Skulptur im öffentlichen (Stadt-)Raum

Kunst im öffentlichen Raum meint in der Regel Kunst im Stadtraum. Häufig sind die Kunstwerke aus einem Programm 'Kunst am Bau' oder 'Kunst im öffentlichen Raum' der öffentlichen Hand hervorgegangen. Kunst im öffentlichen Raum meint häufig 'öffentlich zugänglich'. Während das über Kunst in Behördenfluren und -büros, obschon aus öffentlicher Hand finanziert, nicht gesagt werden kann, wird ein wachsender Teil der Kunst, die im öffentlichen Raum für alle erfahrbar ist, von Mäzenen oder Unternehmen finanziert. Zahlreiche Kunstwerke werden seitens der Künstler als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Interview-Fragmente [Universität der Künste Berlin]

»Kunst wischt den Staub des Alltags von der Seele.« [Pablo Picasso]
»Viele Menschen haben Angst, vor allem vor zeitgenössischer Kunst. Sie haben eine Hemmschwelle
vor Kultureinrichtungen - das ist bei Kunstmuseen nicht anders als in der Oper (...)«
[Gabriele Sand, Kuratorin im Sprengel Museum Hannover,
im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, BerufSZiel 2/2008]
»Kunst im öffentlichen Raum ist eines der wichtigsten Elemente, die eine Stadt definieren. In öffentlichen Installationen hallen der Charakter und der Geist von Zeit und Ort wider, sie erinnern uns alle an das unbedingte Bedürfnis nach Einfallsreichtum und Vorstellungskraft in unserem täglichen Leben.« [Carole A. Feuerman, amerikanische Bildhauerin]
»Kunst am Bau sorgt (...) in diesem Land für eine größere Sichtbarkeit dessen, was war und was ist, als die meisten Museen und Ausstellungshäuser. In ihrer Summe bildet die Kunst am Bau in sich selbst ein einziges, mit dem Land faktisch deckungsgleiches Riesenmuseum zur Geschichte deutscher Zustände, Probleme und vor allem deutscher Selbstbilder, die von der Politik befördert und von Jurys ausgewählt wurden, also einigermaßen repräsentativ sein dürften dafür, was zu den jeweiligen Zeiten so gewollt und geschätzt wurde.«   [Peter Richter, SZ-Magazin, 2022/04/08]

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Bad Homburg
Basel
Berlin
Bilbao
Bochum
Bonn
Düsseldorf
Essen
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Germersheim
Hamburg
Hannover
Jena
Kassel
Kiel
Köln
Liège / Lüttich
Ludwigshafen
Magdeburg
Main-Metropole
Frankfurt - Eschborn - Offenbach
Mainz
Mannheim
Marl
Mörfelden-Walldorf
München
Neuss
Nürnberg
Pforzheim
Rottweil
Schweinfurt
Stuttgart
Wiesbaden
Wuppertal
Würzburg
Zürich

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Kunst ist ein Beitrag für eine humane Stadt, notwendig für die Identifikation der Bürger mit „unserer Stadt“. [Magnus Staehler, Bürgermeister von Langenfeld (Rheinland)]
Kunst im öffentlichen Raum muss "Widerständigkeit gegen Affirmation und Dekoration" zeigen, Kunstwerke sollen "irritierende und herausfordernde Fremdkörper in der urbanen Landschaft" sein.
[Uwe Fleckner, Hans Dickel (2003): Kunst in der Stadt. Skulpturen in Berlin 1980-2000]
»Wichtiger als ein Kunstwerk selbst ist seine Wirkung.
Kunst kann vergehen, ein Bild zerstört werden.
Was zählt, ist die Saat.«
[Joan Miro]


Skulptur-Hauptstädte

In welchen Städten ist Ihnen abstrakte Skulptur im öffentlichen Raum besonders aufgefallen?

Skulptur-Metropolen
Stadt ungefähre Zahl abstrakter Skulpturen
im öffentlichen Raum
München 215
Düsseldorf > 140
Berlin > 130
Hamburg 115
Stuttgart 111
Hannover 102
Marl 101
Duisburg 87
Zürich 76
Kiel 74
Köln 73
Freiburg i.Br. 60
Frankfurt am Main 58
Nürnberg 55
Bonn 55
Bochum 54
Basel 52
Bilbao 50
Bremen 48
Mannheim 48
Essen 48
Kassel 44
Wuppertal 43
Mainz 33
Ludwigshafen 32
Kleine ganz groß
Stadt Einwohner- zahl ungefähre Zahl abstrakter Skulpturen
im öffentlichen Raum
Anzahl
pro 1000 Einwohner
Rottweil 24.975 58 2,32
Mörfelden-Walldorf 34.799 41 1,29
Germersheim 20.201 22 1,09
Soest 48.526 37 0,76
Schorndorf 39.271 26 0,66
Wittmund 21.159 9 0,43
Schwäbisch Hall 36.668 14 0,38
Lahr 43.543 14 0,32
zum Vergleich: Berlin 3.4 Mio. > 130 0,04

Anmerkung: Die Zahlen verstehen sich als Anhaltspunkte. Belastbare Daten zu Karlsruhe, Ulm, Ingolstadt, Münster, Bielefeld, Amsterdam, Rotterdam, Barcelona und Madrid fehlen hier zur Zeit noch. Nicht berücksichtigt werden in diesem Ranking figurative Plastiken, Skulpturen in öffentlichen Gebäuden, textuale Konzeptkunst sowie Brunnen und Denkmäler (Ausnahmen bestätigen die Regel).





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Weiterführende Hinweise

[Uff 2011] Chris van Uffelen: 500 x Art in Public: Masterpieces from the Ancient World to the Present. Braun Publishing, 1. Auflage, 2011, 309 Seiten. [Dieser Band begeistert das Auge mit einer Reise um die Welt, eine Reise in die Welt der Kunst im öffentlichen Raum. 500 Werke von 500 Künstlern werden mit Bild und kurzem Text vorgestellt. Die Worte der amerikanischen Bildhauerin Carole A. Feuerman, die der Buchumschlag zitiert, dürfen getrost als Motto für den gesamten Band gelesen werden: »In öffentlichen Installationen hallen der Charakter und der Geist von Zeit und Ort wider, sie erinnern uns alle an das unbedingte Bedürfnis nach Einfallsreichtum und Vorstellungskraft in unserem täglichen Leben.«] [Buchbesprechung] Titelbild
[Her 2003] Peter Herbstreuth: Zur Kunst im öffentlichen Raum. Bundeszentrale für politische Bildung, März 2003
[TiMü 2002] Ute Tischler und Elfriede Müller: „Subversion oder Repräsentation? Stadtkunstprojekte zwischen Stadtmarketing und Standortpflege.“ So der Titel der Podiumsdiskussion, die am 8. November 2001 im Hamburger Bahnhof, Berlin, stattfand und zu der u.a. Claudia Büttner eingeladen war. In: stadtkunst, Informationsdienst des kulturwerks des bbk berlins, 49, 2002, S. 7ff
[Straka 2002] Barbara Straka: „... und sie bewegt sich doch!“ Vortrag im Staatlichen Kunstmuseum Chemnitz am 25. September 2001. [ Welche Wirkung und Funktion hat Kunst heute noch im öffentlichen Raum? Kann sie noch grundlegend Neues vermitteln, womit ein bestehendes Weltbild aus den Angeln gehoben wird, wie es Galilei gelang? Oder steht sie nur noch für Vergangenes, auf sich selbst zurückgeworfen, ohne Utopie? ] In: stadtkunst, Informationsdienst des kulturwerks des bbk berlins, 49, 2002, S. 3-6
[Büttner 1997] Claudia Büttner: ART GOES PUBLIC. Von der Gruppenausstellung im Freien zum Projekt im nicht-institutionellen Raum. Verlag Silke Schreiber, 1997 [kartoniert, 280 S., 29 Abbildungen, 13 x 21 cm. Hervorgegangen aus ihrer Dissertation an der Freien Universität Berlin 1996] Titelbild
[Pla 1989] Volker Plagemann (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum. Anstöße der 80er Jahre. Im Auftrag der Kulturbehörde Hamburg. DuMont Buchverlag Köln, 1989 [Interview: Volker Plagemann über Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum und Street Art, Deutsche Welle, Mai 2011] Titelbild
[BSS 2019] Claudia Büttner, Martin Seidel, Johannes Stahl: Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 2013. Hrsg.: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), März 2019
[Büttner 2011] Claudia Büttner: Geschichte der Kunst am Bau in Deutschland. Hrsg.: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), Berlin, 2011 Titelbild
[IfA 1983] Kunst, Landschaft, Architektur: Architekturbezogene Kunst in der Bundesrepublik Deutschland. Konzeption und Zusammenstellung: Dieter Honisch, Fotos der architekturbezogenen Kunstwerke: Robert Häusser, Hrsg. Institut für Auslandsbeziehungen, Ahrtal-Verlag, Bad Neuenahr-Ahrweiler, 1983 [anlässlich einer Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen] Cover
[Sattler 2023] Bürgerjurys in der Kunst: Die Stadt, gemeinsam gespalten. Über öffentliche Kunstwerke entscheiden meist Experten im Stillen. Leipzig wagte nun ein Experiment und ließ eine Jury aus 23 Einwohnern debattieren. Von Victor Sattler, Leipzig, ZEIT, 4. November 2023. [ Den Wettbewerb Museumskarree M²plus „Zwischenhalt im Zwischenraum“, in dem es um die umbaute Freifläche am Museum der bildenden Künste Leipzig ging, hatte das Kulturamt der Stadt Leipzig ausgelobt. Im Oktober 2023 erhielt Nina Schuiki (*1983 Graz, lebt und arbeitet in Berlin) mit ihrem Entwurf Frühling (siehe Abbildung) den Zuschlag. ] Schuiki 2023 Frühling





Dr. Emden-Weinert created: 2008/06/02, last changed: 2023/11/12