SkulpTour Stuttgart

Wolfgang Klein (*1931 Esslingen am Neckar, lebt ebd.)
Flügelplastik (1970er Jahre)

Edelstahl, ca. 8 bis 10 m hoch.
Standort: Deusche Post, Ehmannstraße 90,
Stuttgart-Nord.

Im Kontext von Kunst am Bau schuf Klein eine ganze Reihe von Arbeiten im Raum Stuttgart. Die Werke stehen jeweils im Bezug zum Ort, an dem sie aufgestellt sind. Die Flügel dieser Arbeit spielen auf die Aufgabe des "Paketpostamts" an, den Paketen Flügel zu verleihen. Klein arbeitet in der Regel in Edelstahl und verwendet genormte Halbfertigzeuge, aus denen er die Plastik gestaltet. Die geschliffenen Teile glänzen in der Sonne und entwickeln ein lebendiges Lichtspiel.

»[Die] Flügel-Plastiken (...) bringen Konstruktion und Expression, Stabilität und Mobilität, Rationalität und Emotionalität zusammen.«   [Dorrit Dörr, in: Skulpturen des 20. Jahrhunderts in Stuttgart, 2006, S. 138]

Nach einer Bildhauerlehre studierte Klein in den Jahren 1952 bis 1957 bei Otto Baum an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Bereits während des Studiums arbeitete er mit Architekturstudenten zusammen, die er bei der Herstellung ihrer Architekturmodelle unterstützte, und entwickelte auf diese Weise früh einen Blick für die räumliche Erfahrung. Er begann mit Reliefs und wandte sich 1963 der Freiplastik zu (z.B. Kaufmännische Berufsschule Stuttgart-Feuerbach). Ab 1965 entwickelte er bewegliche Plastiken, ab 1968 verwendete er bevorzugt genormte Halbfertigzeuge. 1977 schuf er mit 'Flügel über der Landschaft' auf der Terrasse der Landespolizeidirektion II (565 cm hoch, Hahnemannstraße 1, Stuttgart-Nord, nicht öffentlich zugänglich) ein Sinnbild für die Weite der Landschaft - oder, wie man es betrachtet, für die Freiheit.

[Foto: 8/2010 Gerd Leibrock, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]