max bill - werke im öffentlichen raum

pavillon-skulptur (1979–1983)

schwarzwald-granit, 4 x 5 x 20 m, hochglanzpoliert. gebaut aus 63 gleichen quadern (42 x 42 x 210 cm). je nach blickwinkel erscheint der pavillon mal wie ein lichter wald, mal wie ein sperriger widersacher. ob man das kunstwerk als ein kindliches spiel mit bauklötzen oder als eine archaische tempelanlage begreift - fest steht: das kunstwerk wird gern "in besitz" genommen. es ist - ganz in bills intention - eine «stille insel» inmitten der hektischen stadt geworden.
standort: pelikanstrasse ecke bahnhofstrasse, zürich.
geschenk der schweizerischen bankgesellschaft (sbg) an die stadt.

«(...) dass sie sich gegenüber der verlockenden umgebung wie ein refugium behauptet, ausgerichtet nach dem transparenten licht der jahreszeiten, wo es 18 tore hat und man sich die wege frei wählen kann, das gegenteil von verklärung, verlockung und verführung (deren sich vom cäsaropapismus bis zum faschismus jeweils die dunklen mächte bedienten) – die gestalterische klarheit als demokratisches manifest.»
[erich schmid, "paradigmawechsel in der bill-rezeption"]

die züricher um 1978 über das kunstwerk:

«villa durchzug»
«hürdenlauf für riesen»
«dieses monstrum passt nicht zur noblen bahnhofstrasse.»
«zu grau und zu kühl»
[zitiert nach: treffpunkt am «steinbruch», kunstlupe zürich]

«aber etwa seit 1965 ist die veränderungsfeindlichkeit stärker als alle anderen kräfte. (...) der fall bill darf als hinweis dafür gelten, dass in der schweizerischen demokratie profilierter wandel auf öffentlichem grund in der regel nur noch mit hilfe von privaten mäzenen möglich ist.»
[alt-stadtpräsident dr. sigmund widmer 1985 im vorwort zum band von lambrigger]

mehr: renovation der max bill «pavillon-skulptur», stadt zürich

[foto: 5/2007 matt mechtley, flickr. lizenz: creative commons
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