SkulpTour Stuttgart

Herman de Vries (*1931 Alkmaar, lebt und arbeitet
seit 1970 in Knetzgau / Unterfranken):
Sanctuarium (1993)

Stahl, Blattgold, 11 m Durchmesser, 285 cm hoch.
Ein Lanzenzaun (ohne Tor) schützt ein Fleckchen Natur vor dem Menschen; überlässt es dort, wo Heilbronner und Pragstraße zusammentreffen, sich selbst. Installiert anlässlich der Internationalen Gartenbauausstellung 1993 (IGA '93). Standort: Leibfriedscher Garten, Stuttgart Nord. Ausführung: Schmiederei Fred Schmalz, Knetzgau. Das Echo auf das Kunstwerk war seinerzeit geteilt, die Zeitungen schrieben: „Man weiß schon jetzt, was kommt: Unkraut!“

Text auf der Erklärungstafel vor Ort [leicht angepasst]:
»Die vergoldete Naturmanege umfasst eine brachliegende Fläche an einem der größten Verkehrsknotenpunkte Stuttgarts - gleichsam als naturbejahende Geste, aber auch als Warnung vor der Zerstörung der letzten Biotope und vor der entschwindenden Beziehung des Menschen zur Natur.«

»...auch in dieser giftigen Abgas-Atmosphäre wird sie [die Natur] sich ohne unser Zutun manifestieren. (...)
Ein Endstadium gibt es dabei nicht.«
[Herman de Vries, 1993]

Nach einem Vierteljahrhundert, im März 2018, wurde das visionäre Kunstwerk von Mitarbeitern der Stadt zerstört, vgl. Kahlschlag im „Heiligtum“ auf der Prag, Stuttgarter Nachrichten, 25. März 2018.
Mehr (insbesondere ältere Fotografien) auf:
[hermandevries.org] [stuttgart.de]

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 7/2014 Wolfram Freutel. Alle Rechte vorbehalten]