SkulpTour Würzburg

Joachim Koch (*1949 Stirn / Mittelfranken, lebt und arbeitet in
Kleinrinderfeld bei Würzburg): Ohne Titel (Jahr?)

Edelstahl.
Nüchtern betrachtet, kann man diese Arbeit als bloß formale Gegenüberstellung von rechtem Winkel und kurviger Linie auffassen; auf beiden Wegen lässt sich das Unten mit dem Oben verbinden. An beiden "Enden" stehen sich zudem Halbbögen gegenüber: einer "stehend", einer "liegend". Gedanklich lässt sich aus diesen Halbbögen ein ganzer Kreis bilden - so wie sich die gesamte Arbeit als Linie auffassen lässt, die sich in endlosem Zirkel durch den Raum windet. Doch: wie diese Arbeit mit dem Ort kommuniziert! Der rechte Winkel korrespondiert z.B. mit der Treppe direkt unterhalb der Skulptur - mit dem Menschengemachten schlechthin, mag man mutmaßen; Der geschwungene Bogen widerum lässt sich als Bezug zur Lage im hügeligen Gelände lesen; Beides ist in dieser Skulptur in untrennbarer Einheit verbunden. Den Blick lässt die Form hindurch; offen, wie sie ist, beansprucht sie den Platz nicht für sich, fügt sich vielmehr in die Platzsituation ein. Schließlich die Erhöhung der Form zur Talseite hin: unvermittelt sieht man eine Figur, die in die Landschaft schaut. Standort: Staatliche Realschule, Rudolf-Harbig-Platz 7, 97204 Höchberg

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © Joachim Koch. Alle Rechte vorbehalten]