SkulpTour Pforzheim

Johannes Brus (*1942 Gelsenkirchen; lebt in Essen):
Schalter (1996-1997)

Brus nutzt Bilder des kollektiven Gedächtnisses als Fundus. Industrierelikte - wie hier die Kokillen (noch mit Chargen-Nummern) - setzt Brus in seinen Skulpturen neben Elchköpfe, Nashörner oder Elefanten. Der Betrachter sondiert die archäologische, mystische oder surreale Dimension. Der Elefant verweist in dieser Assemblage auf die massive physische Präsenz der Kokillen und die enormen Kräfte, die im Umgang mit ihnen vonnöten sind. Immer bleibt der Prozess des Schaffens bei Brus sichtbar.

Hier: Elefantenbeine (mit Füßen): Kokillen industrieller Herkunft, Stahlbeton, 250 cm hoch; Schlackepfanne industrieller Herkunft (Stahlguss-Industrie: Thyssen), 3 x 3 x 3 m; Elefantenkopf: Stahlbeton. Kunst am Bau, Eigentum: Land Baden-Württemberg. Standort: Hochschule Pforzheim, östlich der Tiefenbronner Straße 65.

Der Titel "Schalter" verweist darauf, dass die vier Säulen ("Elefantenbeine" mit Füßen) auf der anderen Seite (d.h. westlich) der Tiefenbronner Straße (und etwa 50 m unterhalb) wieder auftauchen, dort jedoch gewissermaßen umgedreht: mit Kapitell. Während der Elefant mit Erdverbundenheit, Natur und Vergänglichkeit assoziiert werden kann, verweisen die vier Säulen auf der anderen Seite auf das Menschengemachte, aber auch auf den Himmel und - über die Pferde - auf den Traum von Freiheit und Idylle.

[Foto: © 6/2014 TEW. Alle Rechte vorbehalten]