SkulpTour Düsseldorf

Erwin Heerich (*1922 Kassel †2004 Meerbusch): Ohne Titel (1975-76)

Aluminium, 400 cm hoch. Standort: Lohausen, Lantzscher Park. Heerich schuf die Skulptur für den Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela, der sie in den 1970er Jahren im Lantzschen Park in Düsseldorf-Lohausen aufstellen ließ. Bei frontaler Betrachtung wirkt die quadratische Arbeit flächig. Die Aussparung in T-Form (die gleichzeitig ein Antonius-Kreuz ist) lädt zum Durchblick auf die dahinter liegende Natur ein, erlaubt aber keinen Durchgang. Nähert man sich seitlich, erschließt die Aussparung den räumlichen Charakter der Skulptur. Deren Komposition geht auf eine Kartonplastik von 1966 zurück.

Erwin Heerich spielte eine wichtige Rolle im Düsseldorfer Kunstgeschehen. Der Mataré-Schüler war 1968 und 1977 Teilnehmer an der documenta 4 und 6 in Kassel, 1969 wurde er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ausgehend von isometrischen Zeichnungen entwickelte Heerich am Anfang der 1960er Jahre seine stereometrischen Raumkörper aus gefaltetem und geklebtem Karton. Diese harmonisch proportionierten Objekte unterliegen einem strengen Maßwerksystem. Bei den Bauten für die Museumsinsel Hombroich in Neuss setzte er seine Vorstellungen im Großformat um: Aus Kartonplastiken wurde begehbare Architektur.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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