Galeristenverband Hessen und Rheinland Pfalz. Schirmherrschaft: Prof. Ottmar Hörl, Präsident der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg. ![]()
Hans Uhlmann (*1900 Berlin †1975 ebda.):
Chrom-Nickel-Stahl, schwarz getönt, 20 x 8.50 m.
»Ich arbeite an einer ,räumlichen Plastik‘, Aufgabe war, die riesige, 64 m lange Kieselstein-Fassade der Deutschen Oper in Berlin-Charlottenburg zu gestalten. Uhlmann setzt azentrisch ein Zeichen, das die Fassade beherrscht und energetisiert. Über die pfeilartig in den Himmel schießende Spitze verbindet sich die Skulptur mit dem Kosmos. Die 8.50 m breiten Flügel "enthalten die Idee des Auffliegens und das Zeichenbild des Vogels" [Werner Haftmann]. Sie können auch als kraftvolle Entfaltung in der Waagerechten gelesen werden. In der Zeit des Kalten Krieges (Sputnik-Schock 1957) entstanden, ist die Form sicherlich auch als Freiheitszeichen gemeint.
Siehe auch:
[Foto: 2/2009 Andreas Praefcke, Wikimedia Commons. ![]()
Jaume Plensa (*1955 Barcelona, lebt und arbeitet ebd.):
Weiß lackierter Edelstahl, ca. 8 m hoch, nachts von innen illuminiert.
Standort: Plaza am Hörsaalzentrum, Campus Westend der Goethe-Universität, Frankfurt am Main.
»Unser Körper ist der Sitz des Geistes. Die Universität ist eine Ausweitung unseres Körpers.
Ein Versammlungsort, an dem sich Menschen und Ideen, Tradition und Zukunft
zu Zwiegesprächen treffen und das Netz menschlichen Wissens weben.«
»Dabei sind nirgends ganze Worte erkennbar oder intendiert,
Siehe auch: ![]()
Tony Cragg (*1949 Liverpool, lebt und arbeitet in Wuppertal):
Zweiteilig, verschiedene Metalle, 730 x 114 cm und 666 x 132 cm. Siehe auch: Streifzug Der Turm in der modernen Skulptur [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 3/2008 Marco Marsella, panoramio. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Georg Vorhauer (*1903 Paris †1987 Neustadt an der Weinstraße):
Betonguss, ca. 250 cm hoch. Vorhauer, gelernter Schreiner und ursprünglich Maler, fand erst in den 1950er Jahren zur Bildhauerei. Er arbeitete vorwiegend mit Beton und Aluminium, dabei bestimmen organische, "wachsende" Formen sein Werk. Vorhauer erhielt 1975 für sein Gesamtwerk das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1984 die Picasso-Medaille. Mehr biomorphe Abstraktionen: im Streifzug Inspiriert durch die Natur ![]() Claus Bury: Wir sitzen alle in einem Boot (1996)
Für seine Heimatstadt Gelnhausen konzipierte Bury
die etwa etwa 280 t schwere und 10 m hohe,
architektonische Skulptur Wir sitzen alle in einem Boot;
anlässlich des Hessentages 1996 wurde sie aufgestellt.
Das Kunstwerk nahm Bezug
auf die Kaiserpfalz Gelnhausen,
die auf vielen tausend Baumstämmen errichtet wurde.
Im Februar 2010 wurde die Skulptur aus witterungstechnischen Gründen abgebaut, obwohl der Künstler den Verfall des Kunstwerks vor Ort vorgesehen hatte. Gelder, die Bürger zur Rettung des Kunstwerks gesammelt hatten, hatten für eine Instandsetzung nicht ausgereicht. Mehr: [An der Kinzig: Burgmühle, Wehr und „Wir sitzen alle in einem Boot“-Skulptur, von Gudrun Kauck] Das Historisches Museum Hanau, im Schloss Philippsruhe, zeigt noch bis zum 3. Juli 2016 die Retrospektive Claus Bury – Meine Sicht. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Fotoaufnahmen und Malerbüchern, die auf seinen zahlreichen Reisen zu Ikonen der frühen Architekturgeschichte, Ruinen und Tempelanlagen, entstanden (unter anderem: Griechenland, Ägypten, Mittelamerika) und die ihm zur Inspiration dienen, hin zu seinen monumentalen architektonischen Skulpturen und Installationen im landschaftlichen und im urbanen Raum. Siehe auch: [Skulpturenpark im Schlosspark Philippsruhe] [Foto: Jens Reimann, Wikipedia] ![]()
Marina Schreiber
(*1958 Hannover, lebt und arbeitet
Elektrische Widerstände und
Schaltlitze,
46 x 45 x 43 cm. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerin © Marina Schreiber. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Jorge Oteiza (*1908 †2003):
Corten-Stahl, 6 m hoch. Der Baske Jorge Oteiza - wohl einer der bedeutendsten Bildhauer Spaniens - schuf in den 1950er Jahren in einer Art Dematerialisierungsprozess Skulpturen, in denen die Masse immer mehr dem reinen Raum und bloßer Energie weichen sollte. San Sebastián ist Kulturhauptstadt Europas 2016. Auch auf dem Gebiet der modernen Skulptur hat San Sebastián einiges zu bieten, man vergleiche etwa la otra mirada - Esculturas en San Sebstián (San Sebastián Turismo). [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 6/2009 Daniel Aguilar Lopez, flickr. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Sabine Mädl (*1964 Nürnberg, lebt in Ursensollen):
Edelstahlrohr, 33.7 mm Durchmesser, geschweißt, 510 cm hoch.
»Aus verschiedenen Richtungen streben Kräfte zusammen,
fließen in einander, beschreiben eine kreisförmige Bewegung
und verlassen das Zentrum wieder in verschiedene Richtungen.
Die gebündelten Stahlrohre bilden dieses Zusammenfließen vieler einzelner Linien ideal ab.
Die Kräfte bleiben während des Prozesses im Fluss,
alles bewegt sich kontinuierlich weiter.
Es kommt zu keinem Stillstand, zu keiner Stockung.
Aus diesem typischen Prozess des Kreisverkehrs
ergibt sich das Gesamtwerk des "Großen Knotens".« Mehr: [Kunstweg Rednitzhembach - Frankens große Open-Air-Galerie] [Zeitungsartikel] [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2008 Artur Lutz, panoramio. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Beate Schroedl-Baurmeister
(lebt und arbeitet in Wuppertal):
Edelstahl, 520 x 220 x 110 cm.
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2007 Dr. Ulrich Baurmeister. Alle Rechte vorbehalten. ![]()
Andreu Alfaro (*1929 Valencia †2012 ebd.):
Edelstahl. Mehr: Die Welt des Andreu Alfaro
[Foto: 12/2013 Joanbanjo, Wikimedia Commons.
Lizenz: Creative Commons ![]()
Josef Neuhaus (*1923 Essen †1999 Neuss):
Edelstahl, 540 x 140 x 140 cm. Mehr: SkulpTour Neuss ![]()
max bill (*1908 winterthur †1994 berlin):
zwei bildsäulen, stahl, 14 m hoch, 50 cm durchmesser. mehr:
[foto: mit freundlicher erlaubnis © 10/2014 Annette Liese / annette-liese-design.de, ![]()
Michael Morgner
(*1942 Chemnitz, lebt in Einsiedel bei Chemnitz):
Eisen, 450 cm hoch. Morgner, Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, ist ein sehr vielseitiger Künstler. Lange hat er sich mit dem Bild des Menschen beschäftigt insbesondere mit dem Motiv "Ecce homo". Ein Großteil seiner Arbeiten seit Ende der 1970er Jahre ist der Druckgrafik und Zeichnung zuzurechnen. 1990 bietet Morgner der Bürgerrechtsvereinigung „Neues Forum“ die Figuration des Schreitenden als Signet an, die jedoch abgelehnt wird. 1993 entstehen die ersten Stahlplastiken und der sechsteiliger Bildzyklus Kalvarienberg, 1996 die erste Großplastik aus Stahl zum Thema Reliquie Mensch, die von der Schmidt-Bank in Chemnitz erworben und aufgestellt wird (man vgl. auch: Reliquie Mensch (liegend) (2000), Frankfurt am Main). Morgner beschäftigte sich mit der Kunst der Maya an den Tempeln auf Yucatán. 2000 wird die Figur Schreitender zum ersten Mal in Stahl realisiert, sie ist heute auf dem Theaterplatz in Chemnitz aufgestellt. Aufbruch und Verletzlichkeit und Vergänglichkeit, Hoffnung und Trauer im Leben des Menschen erscheinen in der Kunst Morgners als zwei Seiten derselben Medaille. (Der Kiliansplatz war früher einmal ein Friedhof.)
»Zum Thema seiner Bilder wird immer erneut der Konflikt zwischen Kunst, Individuum und Gesellschaft.
Sie erzählen uns von dem Kampf des Einzelnen um Freiheit wider den scheinbar unüberwindbaren Hindernissen,
sie zeigen uns das Leiden des Individuums angesichts des Scheiterns,
aber ebenso den Menschen im Zustand des Sieges, seine Ketten hinter sich lassend.
(...)
Stahl ist für Morgner das Material, das seinem Ausdruckswillen entgegenkommt:
die technoide Härte korrespondiert mit elementarer Monochromie.
Die "natürlichen" Veränderungen je nach Witterung sind materialimmanente Metaphern für Relativität und Vergänglichkeit.« Mehr: SkulpTour Würzburg [Foto: 7/2007 Zairon, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen] ![]()
Karl Hartung (*1908 Hamburg †1967 Berlin):
Bronze, 198 cm breit.
„Wie das Fragment eines Skelettes oder einer aus der Rinde gelösten nackten Wurzel
reckt sich die Plastik kraftvoll in verschiedene Richtungen.
Bereits der Titel »Urgeäst« deutet an,
dass eine geschichtslos alte, seit langem erstarrte organische Materie gemeint ist,
die zu einem Monument ihrer ursprünglichen vitalen Lebenskraft geworden ist:
ein Denkmal der Vegetation, wie es Hartung bereits seit vielen Jahren vorschwebte.“
Verpassen Sie seine großartige Retrospektive Aufbruch - Aufbrüche [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 8/2012 Jan Petersen, KUNST @ SH. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Anish Kapoor
(*1954 Mumbai, lebt und arbeitet
Wer sagt, dass man für einen Weihnachtsbaum
»Geometrie ist faszinierend, weil wir sie für eine rein rationale Sache halten,
aber sie ist voller psychischer Komplikationen.
Das ist, was mich interessiert, jener Moment,
in dem ein geometrisches Objekt beginnt,
etwas Seltsames, etwas Unvorhersehbares zu tun.
(...)
Wie wird etwas, das aus dem Verstand geboren wurde,
zu etwas, das für diesen Verstand nicht verständlich ist?
Es ist diese Idee, und sie ist buchstäblich wahr.
(...)
Objekte sind normalerweise nicht so, wie sie durch ihre Körperlichkeit beschrieben werden.
Sie sind oft etwas anderes. Dieses andere Ding ist eine Art
immaterielles Objekt, eine nicht-materielle Präsenz.«
Kristallkugeln - jede für sich schon wunderschön - hier ranken sie sich auch noch in großer Zahl und Anmut gen Himmel.
Ist es vorstellbar, dass Kapoor mit Tall Tree and the Eye nur auf diese Anmut abzielt?
Kapoor - ein Künstler, der mit der psychologischen Wirkung von Farbe, Dimension und archetypischen Formen arbeitet,
der Arbeiten wie
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Gertrude Reum
(*1926 Saarbrücken †2015 Buchen / Odenwald): (Licht-) Bahnen, die von irgendwo kommen und sich ins Unendliche verlieren, manifestieren sich in geschwungen aufwärts strebenden Chromnickelstahlrohren. Gemeinsam ist Reums Arbeiten das bewegte und das naturhafte Moment. Aber insbesondere das Offene, das Transitorische ist ihnen einbeschrieben - man mag sie als Form gewordene Metapher für den Fluss des Lebens lesen. Standort: hinter der Modernen Galerie / Saarland Museum, Bismarckstr. 16, Saarbrücken ![]()
Armin Göhringer
(*1954 Nordrach / Schwarzwald, lebt und arbeitet Eiche, geschwärzt, ca. 260 cm hoch. In den Arbeiten dieser Reihe beschäftigt sich Göhringer mit der Dualität von Körper und Kopf. Ihn interessiert: wie schwer kann ein Kopf werden, um gerade noch vom Körper, bzw. von seinen Verbindungen zum Körper, getragen zu werden? Wo sind die Grenzen? Wo funktioniert es gerade noch? Alle Arbeiten dieser Serie sind mit der Kettensäge jeweils aus einem Stamm gesägt (d.h. nicht zusammengesetzt). Schwarz gefasst, wird der Blick auf die Tektonik gelenkt, auf das Spiel von geschlossenem Volumen hier und Offenheit und Fragilität dort.
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Axel Anklam (*1971 Wriezen, lebt und arbeitet in Berlin):
Standort: Landratsamt Pforzheim.
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Hans Schmidt
(*1923 Leipzig, lebt seit 1984 freischaffend
Heller Marmor, 330 x 55 x 55 cm.
Standort: Mehr: Streifzug Stelen und Zeichen ![]()
17. Skulpturen im Park - „Kräftespiele“ 14 Künstlerinnen und Künstler (ausgewählt aus 67 Bewerbungen) zeigen ihre Werke - open air. Von Marmor, Holz und Stahl bis hin zu Installation und Objektkunst.
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Franz Bernhard - in Erinnerung an einen großen Bildhauer ![]()
Karl-Heinz Deutsch (* 1940 Karlsruhe, lebt und arbeitet in
Pfälzer Buntsandstein aus dem Steinwerk Picard, Krickenbach-Schopp (bei Kaiserslautern),
600 x 180 x 180 cm. Auftrag der Stadt Germersheim.
Standort: Kreisverkehr Konrad-Adenauer-Str. / Mehr:
![]() Dieter Maucher (*1941 Lindau / Bodensee): Dunkle Vertiefung.
Fichte, feuergeschwärzt, 220 x 55 x 55 cm, geölt. Vom 10.5. bis 26.10. ausgestellt auf der
12. Wasserburger Skulpturenausstellung
[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © Dieter Maucher. Alle Rechte vorbehalten]
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Magdalena Jetelová (*1946 Semily/Tschechien):
Kunstharz bzw. Gießharz mit Glasfasereinlage, Stahlskelett im Inneren, [mit freundlicher Erlaubnis © 3/2013 Rainer / flickr. Alle Rechte vorbehalten] ![]() Gotisches Maßwerk, Dom, Minden (1267 - 1290)
Das Spitze trifft ins Runde mündet ins Spitze trifft ins Runde mündet ins Spitze. [Foto: © 1/2008 wolf / flickr. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Steine an der Grenze Helfen Sie mit, Steine an der Grenze zu retten! Der Skulpturenweg an der französisch-deutschen Grenze (Nähe ehemaliger Westwall) im Saarland ist Teil der Straße des Friedens - im Gedenken an den von den Nazis ermordeten Otto Freundlich. Über 30 Künstler aus 16 Nationen (u.a. aus der Ukraine, aus Israel, Norwegen, Irland und den USA) setzten hier ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung. Wenn hier gedankenlos ein Windpark - wie in Merzig beschlossen - gebaut wird, dann wird hier niemand mehr verweilen und über Frieden und Völkerverständigung nachdenken. Die Riesen werden die Skulpturen zu Spielzeugsteinen degradieren, ein Gesamtkunstwerk in seiner Wirkung und seinem Charakter zerstören. Sind wir schon Relikte unserer eigenen vergangenen Kultur? Dabei gibt es Alternativen: ich fordere den Stadtrat von Merzig auf, die Entscheidung, Windparks in Waldgebieten aus der Planung herauszunehmen, rückgängig zu machen!
Bitte nehmen Sie per E-Mail oder Brief an der Protestaktion teil! ![]()
Paul Schneider (*1927 Saarbrücken): Standort: auf einer kleinen Erhebung, mitten im Feld, am Sonnensteinwanderweg - ein Skulpturenweg mit 12 Steinskulpturen des Bildhauers Paul Schneider. Der Wanderweg führt um den Wohnort Paul Schneiders, Bietzen (Saarland), herum.
«Jede Skulptur trägt die Idee von Sonnenlicht, Dunkelheit und Kosmos in sich. Mehr: Streifzug Steine der Meditation ![]()
Josef Staub (*1931 Baar / Kanton Zug †2006 Dietikon / Kanton Zürich):
Chromstahl, geschweisst, 300 cm hoch.
Standort: Skulpturenpark Staub, gelernter Maurer und Bauführer, fühlte sich künstlerisch durch Hans Arp, Constantin Brancusi und Max Bill inspiriert. Seine geometrisch-abstrakten Formen entwickeln sich maßgeblich aus der Linie und Fläche; verwunden zu Endlosschleifen scheinen die Plastiken aus geschliffenem und poliertem Stahlblech im Raum zu schweben. ![]() Werner Pokorny: Turm II (2012)
Corten, 635 x 200 x 200 cm, 2 t schwer.
Mitten auf einer Freifläche zwischen Institutsgebäuden der Universität stehend,
hat es selbst ein monumentales Werk wie dieses nicht leicht, sich zu behaupten.
Auf spielerische Art, in der die drei Kuben, der Zylinder und das Haus
aufeinander gesetzt scheinen, vermag die Skulptur jedoch die Atmosphäre
zwischen den sterilen Fassaden und rechtwinklig ausgerichteten baulichen Kuben im Umfeld
merklich aufzulockern. Ist das Kunstwerk gar als ironischer Kommentar
zur Architektur der Campus-Gebäude, die sich in ihrer Individualität
gegenseitig zu übertrumpfen versuchen scheinen, zu verstehen?
Dem Uni-Campus schenkt Pokornys 'Turm' jedenfalls eine Mitte,
der Kunst am Campus gar ein Herzstück.
Möge sich das Selbstverständnis der Wissenschaft am Standort in der aufreckenden Geste spiegeln! ![]()
Jean Tinguely
(*1925 Freiburg im Üechtland (CH) †1991 Bern):
220-V-Motoren, Getriebe, Eisenstangen, Stahl- und Holzräder, Metallröhren, Metallpfanne,
6.6 m hoch, Gewicht ca. 10 t.
Tinguely baute diesen Koloss für die Expo 1964 in Lausanne.
Der Kunstsammler Walter A. Bechtler aus Zürich kaufte
die Eureka (griech. für "Ich hab's gefunden")
und schenkte sie der Stadt Zürich. Doch wollte niemand
den kreischenden und rostenden "Schrott" vor der Haustüre haben:
15 andere Standorte, die der Stadtpräsident schon vorgeschlagen hatte,
stießen auf schärfsten Widerstand.
Am Zürichhorn, Zürich-Seefeld, konnte die Stadt
das Kunstwerk 1967 schließlich aufstellen -
aber nur mit dem ausdrücklichen Versprechen,
es handele sich um ein Provisorium.
Als dann einige Jahre später die "Heureka" ihren endgültigen Platz
auf dem Hönggerberg finden sollte,
da wollten die Riesbacher "ihre" Heureka nicht mehr hergeben.
1987 nahm die Heureka an der Weltausstellung in Brisbane teil.
»Die verrosteten und verbeulten
Teile montierte der Künstler extra so, dass die Bewegungen
chaotisch und verrückt wirken. Auch das Klimpern
und Knattern ist Absicht. Wegen der hektischen Bewegungen
scheint die Eureka sehr eifrig und fleissig – dabei
erreicht sie gar nichts. Sie tut immer dasselbe und produziert
nichts ausser Lärm.«
»Zum ersten Mal kamen den Schweizern
[Foto: 5/2010 Roland zh, Wikimedia Commons.
Lizenz: Creative Commons ![]()
Will Brüll (*1922 Viersen, lebt in Meerbusch):
Großer Raumwirbel (1966) Edelstahl, 600 cm hoch. Standort: Kreisverkehr Willicher Straße / Osterather Mühle, Meerbusch- Osterath. Brülls markante Skulptur hat im Kreisverkehr einen idealen Platz. Sie steht leicht erhöht, so dass sich die Wirbel um die vier schmalen Achsen ungestört entfalten können. Leicht und schwerelos, wie vom Wind empor getragene Blätter, schwingen sich die Edelstahlelemente in die Höhe und in den Raum. Trotz ihres Gewichts vermittelt die zentnerschwere Plastik den Eindruck von Eleganz und Leichtigkeit. Brüll wurde in sehr jungen Jahren Flieger im Zweiten Weltkrieg. Die Erlebnisse dieser Zeit prägten ihn nachhaltig. Sie klingen in seinen raumgreifenden, silbern glänzenden Edelstahlskulpturen nach. Seit 1955 lebt und arbeitet der Bildhauer in der Osterather Windmühle. Er ließ sie restaurieren und legte dort einen Skulpturenpark an. Als 2004 direkt an der Mühle der Kreisverkehr angelegt wurde, stellte Brüll dafür den „Großen Raumwirbel" zur Verfügung. Eine weitere Ausführung dieser Großplastik steht in Washington D. C., USA. [Bild und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Margot Klütsch. Alle Rechte vorbehalten] ![]()
Reinhard Buxel:
2 von 5 Skulpturen der Reihe, 2009 - 10
Sandstein. Vordergrund: 1.2 x 1.6 x 1.3 m, Hintergrund: 0.75 x 2.0 x 1.65 m. [Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 1/2010 Reinhard Buxel. Alle Rechte vorbehalten]
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Abstrakte Skulptur |
Dr. Emden-Weinert | created: 2008/5/25, last changed: 2021/01/03 |