Kreis und Kugel

Ansgar Nierhoff (*1941 Meschede/Westfalen †2010 Köln):
Lichtung zu Einem (1992)

Dreidimensional geschmiedeter Stahl, vier Blöcke à 130 x 130 x 65 cm, Durchmesser der Kugeln: 111, 121, 131, 142 cm.

Der Titel der Arbeit ist von Nierhoff bewusst bedeutungsoffen gelassen, er gibt eigenen Assoziationen seitens des Betrachters weiten Raum. So mag der Titel "Lichtung zu Einem" darauf anspielen, dass der L-förmige Platz durch die scheinbar zufällig verteilten Kugeln sowie durch den zusammengefügten Quader am Schnittpunkt der beiden Achsen als ein zusammengehöriger Raum wahrgenommen wird. Der aus vier kleineren, aneinandergefügten Quadern zusammengesetzte größere dient dabei als Bezugspunkt für das "Kugelspiel", das der Betrachter als ein Kräftefeld wahrnimmt. Aufgrund des spezifischen Orts (Andreaskloster) mag der geneigte Betrachter anstatt der vier gleichen Stahlquader (dem Positiv) vielmehr die vier Berührungskanten zwischen den Quadern (das Negativ) sehen, die ein Kreuz formen.

Die Kugel taucht Mitte der 1980er Jahre in Nierhoffs Werk auf. Doch erst später ist es ihm möglich, auch Kugeln von über 1m Durchmesser schmieden zu lassen. Sie werden aus Stahlwürfeln durch eine Vielzahl von Fallhammerschlägen geschmiedet. Korrekterweise müsste man sie also eigentlich als Polyeder bezeichnen.

Direkte Beauftragung der Deutschen Bank in Abstimmung mit der Stadt Köln. Standort: Hauptfiliale Deutsche Bank, Andreaskloster 14, Köln

[Foto: 3/2006 hpschaefer (reserv-art.de), Wikimedia Commons.
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