Ulrich Rückriem - Arbeiten im öffentlichen Raum

Granit, gespalten (1984)

Finnischer Granit, 1000 x 120 x 150 cm.
Standort: Schaumainkai, vor dem Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt am Main, anlässlich einer Einzelausstellung von Rückriem 1984 aufgestellt.

Wie für Rückriem typisch, sind die Spuren der Steinmetzarbeiten, um die Stele aus dem Stein zu schlagen bzw. um sie anschließend in 5 Blöcke gleicher Höhe zu spalten, deutlich erkennbar: Bohrlöcher, in die Keile getrieben werden. Der unterste Block - teilweise in den Boden eingelassen - bildet das Fundament bzw. den Sockel der Skulptur. Die einzelnen, wieder aufeinandergesetzten Teile haften bloß aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft auf- bzw. aneinander. Ein Eindruck von Labilität entsteht nicht.

Vor der Kulisse der Skyline von Frankfurt erinnern die quaderförmigen Steine nicht zuletzt an die Kulturleistung des Bausteins, der dem Menschen größere und beständige Bauten an Orten seiner Wahl erst ermöglichte. Die Stele erinnert in ihrer Form auch an einen Obelisken. Derartige Monumente haben oft Denkmalfunktion. Rückriem stellt seine Arbeiten vom Typ Stele - so wie diese - bevorzugt auf, um auf die mit dem Ort verbundene Geschichte oder Bedeutung aufmerksam zu machen.

[Foto: © 8/2007 TEW. Alle Rechte vorbehalten]