SkulpTour Bonn

Günter Ferdinand Ris (*1928 Leverkusen †2005 Darmstadt):
Bonner Wand (1971/72)

Edelstahl, ca. 4.50 m breit.
Standort: Franziskanerstr. 3, über der Zufahrt zum Parkplatz im Hof hinter dem StadtMuseum Bonn. Kunst-am-Bau-Wettbewerb der Stadt Bonn für das 1971 fertig gestellte (und 2010 geschlossene) Viktoriabad. Gefertigt 1972. Mehr: [Schwimmbadschicksale von Uta Winterhager, 24. Mai 2016] [Unser Viktoriabad von Katharina Strecker]

Ris wandte sich 1960-61 der Bildhauerei zu und kam schnell zu internationalem Erfolg. 1959 und 1964 war er auf der documenta II und III vertreten, 1963 wurde ihm der Villa-Romana-Preis, Florenz, verliehen, 1966 bespielte er den Deutschen Pavillon bei der Biennale von Venedig, 1970 beteiligte er sich an der Ausstellung im deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka. 1969 erfand Ris die Lichtwände, Mitte der 1970er Jahre dann Lichtfelder und Lichtpfeiler. Für seine luziden, konkreten Plastiken, die von sinnlicher Strenge und unpathetischer Klarheit geprägt sind, erhielt er zahlreiche öffentlichen Aufträge. Für das Foyer im Bonner Bundeskanzleramt beispielsweise schuf er 1975/76 ein raumbestimmendes Stelen- und Lichtfeld aus weißen Plastiksäulen, das als Zeichen der Individualität und auch der Gleichberechtigung aller Menschen gelesen wird. Für das Landesbehördenhaus, Friedrich-Ebert-Allee, schuf er 1974 eine „Wasser – Licht – Stele“, vor der deutschen Botschaft in Brasilia gestaltete Ris eine Brunnenanlage. 1994 erhielt Ris den August-Macke-Medaille der Stadt Bonn. Seine Werke wurden u.a. in Paris, New York, Amsterdam, Prag, Osaka und Basel ausgestellt. Eine Einzelausstellung widmete ihm u.a. 1998 das Kunstmuseum Bonn. Ris betätigte sich auch als Designer für Architektur, Möbel und Gläser. Den Nachlass des Künstlers beherbergt das Rheinische Archiv für Künstlernachlässe in Bonn.

[Foto: 1/2020 tew. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]