max bill - werke im öffentlichen raum

colonne (section triangulaire developée en octogone) (1966)

grauer granit, 60 cm durchmesser, 420 cm hoch.
standort: place du bourg-de-four, genf.

der gedanke an die endlose säule, die constantin brâncusi 1937-38 in târgu jiu, rumänien, schuf, schwingt bei einer arbeit wie dieser immer mit. brancusi selbst bezeichnete seine endlose säule auch als "himmelsleiter"; ein Verweis auf das transzendente in unserer existenz. tatsächlich formuliert bill hier eine folge, die sich ins unendliche fortgesetzt denken lässt: die stele besteht aus fünf elementen; das unterste und oberste element haben dabei rahmende funktion. das unterste der drei kantigen formelemente beginnt mit einem dreieckigen querschnitt und wandelt sich nach oben hin zu einem quadratischen querschnitt. bei der zweiten und dritten kantigen form geht der querschnitt entsprechend von einem quadrat in ein (regelmäßiges) fünfeck bzw. sechseck über. denkt man sich diesen prozess unendlich fortgesetzt (regelmäßiges 10-eck, 100-eck, 1000-eck...), nähert sich der querschnitt im unendlichen dem kreis an. wer neugierig genug ist, wird herausfinden, wie bzw. wo die jeweils zusätzlich kante herkommt...

[foto: 3/2014 sculpture nature, flickr. lizenz: creative commons
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