SkulpTour Neuss

Josef Neuhaus (*1923 Essen †1999 Neuss):
Schräggestellte Rahmen (1971)

Beton, 230 x 500 x 35 cm. Standort: Gemeinschaftsgrundschule Kyburg (Schulhof), Maximilian-Kolbe-Straße 14, Neuss-Weckhoven. Das Quadrat steht eigentlich für Ruhe und Abgrenzung vom Umraum, für Kontemplation. Durch Schrägstellung und Reihenbildung erreicht Neuhaus, dass es praktisch unmöglich ist, sich auf ein einzelnes der Quadrate zu konzentrieren.

»Die formalen Mittel, mit denen Neuhaus arbeitet, sind das Volumen, die Öffnung, der Durchbruch, die Nut, die hineingearbeitet ist. Nut oder Durchbruch, beide Möglichkeiten mobilisieren je nach Sehvermögen die sinnlichen Fähigkeiten des Betrachters.«
[Eugen Gomringer, 1980]

»Neuhaus weiß die Spannung zwischen Durchbruch und Körper
in jedem Fall auf die Spitze zu treiben. Nie jedoch ist der Durchbruch eine Leere. Im Gegenteil: der Durchbruch in einem Körper ist das fülleschaffende Element. Es gilt exakt, was Lao Tse schon gesagt hat: "Dreißig Speichen treffen die Nabe, aber das Leere zwischen ihnen erwirkt das Wesen des Rades. - Das Stoffliche birgt Nutzbarkeit, das Unstoffliche wirkt Wesenheit."«
[Eugen Gomringer, 1988]

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