Ulrich Rückriem - Arbeiten im öffentlichen Raum

Hellgrauer finnischer Granit, gespalten (1983)

Finnischer Granit, ca. 440 x 100 x 100 cm,
davon ca. 110 cm in die Erde eingelassen.
Standort: Volksgarten, Düsseldorf.

Rückriem halbierte den Stein zunächst horizontal in der Mitte, dann halbierte er die obere Hälfte ebenfalls horizontal mittig, schließlich wurde auch noch das oberste Viertel horizontal halbiert ("progressive Spaltung"). Im Vergleich zu den entstandenen acht annähernd gleichen Würfeln im Kopfteil der Stele ist das Mittelteil mithin doppelt so hoch und das (zur Hälfte in die Erde eingelassene) Fußteil viermal so hoch. Die beiden oberen Viertel der Stele wurden zudem auch noch mittels zweier orthogonaler vertikaler Spaltungen geteilt. Ein Betrachter, der sich diese vielen Teile (13 an der Zahl) vergegenwärtigt, wird sich wundern, dass der Stein nichtsdestotrotz von selbst "zusammenhält". Überdies: die Teilungen konnten nur nacheinander vorgenommen werden. Ob Rückriem die obere Hälfte zuerst waagerecht oder zuerst senkrecht spalten ließ, kann am Stein nicht abgelesen werden. Es musste mithin sehr genau gearbeitet werden und es durfte keine der Spaltungen "patzen".

Der Stein repräsentiert von Menschenhand kunstvoll gestaltete Natur - ganz ähnlich der Parkanlage, in der er aufgestellt ist.

Literatur: Ulrich Rückriem - Skulpturen. Hrsg. Klaus Gallwitz im Auftrag des Dezernats für Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main. Ausstellung und Katalog: Hannelore Kersting und Ulrich Rückriem. Katalog zur Ausstellung im bzw. am Frankfurter Städel, 1984.

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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