SkulpTour Stuttgart

Norbert Radermacher (*1953 Aachen; lebt und arbeitet in Berlin):
Das Gebäude (1987)

Standort: Betonbrüstung des U-Bahn-Zugangs
an der Nordseite des Hauptbahnhofs

"Sein Terrain ist die Stadt, ist der urbane Raum, seine Arbeiten gleichwohl oft auffallend zurückhaltend, geradezu versteckt. Seine Arbeiten besitzen keine öffentliche Präsenz, sie geben sich nicht auf den ersten Blick als Kunstwerke zu erkennen. Sie zielen vielmehr in Richtung eines imperativen 'Denk mal!'"
[Konrad Matschke]

"...versteht er es mit ironischem Witz, die Poesie abseitiger 'Unorte' zu wecken. Punktuell und behutsam greift er in einen Ort ein, der erst durch diese Intervention für Bedeutungszuweisungen empfänglich wird."
[Thomas Beck]

Hannelore Paflik-Huber schreibt in "Skulpturen des 20. Jahrhunderts in Stuttgart" (Bärbel Küster, Hrsg.): "Manchmal finden wir sie nur durch die Recherche in den Katalogen, durch Kontextwissen. In letzterem Fall ist es auch ein Stück über die Grenzen der Kunst. Wir entdecken etwas, wenn wir einmal den Blick in eine etwas andere Richtung lenken." Und zitiert den amerikanische Wahrnehmungspsychologen James J. Gibson: "Doch wir Erwachsene verbringen die meiste Zeit damit, irgendwo hinzusehen, statt umherzusehen. Zum Herumsehen muss man natürlich auch den Kopf wenden."

[Foto: 2/2010 Jürgen Götzke, Wikimedia Commons. Lizenz:
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