Richard Serra - Werke im öffentlichen Raum

Fassbinder (1983)

Corten-Stahl, drei Bleche von je 500 x 200 cm, zusammengestellt zu einem "U", 500 x 216 x 216 cm, ca. 13 t schwer. Standort: seit 11/2016 Innenhof des Bibelmuseums der Uni Münster, umrahmt vom Englischen Seminar, vom Geomuseum und vom Bibelmuseum (ganz in der Nähe des LWL-Landesmuseums), Münster. Die Arbeit ist für einen geschlossenen Innenhof konzipiert. Neigung, Position und auch die leicht diagonale Setzung hatte Serra vorgegeben. Die schief verlaufende Wand irritiert das Bedürfnis des Betrachters nach einem geraden Horizont.

»Fassbinder bildet eine Art Rückzugsort, der die räumliche Bedrängnis des Hofes zugleich ausblendet und verstärkt.«
[Pressemitteilung des LWL]

„Die Skulptur stellt sich gegen die Geschlossenheit des Innenhofes. Sie widersetzt sich der Integration durch ihre Umgebung. Sie sucht nicht Harmonisierung, sondern Konfrontation – durch das Material, durch die spröde und reduzierte Form, die lastende Schwere und den Ausdruck der Unverrückbarkeit … Der Formcharakter der Skulptur spiegelt für Serra Wesentliches der Person und der Kunst Fassbinders. Das Werk erhält so die Bedeutung eines Denkmals.“ [Aus einer Pressenotiz der Stadt Münster]

Einst stand Fassbinder im Innenhof des alten Landesmuseums-Neubaus wo sie wenig Öffentlichkeit hatte, dann Jahren lang im Depot. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur kaufte Fassbinder 1983 an. Im Altbau des LWL-Museums wartet mit der Wandarbeit „Fassbinder II“ (1984) das Gegenstück zu dieser Stahlskulptur.

Mehr: [westfalium.de] [Fotos von Rainer Kühn] [über die lange unglückliche Beziehung zwischen Serra und Münster: Westfälische Nachrichten, 20. Februar 2014]

[Foto: 10/2018 tew. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]