max bill - werke im öffentlichen raum

pavillonskulptur III (1977)

holz, feuerverzinkt.
standort: donaulände, linz.
geschaffen anlässlich des forum metall.

die pavillonskulptur III ist eine begehbare skulptur, die vom passanten "in besitz genommen" werden will. wie ein gewöhnlicher pavillon bietet sie eine ruhepause an, um den ausblick zu genießen. konsequenterweise hat der pavillon wohl deshalb auch keine wände und kein dach. die holzbalken betonen die drei raumrichtungen, derer sich der Benutzer / Begeher / Besetzer bewusst wird: zum fluss, parallel zum fluss und senkrecht / himmelwärts. (vollvolumige) materie + leere = raum.

aus formaler sicht scheint interessant, was die skulptur - entgegen dem ersten Eindruck - nicht ist: sie stellt keinen würfel dar. ein würfel, wie man ihn z.b. aus streichhölzern eben schnell konstruieren würde, ist hochgradig symmetrisch. die pavillonskulptur III hingegen besitzt keine einzige spiegelebene (es gibt lediglich eine spiegelachse). womöglich deshalb hat max bill sie pavillonskulptur genannt, und nicht etwa würfelskulptur (oder ähnlich). sein und schein...

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